Für ein Derby eine eher enttäuschende Kulisse, denn nur 2479 Zuschauer wollten das Eishockeyspiel zwischen den Eispiraten Crimmitschau und den Lausitzer Füchsen sehen. Während es bei den Westsachsen an den vorherigen sieglosen Spielen gelegen haben könnte, das die Ränge spärlicher besetzt waren, so war die Anzahl der ca. 350 mitgereisten Fans aus Ostsachsen auch unter den Erwartungen, gerade im Hinblick auf deren Tabellenplatz 2. Dabei hätte dieses spannende Spiel deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt…
Die verletzungsgeplagten Eispiraten, die auf vier Stammspieler verzichten mussten, bekamen kurzfristig Unterstützung aus Bremerhaven, Christoph Körner lief wieder einmal als Förderlizenzspieler für die Westsachsen auf. Die ersten Akzente setzten die Füchse, doch nur kurze Zeit später waren auch die Eispiraten im Spiel, so dass sich in den ersten Minuten ein munteres Hin und Her entwickelte und beide Goalies zu tun bekamen. Vincent Schlenker hatte hierbei die größte Chance auf Seiten der Eispiraten, Franzreb entschärfte seinen Schuss aus drei Metern Entfernung stark. Die Crimmitschauer erarbeiteten sich ein Chancenplus, Christoph Körner traf nach ca. acht Minuten laut hörbar das Gestänge des Tores, Patrick Pohl scheiterte erneut am gut ragierenden Franzreb, der immer mehr zu tun bekam, während sein Gegenübe Sebastian Albrecht wenig bis gar nichts auf sein Tor bekam. Die Eispiraten störten das Spiel der Füchse früh und betrieben einen enorm läuferischen Aufwand gegen geduldig auf Chancen wartende Füchse. Und so passierte das 0:1 wie aus dem Nichts, Keussen gab einen Schuss in Richtung Tor ab, wo offenbar Albrecht durch den immensen Verkehr vor dem Tor die Sicht verdeckt war und der Puck so hinter ihm einschlug. Und so war das Momentum plötzlich beim Tabellenzweiten, denn bereits der nächste Angriff saß, der Puck nach Owens Schuss ans Quergestänge schlug im Tor ein. Die Eispiraten rappelten sich wieder auf und setzten den bisher glücklosen Weg in Richtung Gästetor fort, doch da stand mit Franzreb einmal mehr ein bärenstarker Goalie im Tor. Und so gingen die Füchse mit einem mit minimalistischen Mitteln (21:6 Torschüsse für die Eispiraten) erzielten 0:2 in die erste Pause.
Die Bemühungen der Eispiraten sollten gleich mit Beginn des zweiten Drittels Erfolg haben, Carl Hudson zog in Überzahl von der blauen Linie ab und der Puck schlug endlich zum Anschlusstreffer ein. Die Eispiraten drängten auf den Ausgleich, wurden jedoch durch eine Strafe gegen Tobias Kircher ausgebremst. Doch die Füchse wussten mit der numerischen Überlegenheit nicht viel anzufangen, so dass die Unterzahl ohne Folgen blieb. Die Westsachsen kämpften weiter und wurden in der 29. Minute für den Aufwand belohnt. Rob Flick erkämpfte sich die Scheibe und lief einen schnellen Konter und versenkte den Puck in den Maschen. Und die Marschroute zeigte weiter in Richtung Tor der Füchse, die jedoch im Konterspiel brandgefährlich waren. Doch diesmal war das Glück auf westsächsischer Seite, denn Felix Thomas fing einen Konter der Füchse ab und spielte schnell wieder ins Drittel der Gäste, wo Christoph Körner aus dem Gewühl vor dem Tor heraus im gefühlt zehnten Nachschuss die Führung erzielte. Mit weiter starken kämpferischen Einsatz brachten die Eispiraten trotz nochmaliger Unterzahl den hauchdünnen Vorsprung in die zweite Drittelpause.
Walsh´s Unterzahltor bringt die Westsachsen auf die Siegerstrasse
Der letzte Durchgang begann zuerst ausgeglichen, ehe die Lausitzer Füchse erneut ein Ünerzahlspiel zugesprochen bekamen. Die Eispiraten bekamen diesmal die Scheibe nicht so einfach wie in den Situationen zuvor aus dem eigenen Drittel, Breitkreutz wurde perfekt vor dem Tor bedient und erzielte per Tip-In den Ausgleich. Die Füchse wirkten danach etwas wacher als die Eispiraten, denen man das kräfteraubende Spiel in den ersten beiden Durchgängen mehr und mehr anmerkte. Zu allem Überfluss leistete sich Julian Talbot ein vermeidbares Foul, was die Fans der Westsachsen Schlimmes erahnen lies. Doch Dominic Walsh belehrte die rot-weisse Anhängerschar eines Besseren, nahm Fabian Dietz den Puck im Drittel der Gäste ab und verlud Franzreb mit der Rückhand in Unterzahl zur erneuten Führung. Die Ostsachsen wirkten beeindruckt und Patrick Pohl hätte die leichten Konfusionen beinahe zu einem weiteren Treffer nutzen können, doch hier reagierte Franzreb stark. In den Folgeminuten schnürten die Westsachsen die Gäste unter anderem in einem Überzahlspiel regelrecht in deren Drittel ein, aber ein Tor wollte nicht gelingen. Dennoch hielten die Eispiraten die Füchse weitgehend aus der eigenen Verteidigungszone fern und erkämpften sich unter Anfeuerung der eigenen Fans oftmals den Puck. Den Gästen fiel gegen das aggressive Forechecking nicht viel ein, so dass gegen Ende des Spiels nicht einmal die Herausnahme des starken Franzrebs etwas nutzte, um den Westsachsen gefährlich zu werden. Unter dem Jubel der rot-weissen Anhänger gingen der Sieg an die dezimierten Eispiraten – und das hochverdient auf Grund der niemals aufgebenden kämpferischen Leistung an diesem Abend.