Das Angstgegner-Image wurde ja in den ersten beiden Spielen gegen die Kassel-Huskies beseitigt und von den Chancen her wäre das auch so geblieben, denn wenn man es genau nimmt, hätte das Ergebnis anders herum stehen müssen. Aber effektive Gäste und eine haarsträubende Chancenauswertung der Eispiraten sorgte für ein eindeutiges Ergebnis auf der Anzeigetafel.
Eispiraten erst abwartend, aber dann spielbestimmend
Die Nordhessen setzten die Eispiraten vom Bully weg unter Druck und bereits nach wenigen Sekunden wäre ein Abstimmungsfehler zwischen Brett Kilar und Carl Hudson den Eispiraten zum Verhängnis geworden, Kassels Gron kam völlig frei wor Brett Kilar zum Schuss, doch der Goalie der Eispiraten reagierte stark. Es dauerte jedoch nicht lang, bis sich die Eispiraten aus der Zange der Huskies befreiten und sich erste Chancen erarbeiteten. Die Gäste waren aber weiter die besser in das Spiel gestartete Mannschaft, so dass Brett Kilar mehr im Brennpunkt stand als sein Gegenüber Leon Hungerecker. Der musste erstmals in der 7. Minute ernsthaft eingreifen, als Julian Talbot und Patrick Pohl aus besten Positionen scheiterten. Das Spiel nahm auf beiden Seiten an Fahrt auf und Patrick Klöpper hatte die riesige Chance auf das 1:0, doch Hungerecker reagierte erstklassig. Die Eispiraten hatten zur Mitte des Drittels das Zepter eindeutig in der Hand. Wenn man aber die Chancen nicht nutzt, sagt meist der Gegner danke und Sylvestre markierte das 0:1, allerdings aus sehr abseitsverdächtiger Position. Die Eispiraten antworteten mit wütenden Angriffen und Hungerecker musste mehrfach äußerst brenzlige Situationen entschärfen oder anders ausgedrückt, die Eispiraten waren einmal wieder dabei, den gegnerischen Torhüter berühmt zu schießen. Die Huskies hätten sich über einen Rückstand, der durchaus auch höher hätte ausfallen können, nicht beschweren dürfen, aber es blieb dank der unkonsequenten Chancenausnutzung der Eispiraten beim für die Huskies schmeichelhaften 0:1 zur ersten Pause.
Eispiraten haben Kassel im Griff, aber die schießen das 0:2
Auch die erste Szene im zweiten Drittel gehörte den Eispiraten, Patrick Klöpper kam völlig frei vor Hungerecker zum Schuss und der zeigte einen Monstersave mit der Fanghand. Und die Marschroute zeigte weiter in Richtung Tor der Schlittenhunde, Halbauer und Körner waren die nächsten Absender von Schüssen auf das Tor der Huskies. Das Spiel der Eispiraten wirkte teilweise wie Powerplay bei 5 gegen 5 und Kassel hatte nur einen gefährlichen Konter zu bieten, der schnelle Richard Mueller überlief die Hintermannschaft, scheiterte aber an Brett Kilar. Die Eispiraten erspielten sich hier Chancen, die für zwei Spiele reichen würden, aber das Tor von Hungerecker war wie vernagelt und seine Vorderleute waren offensiv ohnehin nicht zu sehen. Die Fans der Westsachsen feuerten die Eispiraten lautstark an und wurden immer lauter, und trotzdem war der Pfostenschuss von Rob Flick laustark zu hören. Zum Ende des zweiten Durchgangs wurden erwachten tatsächlich auch die Gäste aus ihrer Lethargie und Kassels Goldhelm Gron hätte die Führung bei zwei Chancen ausbauen können, aber der wenig zuvor beschäftigte Brett Kilar reagierte stark. Machtlos war er allerdings wenige Sekunden vor Drittelende, als Carciola frei gespielt wurde und die nachlässige Abwehrarbeit der Crimmitschauer mit dem 0:2 bestrafte.
Kalte Dusche sorgt für Vorentscheidung
Die Eispiraten zeigten zu Beginn des Drittels, dass die gewillt sind, den Bock noch umzustoßen und arbeiteten sich wieder in Richtung Tor der Huskies vor. Kassels Trivino hatte aber etwas dagegen und erzielte nach einem schnellen Konter mit dem ersten Schuss auf das Tor der Eispiraten das 0:3. Eine bittere kalte Dusche konnte den Hausherren nicht passieren. Und trotzdem wirkten die Westsachsen noch entschlossen, noch etwas am Ergebnis zu schrauben. Es passt aber irgendwie in das Spiel, der nächste Konter der Nordhessen saß, und dabei war es nicht mal ein Schuss von Meilleur, den Brett Kilar durchrutschen ließ und dieser mit dem schweren Fehler jegliche Hoffnung für die Eispiraten zu Nichte machte. Auf Seiten der Eispiratenfans wurde es nun stiller im Sahnpark und man hörte jetzt doch den durchaus zahlreich mitgereisten Anhang der Huskies feiern, während Pohl die nächste hundertprozentige Chance vergab. Der Eishockeygott hatte jedoch Erbarmen mit den Eispiratenfans, denn nach einem erneut schön vorgetragenen Spielzug erlöste Rob Flick die Fans mit dem höchst überfälligen Tor. Die Huskies erwiesen sich jedoch im schnellen Konterspiel gegen die aufgerückten Eispiraten als humorlos und erstickten die kurze Hoffnung im Keim mit dem 1:5 erneut durch Trivino. Der kleine Kader der Eispiraten hatte dem nichts mehr entgegen zu setzen, denn das intensive Spiel kostete Kraft und das merkte man den Eispiraten an. Am Ende standen 43:24 Torschüsse und ein Spielanteil von gefühlt 75%, doch einmal mehr mussten die Eispiraten feststellen, dass dies allein keine Punkte bringt.