Nachdem die Crimmitschauer ihr erstes Spiel des Jahres in Bietigheim absolvierten, kommen nun auch die Fans im Sahnpark wieder in den Eishockeygenuss, wenn am Abend die Kassel Huskies die Schläger mit den Eispiraten kreuzen.
Essen, Schlafe, Busfahren, Eishockeyspielen – so in der Art gestalten sich die Tage eines Eishockeyspielers in der Weihnachts- und Neujahrszeit. Kommendes Wochenende müssen die Cracks noch „überstehen“ und dann geht es erst einmal wieder in den normalen Rhythmus. Die Eispiraten werden sich darauf freuen angesichts des ausgedünnten Kaders.
Bei den Huskies wird man aber wahrscheinlich etwas wehmütig dreinblicken, denn die Schlittenhunde sind zuletzt so richtig in Fahrt gekommen und haben aus den letzten 6 Partien 14 Punkte geholt. In der Tabelle sind sie damit auf Rang 8 geklettert und mit 47 Punkten und 89:90 Toren ist die direkte Playoff-Teilnahme wieder in den Bereich des Möglichen gerückt.
Danach sah es nämlich lange Zeit gar nicht aus, da die Hessen eine schwerwiegende Krise durchmachten, die sie über mehrere Wochen in das untere Tabellendrittel drückte. Der jahrelange Erfolgscoach Rico Rossi musste daraufhin seinen Hut nehmen und wurde ins Management „komplimentiert“. Nachfolger Bobby Carpenter erwies sich nur als Interimslösung und inzwischen schwingt Tim Kehler, den man aus seiner Zeit in Frankfurt noch kennt, das Zepter.
Auch in Sachen Kaderzusammenstellung hat sich einiges getan, schließlich wurden hier gleich zwei Kontingentstellen neu besetzt. Matthew Neal und Mark MacMillan wurden gechasst, Sébastien Sylvestre (CAN, 8 Sp, 4+6) und Corey Trivino (CAN, 17 Sp, 6+8) geholt. Und die beiden nordamerikanischen Stürmer haben das Spiel der Huskies merklich beflügelt.
Nimmt man noch Tyler Gron (33 Sp, 12+20), Richard Mueller (33 Sp, 14+16), Toni Ritter (30 Sp, 9+12), Jens Meilleur (33 Sp, 11+9), Adriano Carciola (29 Sp, 8+9) und Sam Povorozniouk (USA, 27 Sp, 6+8) hinzu, dann steckt da durchaus mehr offensives Potenzial im Team als die bisher nur 89 erzielten Tore, die dem zweitschwächsten Wert der Liga entsprechen. Jace Hennig, Michael Christ, Valentin Busch sowie die Nachwuchscracks Bastian Schirmacher und Tim Lucca Krüger sind die übrigen Stürmer.
In der Defensive kann Coach Kehler auf die verlässlichen Dienste des slowakischen Goalies Marcel Melichercik (25 Sp, 2.90 GT/Sp, 92.28%, 1 SO) bauen, der – wenn nötig – von Leon Hungerecker (12 Sp, 2.24 GT/Sp, 93.64%, 0 SO) bestens vertreten wird.
Doch auch die Verteidiger vor dem Goaliegespann machen ihren Job sehr gut und so kommt es nicht von ungefähr, dass Kassel derzeit die wenigsten Tore der Liga kassiert hat. US-Boy Mike Little (26 Sp, 3+11), Derek Dinger (32 Sp, 1+11), Alexander Heinrich (33 Sp, 2+8), Andre Reiß (31 Sp, 2+6), Marco Müller (33 Sp, 0+6) und Nick Walters (29 Sp, 0+6) sind die sechs Türme in der Schlacht, an denen man als gegnerischer Stürmer gar nicht leicht vorbeikommt.
Das werden sicherlich auch die Eispiraten-Angreifer zu spüren bekommen, die nach zuletzt 17 Toren in 3 Spielen von der Kasseler Abwehr nun wohl wieder etwas eingebremst werden. Das sollte der Moral und der Kampfbereitschaft der Collins-Schützlinge aber keinen Abbruch tun und so werden die Rot-Weißen alles daran setzen, um die derzeitigen 4 Punkte Rückstand auf Kassel zu verkürzen.