Rumms, da setzen die Eispiraten ziemlich hart auf dem Hosenboden auf. Im Löwenkäfig zu Klatschpappenhausen hatten die westsächsischen Krieger die Feuerwehr auch noch als Gegner. Und die Federviecher aus dem Unterland – da gibt´s wohl eine Vermisstenmeldung, denn angekommen sind sie offenbar noch nicht in Baden-Württemberg. Aber wir können die HEC-Fans beruhigen, das dauert etwas länger, denn die fanden vor Lachen nicht nach Hause!

Wenn Piraten im Anmarsch sind, aktiviert man am besten die ortsansässige Feuerwehr. Dachte man zumindest in Frankfurt und lag damit gar nicht einmal falsch. Sämtliche Floriansjünger der Mainmetrople nahmen in der Eissporthalle Platz.
Die Kanonen der Eispiraten waren scharf – und zwar richtig. Feuer frei – und schwups beförderten Alber und Hudson den Puck ins Tor. Das mussten die Gastgeber erst einmal verdauen. Gefragt waren dabei aber nicht die Feuerwehrleute im Stadion, sondern ein Kommando des ortsansässigen Baumarkts, der erst einmal eine Scheibe reparieren durfte.
Auch dieser Griff ganz unten in die Trickkiste führte nicht zum Erfolg, denn erneut Alber schürte das Feuer weiter. Die Brandmeister der Stadt eilten – zumindest unbestätigten Gerüchten zur Folge – in der Pause direkt zur Kabine der Löwen, denn dort brannte es bereits lichterloh.
Nach dem Anschluss war plötzlich Feuer unterm Dach der Gastgeber und die Piraten waren es nun, die mit Decken und Sand die Brände löschen mussten. Oberlöschmeister war dabei Brett Kilar, der keinen Treffer im Mittelabschnitt mehr zuließ. Man konnte aus Eispiraten-Sicht nur hoffen, dass es beim Frankfurter Strohfeuer blieb.
Die Lunte glimmte aber noch und durch das extrem schnelle Tor im Schlussabschnitt brannten die Löwen in der Folge ein Feuerwerk ab. Der Löschsand der Eispiraten ging bedrohlich schnell zur Neige, so dass nach dem Ausgleich auch noch der Führungstreffer der Gastgeber folgte. Danach brannte vorm Frankfurter Kasten nix mehr an und es loderte nur noch die Hütte. Kein Wunder stellen doch die Klatschpappen der Lautsprecher-Löwen-Fans einen gefährlichen Brandherd dar.
Und so war es am Ende für die Hessen doch noch gut, dass die Feuerwehrleute zu Gast waren und die drei Punkte sicherten.

Halloween steht vor der Tür und die Liga setzt ereigniskonform das Spiel der Eispiraten gegen die Falken aus Heilbronn an, die wissen halt, was dem Crimmitschauer Fan so graut.

Ja, und die tatsächlich konnte einem das Grausen kommen, denn die Krummschnäbel aus dem Unterland zeigten, dass sie mit erschreckenden Zufallspässen es schafften, den Eispiraten eher Saures zu geben, denn deren grauenhaftes Abwehrverhalten im ersten Drittel gepaart mit einem Fehlgriff von Sebastian Albrecht brachte mit dem 0:3 ein Ergebnis auf die Anzeigetafel, was im Stadionrund eher ungläubiges Kopfschütteln verursachte und gräßliche Gesichtsausdrücke – Halloween halt!

Das die Eispiraten auch Saures geben können, zeigten sie im zweiten Abschnitt. Hudson und Talbot brauchten nicht einmal 5 1/2 Minuten, um das Ergebnis bis auf ein Tor zu verkürzen. Die Federviecher aus Heilbronn wurden nun doch ordentlich durch den Sahnpark gescheucht, nur erlegen wollte sie keiner der Eispiraten. Denn mit der Chancenverwertung hielten sich die Sachsen vornehm zurück und wollten den Falken offenbar noch Bestandsschutz bis zum letzten Drittel gewähren. Hier noch ein Schlenker (nicht Vincent…), dort noch ein Kringel, da noch ein Querpass. Es war ganz nett anzuschauen, das Spiel der Eispiraten. Aber schlichtweg nicht effektiv. Im Pauseninterview wollte sich Patrick Pohl aber für das letzte Drittel „keine Sorgen“ machen.

Wollte keiner im Stadion, denn so ein Spiel war eigentlich nicht zum Verlieren gedacht. Zum größten Feind wurde dann aber nicht nur die Abschlussschwäche der Crimmitschauer, sondern auch die Uhr, die offenbar die Zeitumstellung im Sahnpark noch einmal gesondert vollzog. Schwuppdiwupp und ehe man sich versah brachen die letzten 10 Minuten nämlich an und dann enttarnte sich auch noch Schiedsrichter Engelmann, der in seiner schwarz-weiß-gestreiften Kluft nicht als Häftling verkleidet war und auch nicht als Schiedsrichter, sondern in Wahrheit als Clown. Was er bei der Strafe gegen Halbauer gesehen haben will, kann nur mit Tomaten auf den Augen erklärt werden. Oder einer der Spieler hat auf dem dem Eis im Vorbeifahren gesagt: „Wer das langweiligste Halloween-Kostüm an hat, soll die Hand heben“. Das ist jedoch nicht überliefert. Dass sich anschließend Christoph Kabitzky noch wie ein ausgehöhlter Kürbis benommen hat, steht auf einem anderen Stück Papier. Die 5-3 Überzahl nahmen die Falken dankend an und pickten den Sachsen dann auch noch ihr zweites Auge aus. Und ein Blinder trifft das Tor erst recht nicht mehr.

So war das 0-Punkte-Wochenende „perfekt“ und die Eispiraten sind pünktlich zu Halloween der Region der Untoten, nämlich den Playdown-Plätzen wieder bedrohlich nah.