Na, da haben es sich die Eispiraten in der Tabelle aber richtig gemütlich gemacht, drei Punkte liegen gerade einmal zwischen den Rängen 6 und 11, und die Rot-Weißen sind mittendrin statt nur dabei. Es heißt also, bald wieder zu punkten, sonst geht es abwärts. Warum das am vergangenen Wochenende nicht so recht funktioniert hat, versucht der Backcheck zu ergründen. Und noch einiges mehr…
Erinnern wir uns doch mal, denken wir ein paar Jahre zurück: Vadim Slivchenko nimmt den Puck in der eigenen Zone auf, kurvt bis hinter Baaders Gehäuse, legt ihn auf der „falschen“ Seite des Tores zurück auf den mitgelaufenen Milan Mikulik, und bevor der Kaufbeurer Goalie überhaupt mitbekommt, was passiert, fällt das – aus der Zukunft betrachtet – entscheidende Tor der Play-Down-Serie. Wer erinnert sich nicht gerne daran, Christian Baader einmal ausgenommen? Der soll Augenzeugenberichten zu Folge neuerdings regelmäßig mit einer Wünschelrute rund um den Berliner Platz und an der Wertach gesehen worden sein, denn den Puck sucht er seit damals immer noch vergeblich…
In dieser Zeit waren es die Kaufbeurer Joker und die Crimmitschauer Eispiraten, die eigentlich immer, wenn es in die Playdowns ging, „hier“ gerufen und graue Haare en masse verursacht haben.
Zeitsprung: wir schreiben das Jahr 2018, das Duell Crimmitschau gegen Kaufbeuren ist das Duell Dritter gegen Sechster, beide Teams haben sich in den letzten Jahren sportlich konsolidieren können, die Westsachsen spielen seit drei Jahren, mit einer Ausnahme, um die Play-Off-Plätze mit. Gut, die Entwicklung im Allgäu ist noch ein ganzes Stück beachtlicher, sind sie doch mittlerweile konstant eines der Spitzenteams der Liga. Nichts mehr mit Kasperei, selbst die Trikots sehen nicht mehr scheußlich aus. Im angesprochenen Duell gab es den verdienten Sieger, so ehrlich wollen wir mal sein, auch wenn es hintenraus noch knapp wurde. Und so bleibt uns nur, zu wünschen, dass unsere Rot-Weißen dem Joker-Vorbild noch ein wenig mehr folgen werden, der Trend der letzten Jahre läßt das zumindest nicht aussichtslos erscheinen…
Nachdem die Eispiraten gegen bockstarke Kaufbeurer am Freitag verdient verloren hatten, ging es am Sonntag in die Franz-Siegel-Ruine nach Freiburg. Schon die rot-weiße Anreise gestaltete sich problembehaftet, so langsam macht sich der nahende Winter auf den Straßen bemerkbar. Und als die Westsachsen aus dem Bus direkt aufs Eis sprangen, ging auch nicht viel. Freiburgs Linsenmaier, dem der Wölfe-Goldhelm ja seit Jahren quasi an den Schopf getackert ist, zeigte neben diversen Flugeinlagen auch einen schönen Move und verarschte Albrecht im Gästetor zum 1:0. Da selbstredend, wenn der Gegner den Puck unters Visier bekommt, im deutschen Eishockey einer büßen muss, in diesem Fall Christoph Kabitzky auf der Strafbank, gings auch mit dem 2:0 ganz fix.
Nach vorne ging für die Gäste nicht so richtig viel, die umgestellten Sturmreihen verbreiteten kaum Gefahr. Aber was solls, in Crimmitschau sind ja eh die Verteidiger fürs Toreschießen zuständig, Olleff und McNally übernahmen diesen Part im Badischen. Blöd nur, dass die Hausherren auch noch dreimal einnetzten, die Folge: Null-Punkte-Wochenende für die Eispiraten und der direkte Draht zu Platz 11.
Einziges Highlight bleibt somit die kleine Boxeinlage am Ende des Mittelabschnitts. Aber was heißt hier Boxen? Eigentlich sah es so aus, als ob ein Siebtklässler einen aus der Dritten verwamst. Wäre aber bestimmt gar nicht passiert, wenn der kleine Radek seinen Stock von Hilbrichs Weichteilen ferngehalten hätte. Und die Freiburger auf den Rängen alle so: ooohr, wie gemein von dem Großen. Kennen wir ja alle, solche kleinen Bratzen: erst rumstänkern, und wenn es dann auf die Mappe gibt, heulend petzen rennen. Okay, gut, petzen war er nicht…