Schluss, Aus, Ende – nein, wir sprechen noch nicht vom Saisonende der Eispiraten, aber zumindest ist ein ganz großer Teil der Spielzeit 2017/18 dennoch schon vorbei: Die Hauptrunde. Dem Klassenerhalt samt Pre-Playoffteilnahme in Bayreuth folgte am Sonntag leider ein kleiner Dämpfer gegen Heilbronn, der die Revanche gegen die Eislöwen für 2015/16 verweigerte.
Ja, so ein Team, das seit Wochen weiß, dass es Playdowns spielen wird und für das die Frage nach dem letzten oder vorletzten Platz nun auch nicht mehr kriegsentscheidend ist, kann schon ganz schön unangenehm sein. Jedenfalls machten die Tigers aus dem Oberfränkischen keine Anstalten, den Crimmitschauern die benötigten Punkte für den Klassenerhalt freiwillig zu geben.
Die Sachsen waren davon zweifelsfrei eine halbe Stunde lang ziemlich irritiert, schlichen sie doch in einem arg gedämpften Tempo über das Eis und hatten so gar keine Idee, wie sie zu einem Tor kommen sollten. Die Bayreuther hatten derweil zwei Buden gemacht und man schaute fortan schon sorgenvoll in Richtung Weißwasser. Gut nur, dass nach 10 Spielen Flaute Patrick Pohl die Scheibe mal wieder im Tor unterbrachte anstatt sie nur um selbiges herumzudribbeln.
Ja, und dann kam „Sniper“ Will Weber, der wohl zum ersten Mal in seiner Karriere zwei Tore in einem Spiel schießen konnte. Gönnerhaft zeigte sich bei diesem Ereignis auch Daigers-Dorhüder Tomas Vosvrda, der beim zweiten Treffer wohl gerade darüber sinnierte, ob nicht nur das Bier in den Bechern der Fans, sondern auch das Wasser in seiner Trinkflasche gefroren war.
Die Rot-Weißen hatten die Partie also gedreht, übertrieben es dann aber mal wieder mit dem Unterzahlspiel und Bayreuth kam zum 3:3-Ausgleich. Erinnerungen an 2012/13 wurden wach, als die Eispiraten im letzten Spiel zuhause gegen den Tabellenletzten durch eine Niederlage noch den Playoff-Platz an Weißwasser verloren. Sollte das gegen Heilbronn erneut passieren können?
Verlängerung, Penaltyschießen – Wurscht! Irgendwie den zweiten Punkt ergattern, der den Deckel drauf macht. Swoeit waren sicherlich schon die meisten Eispiraten-Anhänger, doch Robbie Czarnik hatte auf diese Art von Nervenkitzel echt keinen Bock. Erst rutschend und dann jubelnd sorgte er für das 3:4 – 46 Sekunden vor der Schlusssirene! Geschafft!
So ging es am Sonntag im Heimspiel gegen Heilbronn „nur“ noch um die Frage, wer der Gegner in den Pre-Playoffs werden würde. Mathematisch gesehen war die Neuauflage der Pre-Playoffs 2015/16 gegen die Eismiezen aus Dresden die wahrscheinlichste Variante. Zumindest wäre dies bei einem Punktgewinn gegen Heilbronn und einer Niederlage der Dresdner in Kaufbeuren so gekommen. Und es war naheliegend. Aber da Stochastik einem manchmal auch ein Schnippchen schlagen kann, wurde dann eben doch nichts draus.
Das lag an den Eispiraten selbst, die nämlich gegen die Falken den einen Punkt nicht holten, sich stattdessen aber meisterhaft im Vergeben von Alleingängen und Großchancen zeigten – 1:3 und Ravensburg als Gegner. Vielleicht wollte es das Schicksal aber auch ganz genau so, denn womöglich sollen die Eispiraten aus dem Munde Jiri Ehrenbergers noch einmal hören: „Aber wir haben trotzdem eine gute Saison gespielt.“