Wie jetzt? Länderspielpause!?! Mist aber auch, denn wenn es nach den Eispiraten-Fans geht, könnte es einfach am kommenden Wochenende weitergehen.
Piraten sind in ihren Mitteln bekanntlich nicht wählerisch und so gehen sie auch gern mal auf die Jagd. Am Freitag war es eine Horde bayerischer Löwen, die das Fell über die Ohren gezogen bekam. Die Löwen, die beim letzten Auftritt der Crimmitschauer in Bad Tölz – der liegt immerhin im Jahr 2009 – das schwarz-gelbe Dress trugen, sind inzwischen wahrscheinlich angestaubte Bettvorleger.
Nun, mit dem Rudel Junglöwen hatten die Eispiraten allerdings so ihre Probleme. Nicht dass die Tölzer die Crimmitschauer an die Wand gespielt hätten, aber die Euphorie nach dem Derby-Sieg gegen Riessersee war den Hausherren anzusehen. Angetrieben von einem kleinen runden Kanadier namens Chris St. Jacques schindete der Aufsteiger durchaus Eindruck bei den Cracks aus Westsachsen.
Die spulten ihr Programm mit fortlaufender Spielzeit aber irgendwie souverän und unaufgeregt runter, schossen die Tore zum richtigen Zeitpunkt und konnten am Ende den vierten Sieg in Serie feiern. Es war im 8. Auswärtsspiel übrigens der 5. Sieg und damit bereits einer mehr, als in 29 Auswärtsspielen der Saison 2016/17. Schon krass dieser Wandel, nicht wahr?
Krass ist aber auch noch etwas anderes: Äußerst bedenklich stimmte, dass im Zoogehege zu Bad Tölz sich nur rund 1.700 Safariteilnehmer eingefunden hatten. Dabei wird im Stadionheft der Tölzer groß verkündet, dass 2.500 Fans im Schnitt für die finanzielle Absicherung im Oberland von Nöten wären. Was läuft da schief bei den Löwen?
Am Sonntag um 19.16 Uhr wedelte schließlich der Fuchsschwanz am Crimmitschauer Ortsschild. Zuvor wurden für 3 x 20 Minuten 17 Füchse durch den Sahnpark getrieben und der geneigte Beobachter empfand diese Jagd wahrscheinlich sogar als ein wenig ungerecht. Während die verlausten Rotpelze doch recht tollwütig um sich schossen und zwar die Fangquote von Olivier Roy in die Höhe trieben, aber nicht ihr Torkonto, luden die Eispiraten cool und abgezockt fünf Mal nach. Bäng, bäng, bäng, bäng, bäng. International war übrigens die Riege der treffsichersten Schützen: deutsch, nordamerikanisch, finnisch und pohlnisch.
Und fertig war der Derbysieg!
Ein seltenes Schauspiel übrigens im Sahnpark und deshalb zum Genuss der 3.500 Fans umso wohltuender. Bei den Füchsen hingegen haben sich einige Schaufeln des heimischen Sandbodens ins Getriebe verirrt und der sympathische – ja, das muss an dieser Stelle gesagt sein, auch wenn´s ein Weißwasseraner ist – Hannu Järvenpää hat einiges an Arbeit vor sich. Ningeltrulla Mücke gleicht die Sympathiewerte von Järvenpää übrigens wieder auf Füchse-Normalniveau aus….
So, nun aber mal genug mit Gegnerbashing. Was bislang viel zu kurz kommt und nun zur verdienten Länderspielpause überfällig ist: Wir verneigen uns in Demut vor dem Team der Eispiraten samt Trainerstab und bedanken uns für die bisher richtig geile Saison! Was ihr, liebe Eispiraten, uns bislang gezeigt habt, verdient Anerkennung, Lob und puren Stolz!
Die nächste Niederlage wird kommen, aber umhauen wird sie uns nicht – das steht fest!