Der 21.04.2014: Den Eispiraten gelang ein historischer 8:1-Kantersieg in der Qualifikationsrunde zur DEL 2 gegen die Kassel Huskies. Danach war für über vier Jahre Schluss mit lustig, wenn die Nordhessen in Crimmitschau zu Gast waren. Zurecht wurden die Huskies als Angstgegner der Eispiraten betitelt. Doch irgendwann ist damit auch mal genug, das bewiesen die Eispiraten Sonntag Abend.

Schnelles und kurzweiliges erstes Drittel

Beide Mannschaften begannen das Spiel engagiert und beide Goalies hatten sofort voll zu tun. Die größte Chance hatte nach zwei Minuten Patrick Klöpper, der hervorragend freigespielt von André Schietzold die Führung gegen seinen Ex-Verein hätte erzielen können. Danach brannte es erst einmal vor Brett Kilar, der in einem den Huskies zugesprochenen Powerplay alle Hände voll zu tun hatte. Aber die Eispiraten überstanden diese Phase unbeschadet, um danach das Zepter wieder in die Hand zu nehmen. Scheiterte Pat McNally noch am Kasseler Goalie, so zeigte nur wenige Augenblicke sein Abwehrkollege Carl Hudson, warum er den Goldhelm trägt. Mit einem satten Handgelenksschuss überwand er Marcel Melicherik zum umjubelten 1:0. Und die Hausherren hatten danach dicke Gelegenheiten zum Ausbau der Führung, Flick und Walsh konnten Melicherik aber nicht überwinden, der Kasseler Goalie rettete seiner Mannschaft den nur knappen Rückstand. Die Zuschauer bekamen ein tolles erstes Drittel zu sehen, in dem Kassel zwar gut mitspielte, aber die Eispiraten von der Anzahl der Chancen hätten klarer führen müssen.

Eispiraten wie im Rausch, doch nur ein Tor

Der zweite Durchgang begann mit offensiven Nordhessen, Goldhelm Richard Mueller hatte die erste dicke Chance, in unnachahmlicher Manier überlief er die Abwehr der Westsachsen, fand aber seinen Meister in Brett Kilar. Der Goalie der Eispiraten stand auch danach im Brennpunkt, doch genau in diese Drangphase starteten die Hausherren einen Konter, Rob Flick forderte wie bereits in Dresden laut mit dem Schläger klopfend die Scheibe und bekam sie von Dominic Walsh serviert, um anschließend mit der Kassler Abwehr Slalom zu fahren und mit einem klasse Tor zum 2:0 zu vollenden. Die Huskies wirkten danach geschockt, selbst in einem vom Schiedsrichtergespann geschenkten Powerplay hatten die Westsachsen die besseren Chancen. Die Eispiraten spielten wie in einem Rausch, allein Rob Flick hätte die Führung auf weitere Tore ausbauen können, aber Kassels bester Mann am heutigen Abend stand im Tor und hielt mehrfach klasse. Das Publikum im Sahnpark honorierte das Spiel der Westsachsen mit lautstarker Unterstützung, es entstand eine regelrechte Gänsehautathmosphäre. Die Gäste hatten dem vorerst nichts entgegen zu setzen, Sam Povorozniouk versuchte mit einem vorangegangenen Frustfoul an Julian Talbot mit diesem eine Schlägerei anzuzetteln, was aber durch die Schiedsrichter schnell unterbunden wurde. Und weil er im Gegensatz zu Talbot die Handschuhe ausgezogen hatte, bekam er gleich noch zwei Minuten mehr aufgebrummt. Leider konnten die Eispiraten diese Überzahl nicht nutzen, so dass es mit dem immer noch knappen, aber hochverdienten 2:0 in die Kabinen ging.

Torreigen im letzten Abschnitt

Der Schlussabschnitt startete mit konzentrierteren Spielzügen beider Teams und hier setzte Kassel den ersten Nadelstich, Meilleur überwand im Nachschuss Brett Kilar im Kasten der Eispiraten. Die antworteten nur wenige Augenblicke später mit dem 3:1, Vincent Schlenker konnte einen Abpraller per Nachschuss im Tor der Huskies unterbringen. Die Westsachsen spielten weiter offensiv und kassierten durch eine Unachtsamkeit den erneuten Anschlusstreffer durch Gron. Kim Collins nahm daraufhin eine Auszeit, um sein Team etwas wachzurütteln. Das Spiel blieb auf hohen Niveau und die 1784 Fans feuerten die Westsachsen an und die belohnten die Anfeuerungen mit dem 4:2 durch Patrick Pohl, dessen Bogenlampe den Weg über den verdutzten Melicherik ins Tor fand. Und damit nicht genug, den endgültigen K.O. versetzte Patrick Klöpper seinem Ex-Verein mit einem Zuckertor nach Zuckerpass von Tobias Kircher. Die Heimfans skandierten angesichts des Spielstands „Ihr könnt nach Hause fahren“ und feierten die Eispiraten lautstark, die den Angstgegner aus Kassel nach vielen Jahren endlich wieder einmal zu Hause besiegen konnten.