Der Lieblingsgegner der vergangenen Saison zu Gast im Sahnpark – die Eispiraten empfingen die Tower Stars aus Ravensburg und wollten da weiter machen, wo sie im März diesen Jahres aufgehört haben. Doch Ravensburg ist auch in dieser Saison keine dahergelaufene Karnevalsbrigade und das sollten die Westsachsen schmerzlich zu spüren bekommen.

Ravensburg nimmt westsächsische Gastgeschenke an

Die vom Kader her zu den stärksten der Liga gehörende Ravensburger Mannschaft begann das Spiel erwartungsgemäß, mit schnellem und passgenauem Spiel setzten sie die Eispiraten unter Druck, die Westsachsen bekamen keinen Meter Eis geschenkt. Und so dauerte es auch keine vier Minuten, da fiel die Gästeführung, nachdem Sebastian Albrecht mehrfach unter Beschuss stand, die Abwehr den Puck nicht aus der Gefahrenzone bekam und letztlich Daniel Pfaffengut keine Mühe hatte, den Puck ins leere Tor zu befördern. Das Bild änderte ich auch nicht in der Folge, Ravensburg drückte, die Eispiraten kamen nur mit sporadischen Kontern in Richtung Jonas Langmann. Die beste Chance hatte Christian Hilbrich mit einem Alleingang in Unterzahl, jedoch war Langmann da auf dem Posten. Danach kamen die Eispiraten besser ins Spiel und Ravensburg musste etwas für die Defensive tun. In Überzahl hatten Hilbrich und Flick gute Chancen, die aber allesamt vom sicheren Jonas Langmann entschärft werden konnten. Die Eispiraten rannten an und der Ausgleich zur Pause wäre nicht unverdient gewesen, doch zum einen agierten die Westsachsen zu umständlich vor dem Tor und zu allem Überfluss leistete sich die Abwehr einen groben Schnitzer, den der letztjährige DEL2-Spieler der Saison Andreas Driendl im Alleingang zum 0:2 nutzen konnte.

Weitere Gegentore auf dem Silbertablett

Das zweite Drittel begann wie der erste Abschnitt endete, mit einem Tor für die Gäste, die einen schnellen 2 auf 1 Konter unter gütiger Mithilfe der Abwehr der Westsachsen erfolgreich abschließen konnten. Danach konnte den einheimischen Fans nur Angst und Bange werden, denn Ravensburg lief einen Angriff nach dem Anderen auf das Eispiratentor und Sebastian Albrecht stand unter Dauerbeschuss. Die Eispiraten fingen sich jedoch und endlich durften auch die heimischen Fans jubeln. Nach Puckgewinn erzielte Patrick Pohl im Nachschuss das 1:3. Damit waren die Hausherren zwar wieder zurück im Spiel, doch suchten diese immer wieder den letzten Pass trotz guter Einschusschancen. Und die Gäste? Die warteten geduldig auf sich bietende Chancen, die ihnen die Abwehr der Westsachsen teilweise wie auf dem Silbertablett servierte. Eine davon nutzte Goldhelm Thomas Merl, der sträflich allein gelassen sich die offenste Stelle im Tor aussuchen konnte. Für den armen Sebastian Albrecht im Tor war der Arbeitstag damit beendet, obwohl dieser an keinem Gegentreffer eine Aktie hatte. Dennoch brachte Kim Collins Brett Kilar, der sich gegen warm gelaufene Towerstars über mangelnde Arbeit nicht beschweren konnte. Ravensburg kombinierte nach Belieben und hätte das Ergebnis bei noch konsequenterer Ausnutzung durchaus noch höher schrauben können. Aber nicht, weil sie so gut waren, sondern weil die Eispiraten es ihnen so leicht machten. Kurz vor Ende des Drittels traf André Schietzold zwar noch den Pfosten, doch insgesamt ging der Spielstand von 1:4 in Ordnung.

Nahezu aussichtslose Schlussoffensive kommt zu spät

Den letzten Abschnitt gingen die Gäste abgeklärt und ruhig an, sie ließen die Eispiraten kommen, wohl wissend, dass die Westsachsen heute einen gebrauchten Tag erwischt haben. Denn viel brachten die Hausherren nicht auf das Eis, vor allem die erste Reihe um Rob Flick und Julian Talbot ließ viel zu wünschen übrig. Und die Abwehr machte es den Towerstars leicht, David Zucker traf allein vor dem Tor das 1:5, dabei konnte er noch geduldig die Reaktion von Brett Kilar abwarten und den Puck über diesen lupfen. Das die Towerstars keine Übermannschaft sind, zeigte sich kurz darauf, als André Schietzold die Abwehr überlief und ebenfalls frei vor dem Tor den Anschluss erzielte. Und ein paar Minuten später, als Jonas Langmann den Puck nicht festhielt und Christoph Kabitzky den Nachschuss zum 3:5 über die Linie drückte. Dieser Treffer brachte die Eispiraten nochmal etwas zum Aufbäumen, doch zwei Minuten vor Schluss schickte der Schiedsrichter zum Unmut des Publikums Rob Flick auf die Strafbank, was die letzten Bemühungen der Eispiraten dann zum Ersticken brachte.

Die Towerstars besiegten damit das Trauma Eispiraten aus der Vorsaison und nahmen drei verdiente Punkte mit in den Süden Deutschlands.