Das letzte Heimspiel gegen die Eislöwen aus Dresden liegt mittlerweile auch schon wieder über zwei Monate zurück. Wie es ausging, ist bekannt, daß die Eispiraten im Anschluss eine ganz schlechte Serie starteten, auch. Mit dem heutigen 6:1-Erfolg wollen wie diesen Zyklus gerne als abgeschlossen betrachten.

Hellwache Eispiraten legen zeitig den Grundstein zum Sieg

Es war noch keine halbe Minute auf der Uhr, da saß mit Kramer auch schon der erste Dresdner auf der Strafbank. Und weil die Rot-Weißen in letzter Zeit den Spaß am Überzahlspiel wiederentdeckt haben, dauerte es auch gar nicht lange, da schlug Goldhelm Rob Flick aus der Halbdistanz zu und nagelte die Scheibe ins Tor. Knapp zwei Minuten später stand es dann sogar 2:0 – Ole Olleff hatte einen blitzgescheiten Pass auf den allein vor Eisenhuts Gehäuse lauernden Adrian Grygiel gespielt, der drehte sich um die eigene Achse und verlud den jungen Dresdner Schlussmann auf engstem Raum. Damit waren die Fronten erst einmal geklärt, denn die Landeshauptstädter zeigten sich schwer beeindruckt, viel auf die Reihe bekamen sie in der Folgezeit jedenfalls nicht.
Die Eispiraten nahmen das Tempo etwas aus dem Spiel, ließen Dresden kommen, aber zwangen die Eislöwen meist in die Ecken, wo sie nicht viel Unheil anrichten konnten. So brauchte es erst wieder ein Powerplay, um das nächste Tor zu erzielen: nach Pielmeiers Hinausstellung legten sich die Hausherren die Gäste zurecht, brachten den Puck zu Blueliner Carl Hudson, und dessen Granate lenkte Christian Hilbrich ins Netz.
Erst als mit Vincent Schlenker und Andre Schietzold auch einmal zwei Eispiraten gegen Ende des Durchgangs auf die Strafbank mussten, kam Dresden etwas besser ins Match, ohne allerdings Brett Kilar überwinden zu können. Das 3:0 zur ersten Pause war jedenfalls schon eine Ansage.

 Crimmitschauer Augenmerk auf die Defensive

Den Mittelabschnitt begannen die Gäste dann doch etwas forscher, aber es schien, als konnten sie damit die Westsachsen nicht überraschen: mit starker Defensivleistung hielten diese die Eislöwen auf Abstand, einzig die Reihe um Knackstedt vermochte so etwas wie Gefahr zu verbreiten. Brachte aber alles nix, Brett Kilar blieb weiterhin unbezwungen, und die Konter der Eispiraten waren im Gegenzug nicht ohne, so daß ein Sturmlauf der Dresdner auch keine richtig gute Idee gewesen wäre.
Das Powerplay der Hausherren funktionierte nach wie vor: fünf Minuten vor Ende des Drittels, als sich die Gäste schon etwas die Hörner abgestoßen hatten, war es mal wieder so weit: Hanusch holte sich gleich zwei Strafen in einer Situation ab, und eine gute Kombination über Flick und Talbot veredelte Dominic Walsh, der die Scheibe ins Kreuzeck ablenkte. Mit der Schlußsirene holte sich Dresdens Heyter noch zwei Minuten ab, und auch das sollte sich rächen.

Souverän nach Hause gebracht

Denn im zu Beginn des Schlussabschnitts folgenden Überzahlspiel ballerte Kanonier Carl Hudson humorlos das 5:0 in die Maschen. Damit war der Drops eigentlich endgültig gelutscht. Auch wenn Walther mit einem recht genauen Schuss aus der Halbdistanz Kilars Shutout versaute – übrigens auch im Powerplay – kamen bei den über 3500 stimmungsvollen Fans im Sahnpark keine Zweifel mehr auf, wer am Ende des Tages die Punkte behalten würde. Christian Hilbrich untermauerte diese Gewißheit fünf Minuten vor dem Ende mit seinem zweiten Tor des Tages dann abschließend. Es war der fünfte Powerplaytreffer der Eispiraten an diesem Abend, bei acht Strafen für Dresden. An solch ein Quote können sich wohl nicht einmal die ganz alten Kämpen auf den Rängen erinnern.