Keine Zeit zum Verschnaufen haben die Teams der DEL2, denn es heißt: Englische Woche. Am unbeliebten Dienstag empfangen die Eispiraten die Heilbronner Falken, die sich zuletzt im Aufwind befanden. Nach den beiden Wochenendniederlagen wollen die Crimmitschauer aber unbedingt wieder einen Sieg einfahren.

14 Spieltage lang schafften es die Heilbronner trotz zum Teil bester Ausgangspositionen nicht, einen 3-Punkte-Erfolg einzufahren. Im Ergebnis brachte das die Rote Laterne in der Kolbenschmidt-Arena wieder zum Leuchten.

Wenn´s einmal läuft…

Was Ketchup-Effekt bedeutet, hat man bei den Falken dann aber ab dem 15. Spieltag gesehen, denn in den letzten 6 Spielen fuhre das Team von Übungsleiter Gerhard Unterluggauer gleich 4 volle Siege ein, so dass nicht nur die Rote Laterne weitergereicht werden konnte, sondern mit 21 Punkten und 67:78 Toren auch der Anschluss an die Pre-Playoff-Plätze hergestellt werden konnte. Als aufstrebender Tabellenelfter reisen die Falken somit in den Sahnpark.

Und es sollte für Heilbronn eigentlich schon machbar sein, die Playdowns nach drei Jahren in Folge endlich einmal zu „verpassen“, schließlich konnten Leistungsträger des Vorjahres gehalten werden, wie etwa Goalie Andrew Hare (CAN, 17 Sp, 3.81 GT/Sp, 87.40%, 1 SO), der in seinen Leistungen zwar bislang arg schwankt, aber – wenn er gut drauf ist – jeden Gegner zur Verzweiflung bringen kann.

Löchrige Defensive

In der Abwehr sind es wie im Vorjahr Jordan Heywood (CAN, 20 Sp, 5+10) und Henry Martens (20 Sp, 0+4), die als Leistungsträger eingeplant sind. Ebenfalls aus der Vorsaison ist Patrick Kurz (19 Sp, 3+4), der einen Leistungssprung hingelegt hat, am Neckar geblieben.

Die Neuzugänge Corey Mapes (18 Sp, 1+6), Marcus Götz (19 Sp, 1+5) und Stephan Kronthaler (20 Sp, 1+1), die allesamt reichlich DEL2- und sogar DEL-Erfahrung (Mapes, Kronthaler) haben, sollen der Abwehr eigentlich zusätzlich Stabilität verleihen, aber insgesamt ist das defensive Gefüge der Falken zu oft zu anfällig im bisherigen Saisonverlauf. Die meisten Gegentore der Liga – fast 4 pro Spiel – sprechen hier doch eine deutliche Sprache.

Man spricht Englisch, aber manchmal aneinander vorbei

Eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft auch im Angriff, wo neben den spielstarken und höherklassig erfahrenen Kanadiern Brandon Alderson (20 Sp, 10+16) und Justin Maylan (20 Sp, 5+17) gleich noch fünf Deutsch-Kanadier aktiv sind. Die da wären: Kevin Lavallée (19 Sp, 7+10), Kyle Helms (20 Sp, 3+12), Brad Ross (20 Sp, 7+6), Mark Heatley (16 Sp, 5+7) und Justin Kirsch (18 Sp, 7+3).

Zählt man dann noch die deutschen Antreiber Dennis Palka (20 Sp, 3+2) und Richard Gelke (20 Sp, 3+1) dazu, könnte man eigentlich von einem bestens besetzten Angriff sprechen, der mit 67 Toren auch den bis dato sechstbesten Wert der Liga erzielen konnte.

Allerdings blieb der punktmäßige Ertrag für die Heilbronner zu oft in einem überschaubaren Rahmen.

Heilbronn gefährlicher als der Tabellenstand

Geht es nach dem Willen der Eispiraten, wird sich am Ertrag der Falken bei deren Auftritt im Sahnpark auch nichts weiter ändern. Gewarnt sein müssen die Schützlinge von Kim Collins aber allemal, denn Heilbronn ist gut drauf. Im Derby in Bietigheim am letzten Spieltag hatten die Falken nach zwischenzeitlichem 0:4 fast einen auf Schalke gemacht, am Ende aber knapp verloren (3:4). Es wartet ein schweres Stück Arbeit auf die Eispiraten, die nach zwei Niederlagen am Stück ihren Kurs wiederfinden wollen.