Ab heute reichen wieder zwei Hände, um die restlichen Spiele der Eispiraten aufzuzählen. Spätestens jetzt ist also erhöhte Alarmbereitschaft angesagt, denn mit jedem gewonnenen Punkt rücken die Pre-Playoffs ein Stück näher. Der Auftakt des Countdowns bildet für die Crimmitschauer das Auswärtsspiel in Ravensburg.

Die Oberschwaben sind zwar klarer Favorit im Duell mit den Eispiraten, doch in den vergangenen Wochen ist das Team von Jiri Ehrenberger der Erde wieder ein Stück näher gekommen. Der Nimbus der Unbezwingbarkeit aus der ersten Saisonhälfte ist nämlich verpufft und die Towerstars zwar immer noch ein Spitzentea, aber keines mehr, das ohne Widersacher durch die Hauptrunde galoppiert.

An der spannenden Tabellenspitze nehmen die Ravensburger aktuell den 2. Platz ein und können 79 Punkte sowie 177:126 Tore vorweisen. Die drei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Weißwasser sind aufholbar, aber die Konkurrenz sitzt den Cracks aus dem Schussental im Nacken.

Damit es am Ende für den Platz an der Sonne reicht, sind weiterhin die starken Leistungen von Goalie Jonas Langmann (34 Sp, 2.80 GT/Sp, 92.09%, 1 SO) nötig. Backup Michael Boehm (9 Sp, 3.67 GT/Sp, 88.66%, 0 SO) kämpft um seine Einsatzzeiten, kann Langmann aber noch nicht das Wasser reichen.

Vor dem Torhütergespann läuft eine überaus erfahrene sowie defensiv- und offensivstarke Abwehr auf. Das Herz eines jeden Trainers in der DEL2 dürfte höher schlagen, wenn er Spieler wie Sören Sturm (41 Sp, 8+26), Ondrej Pozivil (40 Sp, 7+23), Pawel Dronia (32 Sp, 3+13), Thomas Supis (41 Sp, 3+10) oder Kilian Keller (34 SP, 3+6) in seiner Aufstellung hätte. Martin Kokes und Maximilian Kolb sorgen zudem für die nötige Tiefe.

Höher schlagende Herzen sind auch beim Blick auf die Angriffsreihen der Towerstars an der Tagesordnung, dann aber auch bei den gegnerischen Verteidigern, deren Puls um einige Schläge zulegen dürfte, wenn die Ravensburger erst einmal ins Rollen kommen.

Der omnipräsente Goldhelmträger Andreas Driendl (35 Sp, 15+35) sowie die Nordamerikaner Mathieu Pompei (CAN, 41 Sp, 18+25), Robbie Czarnik (USA, 41 Sp, 19+19) und Olivier Hinse (CAN, 39 Sp, 12+15) gehören zu den Antreibern. Aber auch die Routiniers David Zucker (41 Sp, 17+28) und Robin Just (40 Sp, 12+19) sowie der in dieser Saison überaus offensivstae Kapitän Vincenz Mayer (41 Sp, 15+28) sind wichtiger Bestandteil der torgefährlichsten Offensive der Liga.

Dazu will bald auch wieder der Tscheche Jakub Svoboda (10 Sp, 3+2) gehören, denn der geborene Torjäger befindet sich nach langer Verletzung noch nicht wieder bei 100%. Helfen könnte ihm die Entscheidung der Verantwortlichen in dieser Woche, dass der Finne Ilkka Pikkarainen den Club verlassen muss, da nun keinem der Kontingenspieler mehr der Tribünenplatz droht.

Mit Daniel Pfaffengut (41 Sp, 12+14), Daniel Schwamberger (41 Sp, 5+13) und Tim Brunnhuber (35 Sp, 5+8) tummeln sich noch drei junge Angreifer im Team, die in ihrer Entwicklung mächtig von den starken Nebenleuten profitieren.

In den letzten Tagen hörte man aus dem Umfeld der Eispiraten vermehrt den Spruch „Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr!“. Bezogen ist das auf das auf die Demission von Kim Collins, denn der große Aufschwung soll nun eintreten, da der Coach weg ist. Die Erfolglosigkeit der letzten Wochen aber allein am geschiedenen Trainer festzumachen und nun den Befreiuungsschlag zu erwarten, wäre wohl eine Spur zu einfach, denn zu den Ergebnissen gehörten als Hauptakteure eigentlich die Spieler selbst. Diese sind nun gefordert, das Minimalziel Pre-Playoffs noch zu erreichen und müssen sich dazu selbst um einige Prozent steigern – egal wer hinter der Bande steht.