Ein gewaltiger Schuss in den Ofen war die Reise der Eispiraten in die Mainmetropole Frankfurt. Die Hessen, die zuletzt mit 6 Niederlagen aus 7 Spielen eher in einer kleinen Sinnkrise steckten, schossen sich gegen Crimmitschau den Frust von der Seele.

Eispiraten können noch mithalten

Vor der Partie war Eispiraten-Coach Kim Collins schon wieder zum Umstellen gezwungen, denn das Kurzengagement von Fyodor Kolupaylo war auch schon wieder vorbei und Christoph Kabitzky plagte sich erneut mit seiner Handverletzung herum. 16 Feldspieler galt es für Collins also auf die 3 Reihen zu verteilen. Die stellten sich im ersten Drittel durchaus gut an bzw. boten den Frankfurtern phasenweise gut Paroli. Ein gutes halbes Dutzend Chancen war auf Seiten der Rot-Weißen vorhanden, Dominic Walsh mit einem Pfostentreffer sowie Christoph Körner mit einem Break in Unterzahl hatten dabei die besten Einschussgelegenheiten. Die Tore allerdings fielen auf der Gegenseite. Wie es sich für eine Spitzenmannschaft gehört, schossen sich die Frankfurter aus maximal der gleichen Anzahl an Chancen wie die Eispiraten eben eine 2:0-Führung heraus. Daniel Spang schoss aus spitzem Winkel die Führung ins lange Eck und Antti Keräle lenkte eine Hereingabe in die Maschen ab. Der Rückstand war für die Eispiraten natürlich eine Hypothek, aber man war als Eispiraten-Fan doch noch guter Hoffnung, dass es mit einem Tor der Crimmitschauer schnell wieder spannend werden könnte…

Der Anfang vom Ende….

Diese Hoffnung konnte man aber ziemlich schnell begraben, denn Maximilian Faber legte nur knapp 1 Minute nach Wiederanpfiff das 3:0 in Überzahl nach und für die Sachsen war das irgendwie ein Zeichen, dass das Spiel damit gelaufen sei. Denn wie sich Crimmitschau fortan präsentierte, spottet jeglicher Beschreibung bzw. war über weite Strecken nicht mehr zweitligatauglich. Die Frankfurter spielten phasenweise Katz und Maus mit ihren Gegnern, die nicht mehr wussten, wo oben und unten ist. Die Überforderung der Eispiraten nutzte Frankfurt spielend leicht zum 4:0 und 5:0 bis zur 32. Minute. Beim fünften Gegentreffer stand schon Brett Kilar nach langer Zeit mal wieder zwischen den Pfosten. Jener Kilar schien in der Folgezeit der einzige Eispirat zu sein, der sich noch gegen die Niederlage stemmen wollte und konnte, zumindest verhinderte er einige weitere Einschläge in seinem Kasten.

Demontage findet ihren Höhepunkt

Ein Trainingsspiel – mehr war es für die Löwen nicht mehr. Crimmitschau war längst zur wehrlosen Beute geworden bzw. ergab sich seinem Schicksal. Koziol, Breitkreutz und Mitchell schraubtend das Ergebnis bis zur 54. Minute auf 8:0 und bekamen dabei so gut wie keine Gegenwehr zu spüren. Brett Kilar im Kasten wurde nicht minder allein gelassen als zuvor schon Sebastian Albrecht. Auf der Gegenseite hatte Ilya Andryukhov zwischenzeitlich wohl Langeweile bekommen bzw. geriet etwas aus dem Tritt, so dass er das 8:1 durch McNally in der 57. Minute hinnehmen musste und damit seinen ersten Shutout im Frankfurter Trikot im Main davonschwimmen sah. Lukas Koziol mit seinem dritten Treffer setzte nur Sekunden nach McNallys Tor den Schlusspunkt. Die Crimmitschauer schrammten an der peinlichen Zweistelligkeit knapp vorbei.

Peinlich war der Auftritt der Sachsen aber dennoch, denn freilich kann man in Frankfurt verlieren – das ist kein Beinbruch. Aber in der Art und Weise wie es die Eispiraten fabrizierten, wirft das leider viele Fragen auf und macht die zurückgewonnene Hoffnung nach den Siegen gegen Bad Tölz und Heilbronn jäh zunichte.