Nach dem spekatukulären, aber puntklosen Spiel der Eispiraten gegen Frankfurt ging es für die Eispiraten zum Sachsenderby nach Dresden. Die Psyche der Westsachsen steht derzeit arg unter Strom, denn es geht von einem Spitzenspiel zum nächsten, was man erst einmal verarbeiten muss, um stets wieder die beste Leistung abrufen zu können.

Dass dies durchaus auch eine Belastung sein kann, spürten die Rot-Weißen in den Anfangsminuten in Dresden, denn bereits nach 98 Sekunden nutzte Dominik Grafenthin ein schlampiges Abspiel von Schietzold zur 1:0-Führung für die Hausherren, die auch in der Folgezeit das tonangebende Team blieben und die teilweise indispiniert wirkenden Crimmitschauer an den Rande des 2:0 drängten.

Dieses blieb aber glücklicherweise aus und quasi mit der ersten guten Chance glichen die Collins-Schützlinge aus. Ciernik fälschte eine Hereingabe seitlich neben das Tor, wo Knackstedt goldrichtig stand und keine Mühe hatte zu vollenden.

Den Eispiraten tat der Ausgleich sichtlich gut und sie waren nun im Spiel angekommen. Czarnik scheiterte in der 11. Minute noch am Gestänge, zielte dann aber in der 14. Minute ein Stück genauer und traf ins lange Eck zum 1:2. Die gut 400 Eispiraten-Fans sahen bis Drittelende zwar weiterhin stest gefährliche Dresdner, die viele Schüsse aufs Tor abgaben, aber ganz unverdient war die Pausenführung für Rot-Weiß nicht.

Im Mittelabschnitt schlgen die Eislöwen abermals recht zügig zu und es war Alexander Höller, der im Powerplay in der 24. Minute den Ausgleich besorgte bzw. den Schlittschuh von Kollege Rupprich anschoss.

Wie das Ergebnis auf der Anzeigetafel, so gestaltete sich fortan auch das Spiel beider Teams. Es war ausgeglichen und auf beiden Seiten des Eises gab es gute und weniger gute Aktionen zu sehen. So etwa, als Brock Maschmeyer in der 34. Minute im eigenen Powerplay der Puck versprang und Nick Huard allein auf die Reise ging. Olivier Roy blieb lange stehen und zwang den Dresdner damit zu einem ideenlosen Abschluss.

Maschmeyer, der sich zu einem echten Glücksgriff mausert, bügelte seinen Fehler keine zwei Minuten später wieder gerade, indem er einen Befreiungsversuch der Dresdner aus mittiger Position mit einem satten Schlagschuss unters Dach von DD-Keeper Eisenhut zimmerte – 2:3.

Im Schlussdrittel verwehrten die Crimmitschauer den Eislöwen einen schnellen Treffer, denn die Aufmerksamkeit in der Defensive war vom Bully weg da, weshalb sich ein eher abwartendes Spiel entwickelte. Die Dresdner waren nämlich weit davon entfernt, bereits frühzeitig die eigene Defensive zu entblößen und die Eispiraten fuhren auch nicht mehr jeden Angriff mit der letzten Entschlossenheit. Safety first war auf beiden Seiten angesagt.

Mit fortlaufender Spielzeit musste Dresden aber doch kommen. Sie taten es auch und Olivier Roy rückte mehr und mehr in den Mittelpunkt und zeigte mehrfach seine ganze Klasse. Die Pleißestädter agierten dabei in einigen Situationen zu passiv bzw. versäumten es, Nadelstiche zu einer möglichen Vorentscheidung zu setzen.

So kam es wie es kommen musste und 90 Sekunden vor der Schlusssirene nutzte Dresdens Testspieler Kumeliauskas einen Stellungsfehler in der Abwehr zum 3:3-Ausgleich. Der war verdient einerseits, aber so kurz vor Ende hatten sich die Eispiraten dennoch äußert unnötig die Butter noch vom Brot nehmen lassen.

Die Verlängerung hatte dann wieder ein schnelles Tor zu bieten – auf der falschen Seite, vom falschen Spieler. Höller stand nach 1:17 Minuten frei am langen Pfosten und schob ein.

Ein intensives und forderndes Wochenende beenden die Crimmitschauer also mit „nur“ einem Punkt. Dass es nicht mehr wurden, lag zum einen an der Klasse der Gegner, zum anderen hatten die Crimmitschauer in den beiden Spielen gegen Frankfurt und Dresden nur eine Scoring Line an Bord, da die Reihe um Pohl nach den zuletzt so starken Auftritten eine kleine Auszeit genommen hatte. Und in der dritten Reihe, wo heute Ostwald als Stürmer agierte, herrscht derzeit so etwas wie Ratlosigkeit bzw. die verzweifelte Suche nach der richtigen Zusammenstellung.