Startschuss in die Saison 2018/19. Mit der Auswärtspartie bei den Heilbronner Falken begibt sich das Eispiraten-Team wieder auf Kaperfahrt, die bis Anfang März 2019 dauert und hoffentlich reichlich Erträge einbringt. Für eine erfolgreiche Saison sind die Crimmitschauer auf jeden Fall gewappnet.

Mit dem Heimspiel gegen Heilbronn haben die Eispiraten die Hauptrunde 2017/18 abgeschlossen, mit dem Auswärtsspiel bei den Falken starten sie in die Hauptrunde 2018/19. Und beide Teams wollen ganz sicher da anschließen, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört haben. Bei den Heilbronnern heißt dies in erster Linie „Fokus auf die Pre-Playoffs“.

Der dreifache Playdown-Teilnehmer (2014/15 bis 16/17) und zweifache sportliche Absteiger (14/15 und 15/16) hat es in der vergangenen Saison geschafft, sein Kellerkinddasein zu beenden und die leidgeplagten Fans im Unterland endlich wieder zufriedenzustellen. Über Platz 9 und den Rausschmiss Dresdens in den Pre-Playoffs führte der Weg der Falken nämlich ins Playoff-Viertelfinale gegen den späteren Meister Bietigheim. Eine Derby-Serie, die am Neckar wieder Lust auf erfolgreiches Eishockey geweckt hat.

Dass man sich zur neuen Saison aber alles wieder neu erarbeiten muss, ist auch in Heilbronn mehr als eine Binsenweisheit, zumal die Abgänge zahlreicher Leistungsträger kompensiert werden mussten. Beginnend schon auf der Trainerposition, wo der Österreicher Alexander Mellitzer seinen Landsmann Gerhard Unterluggauer ablöste. Mellitzer war zuletzt Head Coach der U20 seines Heimatlandes.

Zwischen den Posten nehmen Mirko Pantkowski und Leon Frensel den Platz des Slowaken Marcel Melichercik ein und mit dieser deutschen Lösung sollten die Falken keinen schlechten Zug gemacht haben.

Ganz ohne Kontingentspieler kommt man bei den Falken auch in der Abwehr aus, wo mit Corey Mapes, Marcus Götz und Patrick Kurz drei Säulen der Vorsaison gehalten werden konnten und mit Ex-Eispirat Brock Maschmeyer sicherlich ein weiterer Eckpfeiler hinzugekommen ist. Jan Pavlu und Janik Möser komplettieren die noch recht dünne besetzte Defensive.

Im Angriff kann Coach Mellitzer schon eher aus dem Vollen schöpfen, da hier die Kooperation mit den Adlern aus Mannheim deutliche Zeichen setzt. Tim Bernhardt, Alex Lambacher, Pierre Preto und Samuel Soramies sind hoffnungsvolle Talente, die sich bei den Falken für Höheres empfehlen wollen. Das deutsch-kanadische Quartett aus Kyle Helms, Justin Kirsch, Kevin Lavallee und Brad Ross trug bereits in der letzten Saison das Trikot mit dem Falken und wird auch heuer wieder verlässlich Punkte sammeln.

Apropos Punkte sammeln: Dafür sind bekanntlich die Kontingentstürmer zuständig und deren drei kann Mellitzer aufbieten, wobei es sich durchwegs um Neuzugänge handelt. Der Finne Roope Ranta sowie der Kanadier Greg Gibson sind in der Liga allerdings keine Unbekannten mehr. Ranta spielt seit 2016/17 in der DEL 2 (Weißwasser, Riessersee) und Gibson lief 2016/17 für Rosenheim und Bietigheim auf. Wirklich neu ist deshalb nur der US-Amerikaner Derek Damon, der zwar schon 37 Lenze zählt, aber auch reichlich Erfahrung aus Dänemark, der Schweiz, Österreich und Finnland ins Gepäck nach Heilbronn einpackte. Richard Gelke und Markus Eberhardt werden wieder die Indianer zwischen den Häuptlingen sein.

So ein Saisonstart ist doch immer etwas Spannendes, Unerwartetes. Wo steht man selbst, wo stehen die Gegner? Wer kommt gut aus den Startlöchern, wer hinkt hinterher? Bei den Eispiraten ist eine Antwort auf diese Fragen ganz schwer zu finden. Das Personalkarussel hat sich in den vergangenen beiden Wochen dermaßen schnell gedreht im Sahnpark, man konnte fast meinen, dass die Verantwortlichen den wochenlangen Stillstand im Sommer vergessen machen wollten. Taten sie in gewisser Weise auch, denn das Ergebnis der Kaderzusammenstellung kann sich zum Saisonbeginn absolut sehen lassen und lässt einen Pre-Playoffplatz für die Eispiraten absolut realistisch erscheinen.

Auf der anderen Seite muss man aber auch unumwunden zugeben, dass die ohnehin kurze Vorbereitungszeit von zahlreichen kleineren Wehwechen geprägt war und kein einziges der 6 Testspiele mit voller Teamstärke absolviert werden konnte. Von einem Einspielen der Reihen, in die sich ein Dutzend neuer Spieler integrieren muss, konnte deshalb keinesfalls die Rede sein. Es sollte daher nicht verwundern, wenn bei den Westsachsen in den kommenden Wochen noch jede Menge Sand aus dem Getriebe geblasen werden muss. Mit dem Team wird dennoch zu rechnen sein!