Da haben sich die Eispiraten am Freitag nach 3:0-Führung in Frankfurt noch die Butter vom Brot nehmen lassen, aber sie haben nicht richtig aufgepasst, wie die Hessen diesen Rückstand noch umgebogen haben. Denn mit exakt demselben Drittelergebnis lagen die Rot-Weissen heute gegen die Heilbronner Falken nach zwanzig Minuten zurück, die zwischenzeitliche Aufholjagd in Drittel 2 reichte aber nicht, am Ende stand eine unnötige 2:5-Heimniederlage, und aus dem Logenplatz mit Anschluss zur Spitzengruppe wurde nach einem Null-Punkte-Wochenende ein Mittelfeldplatz in einer tabellarisch gefährlich zusammengerückten Verfolgergruppe. Bis zum ersten Playdown-Platz sind es plötzlich nur noch drei Pünktchen.
Heilbronn macht aus zwei Chancen drei Tore
Im Kader der Eispiraten gab es zwei Änderungen: Kapitän Andre Schietzold musste verletzt passen, und nach der Niederlage am Freitag hütete absprachegemäß Sebastian Albrecht das rot-weisse Gehäuse.
Es entwickelte sich ein nicht all zu rasanter Anfangsdurchgang: die Hausherren kamen nicht richtig in die Puschen, die Gäste warteten erst einmal ab. Man fühlte sich wirklich an das Frankfurter Startdrittel erinnert: der Gastgeber zeigte sich gehemmt, das Away-Team setzte ab und an Nadelstiche und hatte damit Erfolg: erst nutzte Lavallee ein Powerplay nach klugem Ranta-Querpass zur Führung, danach gingen sogar die Verlegenheitsschüsse der Heilbronner rein. Bettahar lupfte in eigener Unterzahl aus der Halbdistanz eine Bogenlampe Richtung Albrecht, Gelke hielt den Schläger einfach in die Luft, und es stand 0:2. Nach kurzem Videostudium bezüglich der Schlägerhöhe wurde der Treffer korrekterweise auch gegeben.
Doch es sollte sogar noch schlimmer kommen: eine halbe Minute war noch auf der Uhr, als, erneut im Crimmitschauer Powerplay, Damon einen schlampigen Pohl-Querpass abfing und sich in Richtung 0:3 aufmachte. Sein Rückhandschlenzer prallte von der Latte an Sebastian Albrechts Rücken und von dort ins Tor.
Hausherren nehmen den Kampf an
Irgendwie lief es gleich ab Minute 21 besser für die Gastgeber: das Powerplay sah gefährlicher aus, und auch wenn das vorerst ohne Eintrag auf dem Scoreboard blieb, dauerte es nicht lange, bis der gut haltende Pantkowski doch das erstemal hinter sich greifen musste. Und es war – natürlich, möchte man fast sagen – der Goldhelm der Rot-Weissen, Verteidiger Carl Hudson, der den Bann brach. Einen Schlenzer von der blauen Linie sah Pantkowski erst, als er im Netz zappelte. Und auch der zweite Treffer der Westsachsen ließ nicht lange auf sich warten: in einem weiteren Überzahlspiel brachte Patch Alber die Scheibe perfekt auf die Kelle von Julian Talbot – 2:3.
Dieser Treffer brachte aber eigenartigerweise die Gäste wieder in die Spur. Die Eispiraten versuchten zwar, den Ausgleich zu erzwingen, aber auch Heilbronn wurde wieder gefährlicher, vor allem mit der Topreihe um Gibson und Ranta. Zudem konnten sich die Unterländer auf ihren Goalie verlassen, der auch beste Gelegenheiten entschärfte. Dazu kam, dass die Rot-Weissen gleich mehrfach bei der Chancenverwertung sündigten. Der knappe Rückstand zur zweiten Pause ließ aber noch alles offen.
Eispiraten lassen beste Chancen liegen, Heilbronn sagt danke
Die Hoffnung, das Match noch umbiegen zu können, war nach wie vor auch den Eispiraten anzumerken. Aber auch weiterhin wurden beste Gelegenheiten liegengelassen. Vielleicht versuchten es die Hausherren auch mitunter zu verspielt, da wurde noch einmal der Querpass versucht, statt selbst abzuschließen, und so brachte Pantkowski immer irgendwie noch ein Körperteil an den Puck.
Und wie das oft so läuft: verwertest Du vorne die Chancen nicht, klingelt es hinten. In diesem Fall allerdings nach einer sehr merkwürdigen Doppelbestrafung der Gastgeber, denn Kabitzky und Halbauer gingen gemeinsam auf die Strafbank. Ranta sagte nach klugem Rückpass danke und erzielte die Vorentscheidung. Dass Gibson dreieinhalb Minuten vor Schluss noch zum 2:5 traf, lag dann schon an weit aufgerückten Eispiraten, die den Konter nicht zu verhindern vermochten. Damit war die Wurst dann auch vom Brot, beide Teams akzeptierten das Ergebnis.