Das Verletzungspech schlägt in Crimmitschau schon früh in der Saison zu. Im ohnehin noch nicht so prall gefüllten Kader der Westsachsen gesellte sich zu den langzeitverletzten Milan Kubalik und Adam Poldruhak ausgerechnet der Gamewinner von Bad Tölz, Patrick Klöpper. Somit standen die Zeichen gegen eine mit voller Kapelle antretende Steelersmannschaft nicht unter besten Voraussetzungen. Doch Kampfgeist in rot-weiss sollte gegen spielerische Überlegenheit des Meisters belohnt werden.
Nebelfestspiele im Sahnpark
Regen und damit hohe Luftfeuchtigkeit und damit verbundener Nebel auf dem Eis erschwerte beiden Mannschaften das Spiel. Trotzdem begannen beide Teams das Spiel mit offenen Visier und – oder vielleicht gerade deshalb – wurden viele Scheiben in Richtung Tor geschickt. Die Eispiraten hielten die ersten Minuten dagegen, obwohl die individuelle Klasse der Steelers auch in dieser Saison nicht zu übersehen ist. Und so hatten auch die Hausherren nach sieben gespielten Minuten die erste dicke Chance zur Führung, ein klasse Spielzug von Patrick Pohl eingeleitet konnte Vincent Schlenker leider nicht in den Maschen unterbringen. Auf der Gegenseite war es Dennis Swinnen, der in Albrecht seinen Meister fand.
Und das mutige Spiel der Eispiraten sollte – wenngleich auch bedingt durch eine Strafzeit gegen die Steelers – belohnt werden, denn nur Sekunden nach der ausgesprochenen Strafe hämmerte Carl Hudson den Puck zum umjubelten 1:0 in die Maschen. Die Steelers antworteten mit energischen Angriffen, doch die Westsachsen arbeiteten konzentriert in der Abwehr und direkte Schüsse wehrte Sebastian Albrecht sicher ab. Ein Spielzug der Extraklasse war es aber dann doch, der den nicht unverdienten Ausgleich für die Steelers brachte. Mit drei Pässen hebelten die Steelers die Abwehr der Eispiraten aus und Zientek lies Albrecht keine Chance. Das Unentschieden zur Pause war leistungsgerecht.
Albrecht raubt Steelers den Nerv
Die Steelers kamen mit viel Druck aus der Kabine, bereist nach sieben Sekunden feuerte Corrin einen Warnschuss in Richtung Albrecht. Die Abwehr der der Eispiraten wackelte in der Folge kräftig, doch die Westsachsen nahmen den Kampf an und warfen sich in jeden Puck. Sebastian Albrecht entwickelte sich zum Dreh- und Angelpunkt dieses Drittels und zeigte gegen Shawn Weller einen Monstersave, als er im Liegen den Schuss noch parieren konnte. Gegen Mitte des Drittels konnten sich die Eispiraten aus der Zange der Steelers wieder etwas befreien und auch Sinisa Martinovic im Tor der Steelers musste ab und an wieder eingreifen.
Doch die Steelers wussten das Spiel wieder schnell an sich zu reißen, zwar nicht mehr so zwingend wie in den ersten Hälfte des Drittels, dennoch schnürten sie die Eispiraten in deren Drittel regelrecht ein. Die Westsachsen kämpften jedoch weiter und hinten stand mit Sebastian Albrecht ein rot-weisser Fels in der Brandung, der das Unentschieden zur Pause festhielt.
Der Meister zeigt Nerven
In Überzahl begannen die Eispiraten das letzte Drittel und nahmen das Gehäuse von Martinovic unter Beschuss. Der zeigte gegen Schietzold einen ähnlichen Riesensave, als er den Puck mit der Fanghand aus dem Winkel kratzte. Auch in der Folge zeigte der Keeper der Steelers einige klasse Paraden und brachte damit einige rot-weisse Spieler zur Verzweiflung. Denn die hatten jetzt eindeutig mehr vom Spiel. Als dann nach knapp 50 Minuten Julian Talbot auf der Strafbank saß, schlug die Stunde der Steelers, in Überzahl ließen die Westsachsen Marcus Sommerfeld im Slot sträflichfrei und der schoss seine Steelers in Führung. Doch nur Sekunden später schickte Christian Hilbrich nach Zuckerpass von Julian Talbot den Puck zum umjubelten Ausgleich in den Winkel. Die Steelers wirkten nun richtig genervt und dies schlug sich in Strafen durch Fouls der Kategorie „dämlich“ nieder. Und die Eispiraten witterten Morgenluft und nach Strafe gegen Ex-Nationalspieler Nicolai Goc blieb es Carl Hudson vorbehalten, mit seinem zweiten Tor an diesem Abend den Großteil der 1535 Fans im Stadion jubeln zu lassen. In Überzahl hämmerte er in der 55. Minute einen Schlagschuss von der blauen Linie unhaltbar ins Tor zum 3:2.
Erhöhter Puls in den letzten Minuten
Richtig brenzlig wurde es in den zwei Schlussminuten, als Christian Hilbrich nochmal auf die Strafbank musste und die Steelers ihren Keeper vom Eis nahmen. Der Meister der Vorjahressaison schnürte die Eispiraten nochmal ein, doch Sebastian Albrecht hielt den Kasten sauber. Rob Flick hätte einen Konter vergolden können, doch er traf nur das Außengestänge des leeren Tores. Die Steelers brachten danach keinen Aufbau mehr zu Stande und unter Jubel der Eispiratenanhänger liefen die letzten 20 Sekunden des Spiels von der Uhr.