Ehrlich gesagt ist das Entsetzen über das Ergebnis und die Leistung der Eispiraten in Kaufbeuren noch nicht verflogen. Spätestens am Freitag um 20 Uhr muss die Partie im Allgäu aber abgehakt sein, denn zu wichtig ist das anstehende Spiel gegen den EC Bad Nauheim, in dem es für Crimmitschau um ganz wichtige Punkte im Kampf um die Pre-Playoffs geht.
Dass mit den Bad Nauheimern das Team der Stunde im Sahnpark gastiert, macht die Voraussetzungen für Crimmitschau aber nicht einfacher. Seit Beginn der Adventszeit haben die Kurstädter nämlich aus 16 Spielen 12 Siege geholt und sich bis auf den 6. Platz vorgearbeitet. Mit 62 Punkten und 124:110 Toren hat das Team von Chefcoach Christof Kreutzer auch schon einen kleinen Vorsprung auf die Pre-Playoffs und kann sich deshalb berechtigte Hoffnungen auf einer Endplatzierung unter den Top 6 der Liga machen.
Ein kleiner, aber sicherlich mitentscheidender Faktor für den Aufschwung in der Wetterau war die Rückholaktion von Goalie Felix Bick (14 Sp, 1.92 GT/Sp, 94.00%, 3 SO), der bereits in der letzten Saison starke Leistungen im Trikot des ECBN zeigte. Seinen Wechsel nach Frankfurt wird er im Nachhinein vielleicht bereuen, ist aber nichtsdestotrotz sofort wieder in seine Rolle als sicherer Rückhalt geschlüpft. Die Backups Jan Guryca und Hendrik Hane (Förderlizenz) sind verlässliche Partner an der Seite Bicks.
Das Goalie-Gespann profitiert natürlich auch von der kompakten Defensive um die erfahrenen Mike Dalhuisen (NED, 27 Sp, 8+13), Daniel Ketter (37 Sp, 1+8) und Steve Slaton (37 Sp, 0+4). Denis Shevyrin (26 Sp, 2+17), Daniel Stiefenhofer (36 Sp, 12+5) und Garret Pruden (20 Sp, 1+3) zeigen aber ebenfalls sehr starke Leistungen, weshalb die Bad Nauheimer Abwehr derzeit nur schwer zu überwinden ist.
Wie entfesselt tritt auch das kanadische Brüderpaar Dustin (37 Sp, 15+30) und Cody Sylvester (36 Sp, 16+26) auf. Ob in Über- oder Unterzahl oder bei 5 gegen 5 – die zwei Spielmacher und Torjäger sind der Motor des Offensivspiels. Für das nötige Getrieböl sorgen Andrej Bires (37 Sp, 13+15), Radek Krestan (37 Sp, 13+14), Maximilian Hadraschek (37 Sp, 7+14) und Zach Hamill (CAN, 20 Sp, 4+15), womit Trainer Kreutzer zahlreiche Optionen im Sturm anbieten kann.
Dennis Reimer (37 Sp, 9+8), Maximilian Brandl (37 Sp, 2+11), Marcel Kahle (37 Sp, 5+7) und Marvin Ratmann (35 Sp, 4+3) nehmen dabei ebenso wichtige Rollen ein.
Für die Eispiraten heißt es im Duell mit den Roten Teufeln Flagge zu zeigen. Zum einen, dass dieses Spiel in Kaufbeuren wirklich nur ein Ausrutscher war. Zum anderen, dass die Ambitionen der Mannschaft „Platz 10 aufwärts“ heißen und nicht „Platz 11 abwärts“. Denn sicher fühlen darf sich im Lager der Rot-Weißen niemand, schließlich ist der Weg nach oben in der Tabelle derzeit länger und steiniger als der Weg nach unten.