Nachdem sich die Eispiraten in den letzten Spielen das Siegen schon ein wenig angewöhnt haben, kam nun heute Abend auch noch die Souveränität hinzu. Mit Ausnahme einer Bayreuther Drangperiode im Mittelabschnitt hatten die Rot-Weißen das Heft fest in der Hand, schossen die Tore zum richtigen Zeitpunkt und ermöglichten einem ohnehin starken Brett Kilar seinen ersten Saison-Shutout.

Der doppelte Herr Hilbrich

Nach kurzer Abtastphase übernahmen die Gäste recht schnell das Kommando im Bayreuther Tigerkäfig. Vor allem die nominell dritte Formation erarbeitete sich einige Chancen, noch konnte Timo Herden im Tor der Gastgeber aber seinen Kasten sauber halten. Das änderte sich aber recht schnell, als gegen Mitte des Durchgangs mit Martin Heider der erste Tiger auf der Strafbank Platz nehmen musste. Einen von Carl Hudson vors Gehäuse gebrachten Puck vermochten die Bayreuther nicht zu kontrollieren, Christian Hilbrich reagierte am schnellsten und versenkte rechts unten zum 0:1.

Zwar versuchten die Hausherren zu reagieren, aber besonders im Spiel nach vorne waren da eine Menge Ungenauigkeiten zu sehen, so daß es der aufmerksamen Crimmitschauer Defensive ein ums andere mal gelang, die Scheibe zu erobern und schnelle Gegenstöße einzuleiten. In Minute 14 gelang es sogar schon im Angriffsdrittel, den Tigers den Puck abzunehmen: der wiederum läuferisch extrem auffällige Patrick Klöpper behielt die Übersicht, umkurvte zwei Abwehrspieler und sah noch den freien Christian Hilbrich, dem das 0:2 daraufhin eine Herzensangelegenheit war.

Mit aller Ruhe und Gelassenheit brachten die Rot-Weißen diesen Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause.

Bayreuth drängt auf den Anschluss

Das zweite Drittel begann mit verbesserten Hausherren. Wesentlich aggressiver als noch in den ersten zwanzig Minuten bissen sich die Tigers nach und nach ins Spiel, und über das 1:2 hätte sich in dieser Phase keiner beschweren dürfen. Aber selbst beste Gelegenheiten blieben glücklicherweise ungenutzt, so zum Beispiel in Minute 23, als Bosas völlig allein auf Brett Kilar zulaufen konnte. Der blieb jedoch gaaaaanz ruhig, fuhr den Schoner aus und verhinderte so das Gegentor. Dazu bekam der Eispiratengoalie dann noch weitere Gelegenheiten und nutzte sie alle, irgendwie war an ihm für zugegebenermaßen auch recht abschlußschwache Bayreuther kein Vorbeikommen.

Aber das ist wahrscheinlich so, wenn man hinten drin hängt: vorne gehen die Dinger nicht rein, und hinten klingelt es bei der nächsten Gelegenheit. Wer da klingelte, war Rob Flick, der bei 4 vs. 4 in der 34. Minute eine schöne Vorarbeit von Julian Talbot per Onetimer optimal verwertete. Und dieses 0:3 war für die Gastgeber ein absoluter Wirkungstreffer. Ganz schnell war von Sturm und Drang nichts mehr zu sehen, die Eispiraten kontrollierten wieder Match und Gegner und hatten selbst bei eigener Unterzahl die besseren Chancen.

Abgeklärt zu Ende gespielt

Und mit genau dieser Ruhe wie nach Flicks 0:3 brachten die Crimmitschauer dann auch die letzten zwanzig Minuten über die Runden, ohne dass es in irgendeiner Form zu Zweifeln gekommen wäre, wer die drei Punkte mit nach Hause nimmt. Christian Hilbrich und Rob Flick netzten zwischendurch zum dritten bzw. zweiten Mal ein, und die Hintermannschaft schien zumindest in den letzten zehn Minuten stark drauf bedacht zu sein, Brett Kilar seinen verdienten Shutout nicht zu versauen. Ein wirkliches Bayreuther Aufbäumen blieb daher einfach aus, zu souverän agierten die Gäste.

Platz fünf ist der verdiente Lohn

Leise, still und heimlich haben sich die Eispiraten also auf Platz 5 der Tabelle vorgeschoben, mit Bad Nauheim kommt am Sonntag ein zwar unbequemer, aber trotzdem schlagbarer Gegner in den Sahnpark. Sieht also schon wieder recht gut aus in der ersten Phase der Saison, und man hat ja durchaus nicht den Eindruck, als agierten die Rot-Weißen schon am absoluten Leistungs-Limit.

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