Die Länderspielpause ist rum, endlich! Denn von Rang 6 aus starten die Crimmitschauer nun in die nächste Etappe der Saison. Dass zum Start ausgerechnet der Tabellenletzte aus Deggendorf im Sahnpark gastiert, muss dabei aber keinesfalls ein Vorteil sein. Denn solche Spiele können undankbar sein, verdammt undankbar.

Denn eines ist klar: Eine Niederlage dürfen sich die Collins-Schützlinge eigentlich nicht erlauben. Die Sachsen stehen auf Rang 6, also dem letzten direkten Playoff-Platz und das Verfolgerfeld ist nicht nur ziemlich breit aufgestellt, sondern den Crimmitschauern auch verdammt nah auf den Fersen.

Damit es gegen Deggendorf mit einem Sieg klappt, werden Rob Flick & Co. vor allem die Schwachstelle der Niederbayern ins Visier nehmen – und das ist ganz klar die Defensive, die mit 82 Gegentoren den Höchstwert der Liga erreicht. Da nutzten in der Vergangenheit auch die 57 selbst geschossenen Tore mitunter recht wenig, so dass der DSC momentan mit 11 Punkten aus 16 Spielen auf dem letzten Rang logiert.

Die Verantwortlichen im Bayerischen Wald haben das Problem aber erkannt und schon vor der Länderspielpause den ligabekannten Andrew Hare auf der Goalie-Position nachverpflichtet. Der Tryout wurde allerdings nicht verlängert und der Grund dafür ist ein schwergewichtiger, denn inzwischen konnte kein Geringerer als Jason Bacashihua an die Donau gelockt werden. Der 36jährige US-Amerikaner kennt nicht nur die DEL-Stadion aus 3 Jahren Straubing in- und auswendig, sondern hat auch die Arenen der NHL aus seiner Zeit bei den St. Louis Blues kennen gelernt. DSC-Coach John Sicinski dürfte nun also ein wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zum Klassenerhalt gefunden haben und die beiden bisherigen Goalies Björn Linda sowie Cody Brenner sind damit erst einmal zum Bankdrücken verurteilt.

Bacashihua allein wird es allein freilich auch nicht richten können und so wird im Abwehrverbund auch ganz klar eine Steigerung von Leistungsträgern wie Andreas Gawlik (15 Sp, 2+4), Milos Vavrusa (12 Sp, 1+5), Mathias Müller (16 Sp, 1+2), Christopher Kasten (12 Sp, 1+0) oder Alex Roach (14 Sp, 1+2) erforderlich sein. Einen positiven Eindruck hat bislang U-Nationalspieler Maximilian Gläßl (12 Sp, 1+4) hinterlassen.

Im Angriff der Deggendorfer schaut die Lage schon etwas rosiger aus, wenngleich der Knoten erst noch richtig platzen muss. Die beiden Kontingentspieler Kyle Gibbons (USA, 16 Sp, 4+12) und Curtis Leinweber (CAN, 15 Sp, 4+4) dürften sich da angesprochen fühlen, schossen sie den DSC doch letzte Saison quasi im Alleingang eine Etage höher. Dort will aber noch nicht alles klappen. Auch von den anderen beiden Kontingentstürmern Josh Brittain (16 Sp, 5+4) und Justin Kelly (12 Sp, 2+5) haben sich die enthusiastischen Fans in Ostbayern wohl etwas mehr erhofft.

Bei Christoph Gawlik (16 Sp, 7+7), Andrew Schembri (16 Sp, 6+5), dem jungen Vladislav Filin (13 Sp, 3+8) und Oldie René Röthke (16 Sp, 3+6), der sich sicherlich auf seine Rückkehr in den Sahnpark freut, läuft hingegen das meiste nach Plan. Christoph Kiefersauer, Dimitrij Litesov und Sergej Janzen komplettieren die Sturmreihen des DSC.

Wie man´s dreht und wendet: Die Eispiraten gehen als Favorit in diese Partie und werden das Heft des Handelns an sich nehmen müssen. Die Deggendorfer jedenfalls werden sich nicht die Blöße geben und im Sahnpark ins offene Messer laufen, so dass sich ein Gedulsspiel für Rot-Weiß ergeben könnte. Mit der nötigen Portion Selbstüberzeugung und dem Wissen um die eigenen Stärken ist aber auch die niederbayerische Nuss zu knacken.