Mit einem 6-Punkte-Wochenende im Rücken fährt es sich etwas leichter zum schweren Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten nach Hessen. Und so machten die Eispiraten auch da weiter, wo sie gegen die letzten Gegner aufgehört haben – doch leider nur ein Drittel.
Frankfurt drückt, Eispiraten eiskalt
Die Löwen schienen die Eispiraten überrennen zu wollen, so zumindest war der Eindruck in den ersten Minuten, denn die Hausherren spielten schnelle Kombinationen und drangen auf den ersten Treffer. Doch die Hintermannschaft blieb eng am Mann und ließ wenige gefährliche Torschüsse zu. Und wie eiskalt die Westsachsen sein können, zeigten sie nach knapp 3 Minuten, denn der erste richtig gefährliche Angriff der Westsachsen saß, Patch Alber stand frei und überwand Bick mit einem Rückhandschuss. Die Frankfurter wirkten wenig geschockt, und drängten auf den Ausgleich, aber schon nach dem nächsten Aufbau der Eispiraten im Drittel der Hessen klingelte es erneut im Kasten von Bick. Carl Hudson zog von der blauen Linie ab und Christian Hilbrich fälschte ins Toreck ab. Jetzt wurden die Großstädter vorsichtiger und und kamen erst wieder zu erwähnenswerten Chancen, als Christian Hilbrich auf die Strafbank musste, doch hier war trotz guter Chancen an Brett Kilar kein Vorbeikommen. Und die Eispiraten? Kaum komplett ging es wieder in Richtung Tor von Felix Bick, Patrick Klöpper und Rob Flick hätten erhöhen können, das blieb aber letztlich Patch Alber vorbehalten, welcher in einem schnell vorgetragenen Konter die Scheibe perfekt von Dominic Walsh derviert bekam und nur noch zum 0:3 einschieben musste. Ab dem Zeitpunkt war von den Löwen nicht mehr viel zu sehen in diesem Drittel, so dass es mit einer verdienten Führung in die Pause ging.
Eispiraten halten Frankfurter Dauerdruck stand
Die Hessen kamen mit ordentlich Wut im Bauch aus der Kabine und setzten das Tor von Brett Kilar unter Dauerbeschuss, aber noch sollte kein Treffer fallen. Die Eispiraten wirkten etwas beeindruckt und setzten nach vorn nur noch wenige Akzente. Letztlich war es eine überragende Einzelleistung von Brett Breitkreutz, der sich von hinten nach vorn durchtankte, die Eispiratenabwehr überlief und Brett Kilar zum 1:3 tunnelte. Ab da spielte nur noch Frankfurt und die Eispiraten hatten ihre Mühe, doch spielten defensiv clever und weiter eng am Mann, so dass die Frankfurter wenig Platz hatten. Aber die Eispiraten zogen zu allem Überfluss in dieser Druckphase auch noch vermeidbare Strafen, was dem gefährlichsten Powerplay-Team der Liga in die Karten spielte. Doch trotz guter Einschusschancen hielt das rot-weisse Abwehrbollwerk stand und brachte die Zwei-Tore-Führung über die Zeit, so dass es glücklicherweise nur bei dem einen Gegentreffer der Hausherren blieb.
Das Desaster nimmt seinen Lauf
Was sich schon im zweiten Drittel angedeutet hat, sollte sich im letzten Drittel zu Ungunsten der Eispiraten fortsetzen. Nach 12 Sekunden im Schlussdrittel springt die Scheibe vom Schlittschuh eines Verteidigers genau auf den Schläger von Koziol, der keine Mühe hatte, das leere Tor zu treffen, denn Kilar war auf den Pass vorbereitet und stand goldrichtig. Dieser Treffer gab den Löwen die nötige Energie und zur Freude des vorher völlig verstummten Frankfurter Publikums war es Mick Köhler, der den Ausgleich erzielte, nachdem ihm die Scheibe durch zwei Verteidiger hindurch auf den Schläger rutschte und er den Puck im linken Eck unterbrachte. Das Scheibenglück sollte den Frankfurtern hold bleiben, denn zu allem Überfluss fiel auch noch das 4:3 für die Hessen, und wieder sprang die Scheibe unkontrolliert vor das Tor, aber da stand eben ein Löwe namens Lewandowski goldrichtig und schoss seine Mannschaft ins Glück.
Schlussoffensive kommt zu spät
Die Eispiraten versuchten nochmals, etwas mehr für die Offensive zu tun, aber jetzt standen die Frankfurter gut in der Abwehr und die nachlassenden Kräfte der Westsachsen machten sich auch bemerkbar. So wurde es erst in der Schlussminute nochmal richtig gefährlich für Bick, als der Puck nach Schuss von Felix Thomas knapp am Tor vorbei trudelte. Die Löwen Frankfurt gewannen damit das Spiel, verdient ja, aber in der Entstehung eher sehr glücklich, denn drei Tore mit Scheibenglück zu erzielen kommt nicht alle Tage vor.