Beim Gedanken an das kommende Woche rollen sich einem schon wieder die Fußnägel hoch, denn die Gegner-Kombination Bad Nauheim und Kassel gab es in dieser Saison schon an drei Wochenenden – mit einem mageren Punkt in der Bilanz der Eispiraten. Das soll sich nun freilich ändern.
Die Nauheimer haben aber sicherlich auch etwas dagegen, dass ihre blütenweiße Weste gegen die Eispiraten ausgerechnet im letzten Aufeinandertreffen in der Hauptrunde einen Fleck bekommt. Dazu ist das Team von Petri Kujala aktuell entsprechend gut drauf, denn nach einer recht schwierigen Phase zur Saisonmitte, die bis auf Platz 10 hinunterführte, fuhren die Kurstädter in den letzten 7 Spielen 6 Siege bzw. 17 von 21 möglichen Punkten ein.
Damit hat sich der ECBN binnen weniger Wochen auf Rang 7 vorgekämpft, wo man mit 70 Punkten und 140:151 Toren nun in unmittelbarer Schlagdistanz zur direkten Playoff-Teilnahme steht.
Dem Höhenflug liegt eine Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen zugrunde, wobei auf Stammgoalie Felix Bick (42 Sp, 3.04 GT/Sp, 90.20%, 4 SO) eigentlich schon die ganze Saison über Verlass ist.
Vor dem ehemaligen DEL-Goalie haben die Abwehrspezialisten um Steve Slaton (46 Sp, 0+12), Daniel Stiefenhofer (38 Sp, 1+9) und Daniel Ketter (44 Sp, 4+5) sowie die Youngster Nicklas Mannes (33 Sp, 3+6) und Marius Erk (46 Sp, 0+6) ihre zwischenzeitlich verloren geglaubte Sicherheit wiedergefunden.
Einen Glücksgriff haben die Verantwortlichen in der Wetterau auch mir Marcel Brandt (5 Sp, 5+2) gelandet, der den in die EBEL abgewanderten US-Amerikaner Eric Meland defensiv wie offensiv gleichwertig ersetzt und noch dazu die Option einer vierten Ausländerstelle eröffnet hat.
Die Bad Nauheimer können sich also für die anstehenden Playoff-Duelle noch rüsten, wobei das kanadische Sturmtrio Cody Sylvester (46 Sp, 25+27), James Livingston (46 Sp, 12+31) und Mike McNamee (38 Sp, 18+23) in den letzten Wochen bereits kräftig an seiner Playoff-Form gefeilt hat.
Keinesfalls außer Acht lassen sollte man aber auch die beiden 37jährigen Routiniers Radek Krestan (45 Sp, 12+25) und Dusan Frosch (41 Sp, 9+13), die nach wie vor als wichtige Taktgeber fungieren.
Harald Lange (46 Sp, 7+8) gehört ebenso schon zum eher älteren Eisen, während die jüngeren Spieler Dennis Reimer (28 Sp, 9+11), Noureddine Bettahar (39 Sp, 4+13), Leon Niederberger (16 Sp, 4+8), Andreas Pauli (22 Sp, 8+3) und Dominik Meisinger (40 Sp, 2+9) die nötige Dynamik mitbringen und eine insgesamt interessante Mischung im Angriff abbilden.
Wo geht die Reise der Eispiraten hin? Nach der Niederlage gegen Riessersee stehen die Crimmitschauer erstmals (!!!) in dieser Saison auf einem zweistelligen Tabellenplatz. Das ist freilich ein wenig schade, wenn es so kurz vor Ende der Hauptrunde passiert. Aber wenn es nach dem 52. Spieltag immer noch so wäre, gibt es dennoch keinen Grund sich zu grämen. Und außerdem haben die Eispiraten noch alle Chancen, auch wieder auf einen einstelligen Tabellenplatz zu springen.
Dafür braucht es allerdings den ersten Sieg in dieser Saison gegen den EC Bad Nauheim. Ein Leichtes wird das für die Rot-Weißen aber nicht, denn in der Kurstadt hat man Blut geleckt und dank einer Erfolgsserie nun richtig gute Karten für den direkten Einzug ins Playoff-Viertelfinale.