Soso, die Eispiraten tun sich also schwer gegen hessische Teams, weil sie deren Dialekt nicht verstehen. So zumindest meinte dies Kim Collins in der Pressekonferenz. Dabei müssten doch die hessischen Teams diesbezüglich eher Probleme mit dem sächsischen Dialekt haben. Seis drum, gegen die Hessen gabs am Wochenende zweimal „e Bidsch uff de Bobbes“ – mal wieder!
Dabei war der Start ins hessische Wochenende so schlecht nicht, aber Bad Nauheims Trainer Petri Kujala ist ein Motivator, das muss man ihm lassen. Und ein fairer Sportsmann dazu, hatte er doch Kim Collins nach dem 1:6 im ersten Spiel in der Kurstadt das Geheimnis seines Erfolges ansatzweise erklärt.
Und Kim Collins versuchte, dessen Geheimnis in die Tat umzusetzen, denn Erholung war diesmal nicht das Ziel der Eispiraten, hatte Kim Collins doch auf Kujalas Rat jedem einzelnen Spieler angedroht, nach dem Spiel für jeden einen persönlichen Kurschatten in die Kabine zu lassen, wenn dies nochmal so passiert. Nun, ein Kurschatten an sich ist ja vielleicht mal eine Abwechslung, doch Bad Nauheim ist für Kuraufenthalte bei Rheumabeschwerden bekannt, was den Altersdurchschnitt der Kurgäste erheblich heben dürfte. Naja, Eishockeyspieler haben ja nicht gerade den Ruf, im Zölibat zu leben, aber welcher athletische junge Spieler möchte schon einen betagteren Kurschatten haben.
Freilich, die Gegenseite sieht das bestimmt anders! Je oller, je doller halt!
Auf jeden Fall schien die Warnung von Kim Collins Wirkung zu zeigen, denn die Spieler zeigten, dass sie fit genug sind und ein Kuraufenthalt nicht notwendig ist. Das es am Ende nicht zu Punkten reichte, lag aber auch an Petri Kujalas Team, die die lüsternden Rollator-Groupies jedes Wochenende vor Augen haben und nach dem Spiel sichtlich erleichtert waren, wieder mal ein ruhiges Wochenende vor sich zu haben.
So waren die Eispiraten sicherlich nicht unglücklich über ihre Rückkehr ins beschauliche Crimmitschau, wo statt Kurschatten allenfalls die Damen der städtischen Verkehrsüberwachung ihr Unwesen treiben. Ein paar der 2.300 Fans im Stadion dürfte es auch diesmal erwischt haben. Und sofern sie Fans der Eispiraten sind, war sicherlich doppelter Ärger angesagt, denn nach dem 3:6 gegen die schrecklich effizienten Schlittenhunde aus Kassel stand nach dem Wochenende die „0“ im Klassenbuch der Collins-Bande.
Die Kombination Freitag Bad Nauheim, Sonntag Kassel wird in dieser Saison jedenfalls kein Spaßbringer mehr für Rot-Weiß. Dreimal gab es das nun schon. Die Bilanz: 6 Spiele, 1 Punkt, 10:28 Tore – Aua! Das nächste 0-Punkte-Wochenende wird die Eispiraten daher wohl spätestens am 16./18. Februar ereilen und die Eispiraten-Fans sollten an dem Wochenende vorsichtshalber mal Urlaub machen.
Dabei war das gegen Kassel ja so schlecht auch nicht, außer dass nach Frankfurt und Bietigheim die dritte hohe Heimpleite gegen ein Spitzenteam zu Buche schlug. Nimmt man Maschmeyers Stolpereigentor und noch ein bis zwei allzu einfache Huskies-Treffer vom Tableau, so wären Pohl & Co. von Punkten gar nicht so weit weg gewesen. Aber Rossi´s Hundestaffel war dann halt doch immer in der Lage, die Eispiraten an der kurzen Leine zu halten. Umgedreht wäre es irgendwie logischer.