Einmal mehr stand das letzte Wochenende unter dem Motto „Löwenjagd“. Diesmal aber mit weniger Erfolg. Piraten gehören nun einmal eher auf See statt in die Savanne…

Spitzenspiel im Sahnpark – noch immer reibt man sich etwas verwundert die Augen, nur um dann stolz festzustellen, dass man sich auch irgendwie daran gewöhnen könnte. Was für ein Traum, der da diese Saison bisher wahr wird.

Irgendwie schienen die Eispiraten mit dem Beginn der Partie gegen Frankfurt allerdings auch noch in Lummerland zu verweilen. Und wurden prompt dafür bestraft. Mit der Humorlosigkeit einer Scharfschützenkompanie ballerten sich die Löwen bis zum ersten Drittel eine 1:3-Führung heraus. Keine Ahnung, was es auf der Anreise nach Westsachsen im Frankfurter Reisebus zu Trinken gab. Äppelwoi war es definitiv nicht.

Als Czarnik kurz nach Beginn des Mittelabschnittes einmal mehr bestätigte, dass die Eispiraten 2017/18 maximal Postpakete aufgeben, keimte Hoffnung im weiten Rund auf. Doch nicht mit dem Finanzkrösus aus der Bankenmetropole – wie ein Schweizer Uhrwerk schossen sie 3 Tore in 4 Minuten. Zwischenzeitlich hatte Roy längst die Nase voll und räumte sein Tor für den Debütanten Kilar, der auch gleich mal einen Puck aus seinem Kasten holen durfte.

Die Nase voll hatte übrigens auch Jordan Knackstedt von den allumfassenden Attacken der Gäste. Stets am Rande der Legalität und darüber hinaus wurde der Crimmitschauer Goldhelm angemacht und war „not very amused“. Zumindest das Verbalduell in Sachen Trashtalk gegen seinem goldenen-Helm-Kollegen Stretch hat er klar für sich entschieden.

Das muntere Scheibenschießen stoppte auch im Schlussabschnitt nicht, so dass am Ende ein 5:8 auf der Anzeigetafel stand. 31 Schüsse – 8 Tore und dabei kein einziger Torwartfehler, manchmal muss man wirklich – wenn auch mit gefletschten Zähnen – den Hut vor der Leistung der Gäste ziehen. Gut gebrüllt, Löwe! Die Kiste Zielwasser hat hoffentlich Mannschaftsbetreuer Schietzold den Hessen aus dem Bus stibitzt.

Apropos brüllen – nach dem Spiel zeigte sich, wie zufrieden die Fans aktuell sind und die Kufencracks aus dem Sahnpark holten sich den verdienten Beifall ab. Nur die zweite Reihe in rot-weiß schlich reichlich bedröppelt vom Eis. Ole Olleff und Elia Ostwald hatten eine Plus-Minus-Bilanz von -6, Patrick Pohl und Vincent Schlenker von -4 und Ossi Saarinen -2. Aua….

Exklusiv konnten die Eispiraten-Fans am Sonntag die Premiere des neuen Harry-Potter-Streifens in der Dresdner Arena verfolgen. Der Titel der Reihe „Harry Potter und der Derby-Fluch, Teil 4“.

Nachdem die Zauberlehrlinge Harry Potter und Ron Weasley , gespielt von Jordan Knackstedt und Robbie Czarnik, sowie Hermine Granger, dargestellt von Patrick Pohl, in den ersten drei Teilen dieses Stücks den Fluch vom heimischen Hogwarts (Sahnpark) sowie von der Heulenden Hütte (Weißwasser) fernhalten konnten, war das Gefängnis von Askaban (Dresden) nun Ort einer weiteren Auseinandersetzung von Gut und Böse.

Lord Voldemort (Alexander Höller), auch bekannt als „Er, dessen Name nicht genannt werden darf“ und seine Schergen in blauen Umhängen hatten Heimvorteil in Askaban, wo Harry und seine Freunde in den letzten Jahren schon reichlich schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Albus Dumbledore (Kim Collins) gab seinen Zauberschülern jedoch viele nützliche Tipps, sodass sie Voldemorts Truppen mit drei Expelliarmus-Zaubern belegen konnten. Allerdings hatte auch die maulende Myrte (Franz Steer), die sich in diesem Harry-Potter-Teil erstmals als eiserne Verbündete Voldemorts outete (Überraschungseffekt!) ein paar gute Einfälle, weshalb auch Harry Potter & Co. dreimal einstecken mussten. Der litauische Todesser Kumeliauskas (neue Figur im Roman, weil er so böse klingt) konnte somit kurz bevor die Hogwarts-Schüler den Sieg errungen hätten, doch noch einen Gleichstand herstellen.

So traf man sich zum Showdown im Gefängnishof von Askaban und von dort verjagte Voldemort Harry, Ron und Hermine höchstpersönlich mit einem Cruciatus-Fluch.

Die Eispiraten-Fans fanden den 4. Teil der Reihe zwar nicht so gut wie die drei Teile davor, waren aber dennoch recht zufrieden. Kritik gab es höchstens in Richtung Special Effekt Abteilung, denn anstelle der fehlenden Nase, wie man es gewohnt ist, hat man Voldemort nun einen überdimensionalen Monsterzinken ins Gesicht modelliert und auch noch einen goldenen Hut aufgesetzt. Gewöhnungsbedürftig.

Mit Spannung werden aber dennoch die Teile 4 bis 8 erwartet. Fortsetzung folgt…