Nach der bitteren Niederlage in Garmisch hatten die Eispiraten kaum Zeit zum Durchschnaufen, stand doch zum ersten Spiel des neuen Jahres gleich das Derby in Bayreuth auf dem Programm.
Beim Tabellenvorletzten konnte Kim Collins auf 18 Feldspieler bauen, da Alexander Karachun per Föli wieder auflaufen durfte und auch Christoph Kabitzky nach seiner Handverletzung wieder einsatzfähig war.
Bayreuth startet mit Schwung
Die Anfangsminuten konnten die knapp 2.500 Fans im Stadion, darunter gut 500 rot-weiße Schlachtenbummler, durchaus den Bayreuthern zurechnen, die gleich Tempo ins Spiel brachten und Crimmitschau ins eigene Drittel zwang. Die Tigers standen in den ersten 10 Minuten mehrfach aussichtsreich vor Brett Kilar, stellten aber auch unter Beweis, warum sie mit erst 71 Toren die bis dato schwächste Offensive der Liga sind.
Crimmitschau findet besser ins Spiel und führt verdient zur Pause
Nachdem sich die Eispiraten in der Anfangsphase zurückhielten, fanden sie dann ab etwa der 11. Minute den Weg nach vorne, wo Ciernik, Saarinen und Schlenker gute Möglichkeiten hatten. Was sich andeutete, wurde schließlich in der 13. Minute auch auf dem Scoreboard deutlich, wo sich Robbie Czarnik per Abstauber erstmals an diesem Abend eintrug.
Patrick Pohl hatte gleich im nächsten Wechsel das 2:0 auf dem Schläger, doch nachdem er den Goalie bereits umkurvt hatte, konnte er die Scheibe nicht über dem liegenden Vosvrda im Netz unterbringen.
Nach einer kleinlichen Schiedsrichterentscheidung wegen angeblich absichtlichen Torverschiebens gegen Kilar mussten die Sachsen zum Ende des Drittels nochmals in Unterzahl agieren, wobei die beste Torchance anschließend Patrick Pohl im Breakaway hatte, aber an Vosvrda scheiterte.
Czarniks schneller zweiter Treffer
Der Mittelabschnitt begann perfekt für die Crimmitschauer, denn Robbie Czarnik konnte mit einer feinen Einzelleistung das fällige zweite Tor nach nur 72 gespielten Sekunden erzielen.
Betteln um den Ausgleich
Die Tigers reagierten einigermaßen wütend und kamen nach Czarniks Treffer recht schnell zum Anschluss. Ein Schuss von Potac landete hinter dem Tor an der Bande und sprang auf der anderen Seite genau auf die Kelle von Luciani, der gedankenschnell reagierte und auf 1:2 (24.) verkürzte. In der Folgezeit verloren die Eispiraten den Spielfaden, es schlich sich der Schlendrian ein und so manche Aktion wurde arg schlampig und unkonzentriert gelöst. So etwa ein Wechselfehler in der 35. Minute, den die Bayreuther im fälligen Powerplay prompt mit dem hochverdienten Ausgleichstreffer abermals durch Luciani bestraften (36.).
Czarnik zum Dritten und Allen haben passende Antwort parat
Für die Crimmitschauer war dieses Gegentor aber so etwas wie ein Wachrüttler. Keine zwei Minuten später zeigte Jordan Knackstedt im Powerplay seine ganze Übersicht mit einem Querpass auf Czarnik, der ansatzlos seinen Hattrick vollendete (37.). Und wiederum dauerte es keine zwei Minuten, da war die 2-Tore-Führung wiederhergestellt. Denn auch Scott Allen kann gut auf von der Bande zurückspringende Pucks reagieren und entnervte Goalie Vosvrda zum 4. Mal (39.).
Für den Schlussabschnitt hatten sich die Eispiraten merklich vorgenommen, Scheibe und Gegner laufen zu lassen. Dies gelang über weite Strecken in den Anfangsminuten recht gut, sodass die Spielkontrolle durchaus bei den Gästen aus Westsachsen lag. Die letzte Konsequenz nach vorne blieb zwar aus, doch war angesichts des Spielstandes auch gar nicht nötig.
Schlussoffensive der Tigers wird beinahe belohnt
Erst Eric Chouinards Solo in der 52. Minute, das nur knapp neben dem Tor landete, holte die Bayreuther aus ihrer Lethargie und ließ die Eispiraten irgendwie wieder ins Schwimmen geraten. Das war dann spätestens ab Andreas Geigenmüllers 3:4 in der 54. Minute angesagt. Der Bayreuther erwischte mit einem verdeckten Schlenzer von der Blauen Linie Brett Kilar auf dem falschen Fuß.
Bayreuth bekam noch einmal die zweite Luft und die Eispiraten ließen sich zu einem weiteren Wechselfehler hinreißen. Gut nur, dass auch die Tigers wenig später einen Spieler auf die Strafbank schicken mussten. Crimmitschau bekam also etwas Zeit und auch noch ein kurzes Powerplay, das aber ausgerechnet bei einem 2-1 Konter für Bayreuth beinahe noch den Ausgleich (58.) gebracht hätte, der aber zum Jubel der Eispiraten bis zum Schluss nicht mehr fallen sollte.