Gestern noch in Bayreuth, morgen schon in Frankfurt. Für die Eispiraten geht es im Weihnachts-Silvester-Marathon in den Endspurt, der Tabellenzweite wartet.
Ganz gut sind die Crimmitschauer durch diesen Marathon gekommen, denn 6 Siege aus den letzten 8 Spielen lassen sich auf jeden Fall sehen und machen das Zwischentief von Ende November / Anfang Dezember inzwischen vergessen.
Die Frankfurter Löwen hingegen haben zuletzt ein wenig an Fahrt verloren, so stehen aus den letzten 10 Spielen Heimniederlagen gegen Freiburg und Weißwasser, zwei verlorene Derbies gegen Kassel und Bad Nauheim sowie jüngst ein 1:4 in Heilbronn zu Buche.
Sicherlich nichts, was Chefcoach Paul Gardner gefallen wird, doch immerhin rangiert Frankfurt hinter Bietigheim weiterhin auf Rang zwei und mit 64 Punkten und 131:101 Toren aus 32 Spielen scheint die direkte Playoff-Teilnahme nur noch Formsache und auch das Heimrecht dürfte wohl nach Frankfurt gehen.
Garant für den steten Frankfurter Erfolgsdrang ist heuer wieder einmal die Offensive, wo mit dem US-Amerikaner C.J. Stretch (32 Sp, 20+23) sowie den drei Kanadiern Matthew Pistilli (31 Sp, 11+23), Wade McLeod (32 Sp, 15+17) und Patrick Jarrett (31 Sp, 10+12) alle vier Kontingentspieler auflaufen.
In der zweiten Welle agieren dann die eingedeutschten Landsmänner der Nordamerikaner, nämlich Tyler Gron (32 Sp, 18+11) sowie Brett (31 Sp, 13+8) und Clarke Breitkreutz (20 Sp, 2+7).
Nimmt man dann noch Nils Liesegang (26 Sp, 11+26) und Vladislav Filin (32 Sp, 8+12) hinzu, so landet man prompt bei drei hochklassig besetzten und durch die Bank torgefährlichen Angriffsreihen.
Die Talente Eric Valentin, Stephan Seeger und Lucas Dumont spielen ebenfalls eine prima Saison und sorgen für viel frischen Wind.
Im Spielaufbau aus der Abwehr heraus sind es die DEL-erfahrenen deutschen Cracks Tim Schüle (32 Sp, 6+25) und Dominik Tiffels (26 Sp, 2+23), die regelmäßig auf dem Scoreboard auftauchen und die gegnerischen Stürmer zu erhöhter defensiver Aufmerksamkeit zwingen.
Pawel Dronia (32 Sp, 3+14) beteiligt sich ebenfalls regelmäßig an den Offensivaktionen seiner Mannschaft, während sich Mike Card, Maximilian Gläßl und Dalton Yorke dann doch vermehrt nur den defensiven Aufgaben widmen.
Die insgesamt offensiv ausgerichtete Frankfurter Spielweise offenbart natürlich Chancen für die Gegner, die auch bereits 101 mal genutzt wurden. Aus den Top Five der Liga stellen die Cracks aus der Finanzmetropole damit die anfälligste Abwehr.
An den Goalies Hannibal Weitzmann (20 Sp, 2.85 GT/Sp, 91.49%, 0 SO), Florian Proske (13 Sp, 2.94 GT/Sp, 89.94%, 0 SO) und Brett Jaeger (5 Sp, 3.42 GT/Sp, 91.95%, 0 SO) sollte man diese durchwachsene Gegentorbilanz aber nicht festmachen, denn alle drei überzeugen bislang mit guten Leistungen.
Gerne denken wir an den phänomenalen Crimmitschauer Saisonstart zurück, der am 7. Spieltag auch das 2:1 nV in Frankfurt hervorbrachte. Dass es im neuerlichen Aufeinandertreffen noch einmal so ähnlich kommt, sollte angesichts der derzeit latent vorhandenen Frankfurter Formkrise zwar nicht ausgeschlossen werden, aber dass die Eispiraten Punkte vom Main mit an die Pleiße nehmen, sollte von vornherein erst einmal nicht erwartet werden. Selbstverständlich ist Crimmitschau Außenseiter in dieser Partie.
Chancen dürften die Collins-Schützlinge nur haben, wenn sie das Momentum auf ihre Seite bekommen und dann auch behaupten können. Dass die Crimmitschauer in den letzten vier Spielen sechs (!) mal mit zwei Toren führten, diese aber gleich fünfmal wieder hergaben, spricht erst einmal nicht dafür, dass das Momentum sich lange auf Seiten der Eispiraten wohlfühlt.