Ja ist denn schon wieder Derby? Vier Tage nach dem Paukenschlag gegen Dresden steht für die Eispiraten schon das nächste Duell gegen die sächsische Konkurrenz an. Diesmal heißt der Gegner Lausitzer Füchse. Und weil die Crimmitschauer nicht nur Dresden schlugen, sondern auch noch ihren ersten DEL2-Dreier in Kassel einfahren konnten, hat das Team von Kim Collins im Fuchsbau nun die Chance, die Perfektion vollkommen zu machen.
Einfach wird das freilich nicht, immerhin stehen die Eispiraten der Überraschungsmannschaft der Saison gegenüber, die sich hartnäckig in den Playoff-Plätzen hält und anfangs die DEL2 gar vom Platz an der Sonne grüßte. 37 Punkte und 68:67 Tore bedeuten für die Lausitzer derzeit Rang 5 in der Tabelle. So viele Punkte mit so einer Tordifferenz zu holen zeigt eines: Die Füchse sind stabil genug, um enge Spiele für sich zu entscheiden und haben vielleicht auch das ein oder andere Mal das gewisse Quäntchen Glück, um ein Tor Vorsprung über die Zeit zu bringen. 5 der 12 Füchse-Siege endeten mit einem Tor Differenz.
Überraschend ist das bisherige Abschneiden der Ostsachsen schon ein wenig, denn der Playdown-Teilnehmer der letzten Saison konnte sich im Sommer finanziell gewohntermaßen nicht weit aus dem Fenster lehnen und musste kurz vor dem Start in die Vorbereitung auch noch einige Querelen um den Abschied von Coach Hoffmann austragen. Corey Neilson heißt nun der Mann hinter der Bande und der Kanadier hat das Team bestens geformt.
Zwischen den Pfosten vertraut der Übungsleiter auf die bislang kaum im Rampenlicht stehenden Olafr Schmidt (15 Sp, 2.82 GT/Sp, 90.32%, 1 SO) und Förderlizenzler Maximilian Franzreb (6 Sp, 2.42 GT/Sp, 92.44%, 0 SO) sowie Konstantin Kessler (5 Sp, 4.67 GT/Sp, 86.79%, 0 SO).
Auf das Goalie-Trio ist auf jeden Fall Verlass, woran auch die Abwehrreihen einen nicht unerheblichen Teil mittragen, denn angeführt von Leitfuchs Chris Owens (CAN, 21 Sp, 3+13) leisten Maximilian Adam (8 Sp, 4+4), Jakub Kania (21 Sp, 1+5), Mychal Monteith (20 Sp, 1+3), Oliver Granz (20 Sp, 1+2), Steven Bär (21 Sp, 1+1) und Roberto Geiseler (18 Sp, 0+1) eine grundsolide und wenig kompromissbereite Arbeit.
Wie in den anderen Mannschaftsteilen auch, profitieren die Füchse im Sturm von der guten Kooperation mit den Eisbären Berlin. Charlie Jahnke (10 Sp, 4+6), Cedric Schiemenz (21 Sp, 2+6), Fabian Dietz (18 Sp, 3+2) und Vincent Hessler (11 Sp, 2+4) sind definitiv eine große Bereicherung für das Angriffsspiel der Lausitzer.
Dieses lebt zudem vom Einfallsreichtum der drei Kontingentstürmer Jeff Hayes (CAN, 21 Sp, 5+16), Anders Eriksson (SWE, 19 Sp, 7+11) und Steve Saviano (USA, 21 Sp, 7+11). Außerdem bringen die Deutsch-Kanadier Clarke Breitkreutz (18 Sp, 9+8) und Jordan George (19 Sp, 5+7) sowie der Deutsch-Tscheche David Kuchejda (20 Sp, 4+12) ihre ganze Erfahrung hervorragend ein.
Feodor Boiarchinov (21 Sp, 8+4), Thomas Reichel (18 Sp, 1+1), Marius Schmidt (15 Sp, 0+2) und Philipp Kuschel (11 Sp, 0+1) runden den nur schwer auszurechnenden Angriff der Füchse ab.
Nach Dresden und Kassel wartet mit den Lausitzer Füchsen der nächste dicke Brocken auf die Crimmitschauer. Dass die Lausitzer von diesen drei Mannschaften auf dem Papier wohl die „schwächste“ sind, soll dabei aber mal überhaupt keine Rolle spielen, schließlich steht Weißwasser derzeit 18 bzw. 15 Punkte vor Dresden und Kassel. Im Team der Lausitzer steckt also mehr als nur vermeintlich große Namen alà Knackstedt, Reed oder Mueller – und genau das macht sie so unangenehm zu spielen. Die Eispiraten werden also ihr Leistungsvermögen voll ausschöpfen müssen, um im Fuchsbau Zählbares einzuholen.