Angstgegner Kassel – anders kann man das Team aus Hessen angesichts von nur 1 Eispiraten-Sieg aus den letzten 14 Duellen nicht nennen. Dennoch knirscht es derzeit gewaltig bei den Huskies, weshalb die Crimmitschauer ihre große Chance wittern.

Beim Blick auf die Tabelle sollte der Großteil jener, die etwas auf die Huskies halten, eigentlich zufrieden sein, denn 61 Punkte aus 35 Spielen und 125:103 bedeuten derzeit Rang 4 und damit eine gute Ausgangssituation für den Kampf um das Playoff-Heimrecht.

Ein genauerer Blick auf die letzten Spiele treibt den Verantwortlichen und Fans der Schlittenhunde aber sicherlich einige Sorgenfalten auf die Stirn, denn aus den letzten 6 Spielen holte Kassel nur 1 Sieg und nur 4 von 18 Punkten. Keine gute Ausbeute für einen Titelapsiranten, der das Team von Coach Rico Rossi zweifelsfrei wieder sein will. Der Negative Höhepunkt war sicherlich das nur 2 Tage zurückliegende 1:5 zuhause gegen Freiburg.

Um den Durchhänger zu überwinden, müssen alle Mannschaftsteile der Kasseler wieder ein paar prozent drauflegen.

Im Tor gilt das für Markus Keller (19 Sp, 3.06 GT/Sp, 90.94%, 1 SO) und Mirko Pantkowski (19 Sp, 2.56 GT/Sp, 92.42%, 1 SO), den firsch gebackenen besten Goalie der U20 B-WM.

Das Torhütergespann dürfte aber noch das geringste Problem für Coach Rossi sein. Denn das spielende Personal ist schließlich hauptverantwortlich für das Toreschießen und das Toreverhindern.

Bei letzterem sind vor allem die Kontingentverteidger Mike Little (USA, 30 Sp, 2+18) und James Wisniewski (USA, 25 Sp, 8+31) gefragt. Doch gerade Wisnieswki hat zuletzt etwas von seinem Glanz vermissen lassen, was aber vielleicht auch nur daran liegt, dass der hundertfache NHL-Crack sein Ticket für Olympia nicht etwa durch eine Verletzung gefährden will.

Die Rotuniers Andre Reiß (31 Sp, 1+10) und Alexander Heinrich (34 Sp, 4+6) sin daber auch noch da, um die Defensive zusammenzuhalten. Unterstüzung bekommen sie von Marco Müller (35 Sp, 2+9) und Kevin Maginot (23 Sp, 4+2) sowie von John Rogl und Florian Kraus.

Im Offensivspiel fehlt es den Huskies momentan am Scheibenglück und dem energischen Drang zum Tor, denn aus dem aktuellen, schon sechs Spiele andauernden Tief sprangen nur 12 Tore heraus. Zu wenig, um einen Angriff auf die Tabellenspitze zu starten.

Dachte man zwischenzeitlich, dass das kanadische Sturmduo Braden Pimm (33 Sp, 21+27) und Evan McGrath (35 Sp, 13+28) die Welt einreißen könnte, so haben sich beide zuletzt etwas zurückgehalten.

Die deutschen Leistungsträger Jens Meilleur (35 Sp, 16+10), Toni Ritter (26 Sp, 10+8), Lukas Koziol (31 Sp, 4+14), Adriano Carciola (35 Sp, 12+4), Thomas Merl (21 Sp, 6+5), Patrick Klöpper (33 Sp, 5+6) und Michael Christ (35 Sp, 2+4) konnten dies nicht wirklich auffangen und auch der Deutsch-Kanadier Stefan Della Rovere (34 Sp, 5+10) und der Deutsch-Tscheche David Kuchejda (23 Sp, 5+5) rissen das Heft nicht merklich an sich.

Dennoch sollte man die Kassel Huskies keinesfalls schlechter machen als sie sind, denn die Kaderbesetzung ist eines Titelkandidaten absolut würdig! Vielleicht hat Coach Rico Rossi zuletzt auch einfach schon etwas mehr Kondition in Richtung Hauptrundendspurt und Playoffs bolzen lassen, was den kleinen Durchhänger erklären könnte. Zuzutrauen wäres es dem gewieften Trainer.

Die Eispiraten dürften also in dieser Partie als Außenseiter an den Start gehen, wenngleich sie sich vor Kassel nicht verstecken müssen, schließlich trennen beide Teams nur 4 Punkte – und das kommt nicht von ungefähr.