Seit der Saison 2012/13 bzw. 10 Spiele lang warteten die Eispiraten und ihre Fans auf einen Sieg in Ravensburg. Nun konnte der Bann gebrochen werden, was für die Eispiraten das zweite 6-Punkte-Wochenende der Saison bedeutet und geichzeitig den Platz im oberen Tabellenmittelfeld festigt. Dabei standen die Vorzeichen nicht sonderlich gut.

Nur 14 Feldspieler zur Verfügung

Schließlich musste Coach Kim Collins abermals improvisieren, denn zum Ausfall Bernhard Keils, der sich bereits nach dem Bayreuth-Spiel andeutete, kam auch noch Philipp Halbauer hinzu, weshalb Mannschaftsleiter Klaus Schietzold nur 5 Verteidiger und 9 Stürmer auf dem Spielberichtsbogen eintragen konnte.

In Ravensburg hat sich das Lazarett zuletzt merklich geleert, sodass Jiri Ehrenberger 18 Feldspieler, also eine Sturmreihe mehr, aufbieten konnte.

Die ersten Duftmarken setzten allerdings die Eispiraten, die durch Knackstedt und Pohl gute Chancen zur Führung hatten. Die kleine Anfangsoffensive der sächsischen Gäste schlug aber schnell ins Gegenteil über, da die Hausherren, auch bedingt durch zwei Strafen gegen die Eispiraten, das Zepter in die Hand nahmen und Olivier Roy im Eispiraten-Tor quasi minütlich beschäftigten.

Dauerbschuss auf Olivier Roy

Mit mehr Zug zum Tor und Tempo in der Offensive ließen die Ravensburger ihren Kontrahenten kaum Gelegenheit zur Ruhe zu kommen. Die Führung der Towerstars lag mehrfach in der Luft und sollte verdientermaßen vor der Drittelsirene noch fallen.

Allerdings: Die Oberschwaben benötigten dafür erst ein Powerplay und obendrein einen Stellungsfehler von Ostwald, der den Laufweg seines Gegenspielers Robin Just zu spät erkannte. Just wurde mustergültig in den Lauf bedient und überwand Olovier Roy im 1 gegen 1 (20.).

Der knappe Rückstand weckte bei den Eispiraten offenbar die Gier nach Punkten, denn mit Beginn des 2. Drittels agierten sie deutlich intensiver und aggressiver.

Eispiraten hellwach im 2. Drittel

Knackstedt und Czarnik hatten schnell die ersten Gelegenheiten, ehe schließlich Patrick Pohl von Saarinen auf die Reise geschickt wurde, was der Berliner in seinem 150. Spiel im Eispiraten-Trikot trocken und humorlos zum 1:1 nutzte (22.).

Ravensburg war sichtlich beeindruckt und fand fortan nur noch selten Mittel gegen die konzentrierte und vorausschauende Defensivarbeit der Crimmitschauer. Zwar änderte sich die Schussfrequenz der Puzzlestädter im Vergleich zum ersten Drittel nur unwesentlich, die Qualität der Chancen war aber überschaubar.

Erst gegen Drittelende wurde es für die Eispiraten noch einmal gefährlich, als Ravensburg unter anderem zweimal nur das Eisen traf. Die große Chance zur Führung hatte aber auch Robbie Czarnik auf dem Schläger, den in Unterzahl auf und davonziehen konnte, mit der Rückhand aber an Goalie Langmann scheiterte.

Alles in allem gingen die Team mit einem leistungsgerechten 1:1 in die zweite Pause.

Entscheidung im Schlussdrittel

Dass Punkte im Schussental greifbar nah waren, wurde den Eispiraten spätestens in dieser zweiten Pause bewusst, denn wie sie das Schlussdrittel absolvierten, ist ein Extralob wert!

Ravensburg als Heimteam und Favorit in dieser Partie fiel nämlich fast gar nichts mehr ein. Die Angriffe waren inzwischen durchschaubar geworden für die Eispiraten, die damit so gut wie keine Gefahr mehr vor Olivier Roys Kasten zuließen.

Knackstedt scheitert am Pfosten

Und auf der Gegenseite setzten die Rot-Weißen immer wieder Nadelstiche. So etwa Goldhelm Knackstedt, der in der 50. Minute nur das Gestänge traf.

1:2 zum Zungeschnaltzen!

Mit fortlaufender Spielzeit deutete sich die Führung der Crimmitschauer immer mehr an und so war es schließlich in der 54. Minute der Pohl-Reihe vorbehalten, den Puck im Netz unterzubringen. Und wie!

Ossi Saarinen nahm einen schnellen Puck aus der Bandenrundung auf, passte blitzschnell vor Tor, woe Pohl und Schlenker gekonnt kreuzten. Pohl legte blind quer auf Schlenker und der musste in seinem 100.Einsatz für Rot-Weiß nur noch einschieben.

Dieses Tor allein war das Eintrittsgeld wert!

Ravensburg wirft alles nach vorne – ohne Erfolg

In den Schlussminuten wurden die Ravensburger natürlich noch einmal giftig und erhöhten die Schlagzahl, wirkten dabei aber hektisch und konfus. Den Ausgleich hatten sie dennoch auf dem Schläger, doch Adam Lapsansky schob den Puck in der 59. Minute am offenen Tor vorbei.

Somit blieb es beim 2:1 für die Gäste aus Crimmitschau, die sich für ihre unermüdliche Arbeit belohnten und sich den kräftigen Applaus der rund 60 mitgereisten Fans verdienten.

Was das zurückliegende 6-Punkte-Wochenende wert ist, wird man nächste Woche sehen, wenn die kniffligen Aufgaben gegen die Hinterbänkler Bad Tölz und Weißwasser anstehen.