Play-Off-Athmosphäre im Sahnpark – und das 3 Spieltage vor Schluss der Hauptrunde. Im gut gefüllten Sahnpark waren die Bayreuth Tigers als Tabellenelfter mizt zwei Punkten Rückstand zu Gast, auf Grund der tabellarischen Kostellation wohl für beide Teams das erste Entscheidungsspiel der Saison. Am Ende siegte in einem mäßigen Spiel das Team, was die Pre-Play-Offs mehr wollte.
Tigers bekommen Tore leichtfertig geschenkt
Die Tigers, begleitet von mehreren hundert Schlachtenbummlern aus Franken, gingen bereits nach knapp zwei Minuten in Führung, nach einer sehr fragwürdigen Strafe gegen Rob Flick konnte Bartosch einen schnellen Spielzug zur Gästeführung verwandeln. Und damit nicht genug, nur eine Minute später eroberte Bayreuths Goldhelm Järveläinen den Puck, schoss vorbei, doch Sebastian Albrecht war zu weit neben dem Tor, wo Lorraine keine Mühe hatte, den Rückpass vor das Tor zum 0:2 unterzubringen. Eispiraten-Coach Danny Naud nahm sofort eine Auszeit, um seine Mannschaft aus der Lethargie aufzuwecken. Tatsächlich kamen die Westsachsen danach auch etwas besser ins Spiel, doch Bayreuth blieb brandgefährlich und stand hinten sicher. Doch die Eispiraten erhöhten den Druck merklich und setzten nach 10 Spielminuten Brett Jaeger mehr und mehr unter Beschuss, doch zum Leidwesen der Eispiraten-Fans wollte der Puck nicht über die Linie gehen.
Auch wenn sich die Tigers zwischenzeitlich etwas besser aus der Zange befreien konnten, so blieben die Eispiraten die jetzt spielerisch etwas bessere Mannschaft und erarbeiteten sich Chancen. Gegen Ende des Drittels kamen die Westsachsen das erste Mal die Gelegenheit, in Überzahl zu agieren, aber hier agierten die Westsachsen nervös und überhastet, so dass die Chance zum Anschlusstreffer dahin war. Als dann Vincent Schlenker kurz vor Drittelende auf die Strafbank musste, zeigten die Tigers, wie es geht. Mayr zog von der blauen Linie ab und schickte den Puck über Albrechts Fanghand in die Maschen zum 0:3. Verdient auf Grund der Chancenauswertung ja, aber völlig unnötig aus Sicht der Eispiraten.
Eispiraten setzen Lebenszeichen – Tigers antworten eiskalt
Das zweite Drittel startete Brett Kilar im Tor für den bis dahin glücklosen Sebastian Albrecht. Die Eispiraten bekamen auch gleich eine weitere Überzahl zugesprochen, aber auch hier bot sich den Zuschauern das gleiche Bild wie beim ersten Powerplay. Und kaum komplett bekam der von der Strafbank kommende Gams den Puck und startete einen schnellen Alleingang, den Brett Kilar stark parierte. Die Eispiraten rannten weiter an und nach 28 Minuten wurde das auch endlich belohnt, der im Spiel sehr auffällige Christoph Körner nahm Maß und zirkelte den Puck an Brett Jaeger vorbei in den Winkel. Doch die Freude währte nur kurze Zeit, ein eklatanter Abwehrfehler der Eispiraten ermöglichte Bartosch seinen zweiten Treffer, erst eroberte er den Puck, umspielte den Verteidiger und vernarrte auf engstem Raum Brett Kilar mit einer Körpertäuschung zum 1:4 – eine Nominierung für das Tor des Monats dürfte er damit erhalten.
Die Eispiraten gaben aber nicht auf und endlich sollte es auch in Überzahl klappen, Julian Talbot brachte die Hereingabe von Adrian Grygiel sicher im Tor unter. Doch die Gäste, die am heutigen Abend das Scheibenglück gepachtet zu haben schienen, schlugen wieder zurück, Heider schoss von der blauen Linie und die Scheibe ging durch Freund und Feind in das Tor der Eispiraten. Die große Chance zum erneuten Anschlusstreffer ergab sich kurz vor Drittelende, als Patrick Pohl gefoult wurde und hierfür einen Penalty zugesprochen bekam. Doch er scheiterte am erneut stark parierenden Brett Jaeger im Tor der Tigers. Demzufolge ging es mit einem 2:5 in die zweite Pause.
Schwache Schiedsrichter passen sich dem Spiel an
Das letzte Drittel dauerte 8 Sekunden, da bekam Rob Flick erneut eine strittige Strafe, André Schietzold beschwerte sich beim Schiedsrichter, aber der blieb bei seiner Entscheidung. Und die Tigers brauchten nur 25 Sekunden, da stand es 2:6, Martin Heider überwand Brett Kilar in Überzahl und brachte die ohnehin schon stimmungsgewaltig aus Bayreuth mitgereisten Fans total aus dem Häuschen. Im Spiel 5 gegen 5 waren die Eispiraten weit mehr im Puckbesitz als die Gäste, doch die mauerten jetzt mit Mann und Maus und einem guten Brett Jaeger im Tor. Der musste sich allerdings nach einer erneut starken Rettungstat gegen Rob Flick auswechseln lassen, da er sich hierbei offenbar verletzte.
Somit musste Backup Timo Herden die restliche Spielzeit den Kasten der Franken hüten. Der bekam aber wenig zu tun, denn das ohnehin schon sehr schwache Schiedsrichtergespann krönte seinen Auftritt mit kleinlichen Strafen gegen die Eispiraten, Rob Flick bekam nach einem Stockcheck eines Bayreuthers im Gegensatz zum Übeltäter Mannes eine Doppelstrafe und Christian Hilbrich für einen normalen Check zwei Minuten. Vorher wurden zuviele Spieler der Tigers zum Unmut der Heimfans geflissentlich übersehen.
Die Tigers taten kaum noch etwas für die Offensive und so rannte die Zeit den Eispiraten davon, der Bayreuther Anhang feierte lautstark die Eroberung eines Pre-Play-Off-Platzes, während die Eispiraten auf Platz 11 am letzten Spielwochenende zum Siegen gegen den Tabellenzweiten Frankfurt und Tabellenführer Weisswasser verdammt sind und dabei noch auf Schützenhilfe anderer Teams angewiesen sind.