Die Eispiraten um den Jahreswechsel erfolgreich wie lange nicht, und das sollte sich auch zum Spiel gegen die Eislöwen aus Dresden im Hinblick auf die Zuschauer zeigen. Die Zufahrtsstraßen rund um das Stadion mit langen Staus, Massen an den Eingängen und im Stadion damit gut gefüllte Ränge.

Angestachelt vom lautstarken Publikum begannen die Eispiraten giftig und setzten die Eislöwen früh unter Druck. Bereits nach 30 Sekunden brannte es lichterloh vor dem Tor von Eislöwen-Goalie Marco Eisenhut, der jedoch erst einmal Sieger gegen Czarnik, Ostwald und Ciernik blieb. Doch nach vier Minuten schickte Jordan Knackstedt seinen Partner Robbie Czarnik auf die Reise, und der spielte den Schlussmann der Gäste eiskalt zur Führung der Eispiraten aus. Die westsächsische Angriffswelle rollte weiter in Richtung Eislöwentor, und Dresden war mit dem einen Tor Rückstand gut bedient. Wie eiskalt die Eislöwen sein können, zeigten diese dann in der 11. Minute, als Huard einen Konter abschloss und Kilar überwand. Bitter dabei, dass sein klarer hoher Stock im Gesicht von Vincent Schlenker bei dessen Puckeroberung vom Hauptschiedsrichter nicht geahndet wurde. Die Eislöwen waren ab diesem Zeitpunkt zumindest gleichwertig, wenngleich das Chancenplus auf Seiten der Eispiraten blieb. Und das sollte sich gegen Ende des Drittels auszahlen, als Robbie Czarnik einfach mal abzog und den verdutzten Eisenhut tunnelte. Bis zum Drittelende ließen die Eispiraten dennoch die eine oder andere Chance liegen, so dass die Eislöwen mit dem knappen Rückstand in die Kabine gehen durften.

Die Gäste kamen deutlich bissiger aus der Kabine und setzten die Hausherren nun weit früher unter Druck, erarbeiten sich so die eine oder andere Chance zum Ausgleich. Doch auch die Eispiraten hatten mehrere Gelegenheiten, die Führung auszubauen. Mit zunehmender Spielzeit rissen die Westsachsen das Zepter immer mehr an sich. Aber selbst in einem weiteren Powerplay wollte der eigentlich längst überfällige dritte Treffer nicht fallen. Doch die Eispiraten gaben nicht auf, und nach einer stattlichen Anzahl von weiteren Chancen überwand Czarnik mit seinem dritten Treffer am Abend bei angezeigter Strafe den starken Eisenhut zum 3:1. Die Fans im Sahnpark wurden immer lauter. Gegen Ende des Drittels wurde Dresden nochmal stärker, Kilar entschärfte zum Jubel der Fans einen Alleingang von Eislöwen-Goldhelm Höller und parierte zwei Schlagschüsse von Zauner und Hanusch stark. In den letzten zwei Minuten bekam Dresden nochmals die Gelegenheit, in Überzahl den Anschluss zu erzielen, doch die Eispiraten hatten mehr Chancen in eigener Unterzahl als die Eislöwen, die nicht einmal zum Aufbau der Powerplay-Formation kamen. Ärgerlich für die Eispiraten, als Scott Allen von der Strafbank eilte und den Puck aufnehmen wollte, doch an dem in seinen Laufweg hineingelaufenen Schiedsrichter hängen blieb und somit einen Alleingang verwehrt bekam. Wenigstens entschuldigte sich Hauptschiedsrichter Vogl bei Allen zum Pausenpfiff.

Das letzte Drittel begannen beide Teams abwartend, wenngleich die Eislöwen sich die ersten Chancen durch probates Schießen aus allen Lagen erarbeiteten. Die Eispiraten spielten jedoch weiter mit. Durch zwei Strafen der Kategorie „unnötig“ gegen Kabitzky und „ungerechtfertigt“ gegen Weber kamen die Eispiraten in Bedrängnis und mit einem schnell vorgetragenen Konter der Eislöwen war die Scheibe auch im Netz der Eispiraten, doch die Schiedsrichter entschieden nach Videobeweis, den Treffer nicht zu geben, denn das Tor war vorher verschoben. Der Großteil der 4031 Zuschauer im Sahnpark bejubelte diese Entscheidung frenetisch. Kurz darauf hatte Pohl mit einem Alleingang die Chance zur Vorentscheidung, doch Eisenhut machte einen Riesensave. Seinen Vorderleuten merkte man den Frust der zu befürchtenden Niederlage an, denn die ließen sich mehr und mehr zu dementsprechenden Fouls hinreissen. Doch die Gäste verteidigten selbst ein 3 gegen 5 Unterzahl gegen die den vierten Treffer suchenden Eispiraten. Doch auch Dresden durfte in Überzahl nochmal ran, aber auch die Eispiraten wussten die Gäste vom Tor fern zu halten. In den letzten zwei Minuten nahm Eislöwen-Coach Franz Steer seinen stärksten Spieler Marco Eisenhut vom Eis. Doch auch das brachte den Eislöwen nichts mehr und unter tosendem Jubel der Eispiratenanhänger ging das Spiel zu Ende.
(Text: Matthias Henkel)