So, das war nun also das letzte Hauptrundenspiel der Saison 2017/2018. Die Eispiraten verloren mit 1:3 gegen Heilbronner Falken, und damit bescherten sich gleich beide Teams mit langen Fahrtstrecken in der PrePlayOff-Runde. Die Unterländer müssen nun in Dresden antreten, Crimmitschau bekommt es mit Ravensburg zu tun. Und um etwaigen Vermutungen sogleich entgegenzutreten: nein, die Rot-Weissen haben die Partie nicht abgeschenkt, um zum diesjährigen Lieblingsgegner ins Puzzleparadies zu fahren. Dazu haben sich die Jungs von Kim Collins zu sehr reingehängt, allein: das Toreschiessen klappte nicht so richtig.

Die Eispiraten starteten ins Match wie die Feuerwehr: der junge Leon Frensel im Falkengehäuse, der über das gesamte Spiel eine tadellose Leistung abliefern sollte, wurde gleich richtig warm geschossen. Jordan Knackstedt, Robbie Czarnik, Scott Allen und der im ersten Drittel recht auffällige Neuzugang Robin Soudek scheiterten allesamt am etatmäßigen Melichercik-Backup. Es brauchte mal wieder die Routine eines Ivan Ciernik, die Führung zu erzielen: nach einem blitzgescheiten Anspiel Knackstedts behielt der Deutsch-Slowake die Ruhe und netzte ein. Die Falken zeigten sich durchaus beeindruckt und hätten sich über ein oder zwei weitere Gegentreffer in der Folgezeit nicht beschweren dürfen. Erst gegen Mitte des Abschnitts berappelten sich die Gäste etwas. Der Ausgleich fiel dennoch überraschend, einen 2-auf-1-Konter schloss Goldhelm Alderson unhaltbar ab. Begünstigt durch mehrere aufeinanderfolgende Crimmitschauer Strafzeiten übernahm Heilbronn in den letzten fünf Minuten dann sogar das Kommando auf dem Eis. Brett Kilar musste mehrfach retten, um ein Powerplaytor zu verhindern. Insofern war das 1:1 nach dem ersten Drittel leistungsgerecht.

Dem rassigen ersten folgte ein eher zäher zweiter Durchgang. Heilbronn verpasste den Start diesmal nicht, und die Angriffe der Hausherren waren lange nicht mehr so zwingend. Es ging zwar ständig auf und ab, doch Großchancen blieben Mangelware. Was doch durchkam, wurde Beute der beiden guten Goalies. Dass ausgerechnet eine eigene Überzahl die Rot-Weissen auf die Verliererstrasse einbiegen ließ, war bei dem heute etwas pomadig hergespielten Crimmitschauer Powerplay gar nicht mal die Riesenüberraschung. Nach einem Stockfehler des Olympioniken Kranjc an der blauen Linie fuhr der aufmerksame Lavallee allein auf Kilar zu und versenkte den Puck mit der Rückhand zum 1:2. Das war dann auch gleich der Pausenstand.

Der Schlussdurchgang sah dann wieder bessere Hausherren, die sich eine Vielzahl an guten Gelegenheiten erspielten, aber an diesem Abend an Frensel nicht mehr vorbeikommen sollten. Der Falkengoalie entschärfte selbst klarste Chancen, und wenn er mal einen nicht sicher hielt, war ihm das Glück des Tüchtigen hold und der Puck schlitterte zwar die Linie entlang, rutschte aber eben nicht drüber.  Dass die Eispiraten mehr und mehr ihr Spiel öffneten, ermöglichte aber auch den Falken den einen oder anderen erfolgversprechenden Konter. Doch auch Brett Kilar ließ sich nicht lumpen und vernagelte sein Tor. Den Rot-Weissen lief auch irgendwann die Zeit davon, und als bei herausgenommenem Goalie Mark Heatley einen Pass abfangen konnte, war es dem Heilbronner Routinier ein leichtes, die Scheibe zur Entscheidung ins leere Gehäuse zu schicken.

Ein Beinbruch ist diese Niederlage nun wirklich nicht, aber so richtig zufrieden wirkte Kim Collins auf der anschließenden Pressekonferenz auch nicht gerade. Der Eispiratencoach bemängelte die schlechte Chancenverwertung seiner Mannschaft, zeigte sich mit dem Einsatz auf dem Eis aber zufrieden, So haben wir das auch gesehen, und nun freuen wir uns einfach auf rassige PrePlayOff-Duelle mit den Ravensburger Towerstars, einem Team, das den Westsachsen, geht man nach den bisherigen Ergebnissen der Saison, zu liegen scheint. Es wird der Crimmitschauer Fanseele einfach auch mal gut tun, ohne Abstiegsangst in die crunchtime zu gehen. Ab Dienstag gibt’s Dessert!