Viele Zuschauer zog das Spiel bei nasskalten Temperaturen und vereinzelt Blitzeis auf den Straßen nicht in den Sahnpark, sicherlich auch weil die Spiele gegen den Gegner Kaufbeuren in den letzten Jahren nicht für Eishockeyfeinkost galten.

Kaufbeuren spielt Katz und Maus mit den Eispiraten

Kaufbeuren legte im Sahnpark los wie die Feuerwehr, bereits nach 8 Sekunden gab Goldhelm Blomqvist den ersten Warnschuss auf Kilar ab, Gracel nur wenige Sekunden später den nächsten, doch der Eispiratengoalie war auf dem Posten. Und das musste er auch bleiben, denn es folgten Schüsse von Haase, Oppolzer und Ketterer, ehe nach etwa vier Minuten Patrick Klöpper den ersten Schuss auf Vajs im Tor der Kaufbeurer abgab. Offensiv passierte auf Seiten der Eispiraten auch wenig, als das Schiedsrichtergespann mit Billich den ersten Joker auf die Strafbank schickte, das aggressive Unterzahlspiel schmeckte den Eispiraten überhaupt nicht. Und so waren die Hausherren weiter immens mit Abwehrarbeit beschäftigt, für Offensive ließen die Gäste den Eispiraten überhaupt keine Zeit. Und so kam es wie es kommen musste, Oppolzer beschäftigte die gesamte Hintermannschaft der Eispiraten, die zu nachlässig agierte und plötzlich lief sich selbiger im Drittel der Eispiraten völlig frei und erzielte ungehindert die verdiente Gästeführung.

Im Gegensatz zu letzter Woche, als die Führung der Gäste die Eispiraten aufweckte, kamen die Eispiraten nicht in Schwung, was aber an den weiter giftig und hart am Mann spielenden Jokern lag. Richtig brenzlig wurde es, als kurz nacheinander Christoph Kabitzky und Julian Talbot auf die Strafbank mussten. Hier zeigten die Eispiraten inklusive Brett Kilar einen starken Kampf gegen ein überragend vorgetragenes Überzahlspiel der Gäste. Kurz vor Ablauf der letzten Strafe schlug es aber doch zum zweiten Mal im Tor der Eispiraten ein, die Joker kombinierten schnell und sicher und Lewis netzte die perfekte Vorlage von Blomqvist ein. In der Folge wirkte das Spiel, als wäre immer ein Joker mehr auf dem Eis, Brett Kilar hatte weiter alle Hände voll zu tun und letztlich retteten sich die Eispiraten mit einem eher schmeichelhaften 0:2 in die Pause.

Eispiraten werden besser, aber Kaufbeuren meist einen Schritt schneller

So wie der erste Abschnitt endete, so ging es anfangs im zweiten Drittel weiter, Kaufbeuren drückte die Eispiraten in ihre eigene Verteidigungszone und ließ die Eispiraten nicht heraus. Hinzu kamen bei den ohnehin schon stark geforderten Eispiraten jetzt noch kleinliche Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns gegen die Westsachsen. Diese Strafen weckten jedoch den Kampfgeist der Eispiraten, denn in Unterzahl hatten Klöpper und Hudson im Konterspiel Chancen zum Anschlusstreffer. Und der Kampf zurück ins Spiel sollte die Partie besser werden lassen, denn die Eispiraten erspielten sich mehr uns mehr Chancen. Rob Flick und Carl Hudson und später in einer Überzahl Patrick Pohl erarbeiteten sich diese, scheiterten aber immer wieder an Vajs im Tor der Kaufbeurer. Die Gäste benötigten eine Weile, bis sie sich auf das veränderte Spiel der Eispiraten eingestellt hatten, doch mit zunehmender Spielzeit im zweiten Drittel gewannen diese wieder an Feldüberlegenheit und kamen in der 36. Minute mit einem erneut schnellen und passgenauen Überzahlspiel zum 0:3 durch Wolter. Die Fans interessierte der Spielstand angesichts der hoffnungslosen Unterlegenheit jetzt nicht mehr, sie feuerten die Mannschaft an und die zeigte zumindest weiter Kampfbereitschaft. Und trotz deutlich mehr Schüssen sollte Vajs auch im zweiten Drittel unüberwindbar bleiben.

Schlussoffensive kommt zu spät

Wer dachte, die Joker würden sich auf der sicheren 3-Tore-Führung ausruhen, sah sich getäuscht. Die Gäste kamen aus der Kabine und bereits in der ersten Minute musste Brett Kilar vier Schüsse parieren. Doch den Eispiraten merkta man an, dass sie die Joker nicht ohne Gegentor aus dem Sahnpark lassen wollten, Dominic Walsh setzte den Puck an den Pfosten. In den folgenden Minuten spielten die Eispiraten stark, doch Vajs im Gästetor raubte den Rot-Weissen mehrfach den Nerv. Nach 53 Minuten war aber der Gästegoalie nach einem erneuten Pfostenschuss endlich geschlagen, Patrick McNally drückte den Abpraller über die Linie. Das Tor war ein Weckruf, die Eispiraten drückten und Kaufbeuren zeigte plötzlich Nerven. Patrick McNally zog an einem Verteidiger vorbei und täuschte einen Schuss an, passte aber auf Patrick Pohl, der mit einem satten Schuss ins leere Tor den Anschlusstreffer erzielte. Doch den Eispiraten rannte die Zeit davon, denn Kaufbeuren machte jetzt völlig dicht und ließ kaum noch ein Durchkommen zu. Kim Collins nahm Brett Kilar aus dem Tor, um noch eine letzte Möglichkeit bei 6 gegen 5 zu erreichen, der Puck sprang zwar noch einmal vor das Tor von Vajs, aber letztlich retteten die Gäste das hauchdünne 2:3 über die Zeit.
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