Es ist wieder Derbyzeit im Sahnpark. Am 13.Spieltag gastieren die Tigers aus Bayreuth in Crimmitschau und werden sich trotz gewisser sportlichen Unzufriedenheit sicherlich gewohnt bissig und unangenehm präsentieren.
Ein Blick auf die Tabelle lässt eigentlich nichts von Unzufriedenheit vermuten, schließlich stehen die Oberfranken mit 17 Punkten und 34:35 Toren auf Platz 8 und damit im zweiten Jahr ihrer Zweitligazugehörigkeit absolut im Soll.
Vom Tabellenstand lässt man sich in der Wagnerstadt aber offenbar nicht blenden, denn qualitativ haben sich die Verantwortlichen die Spiele ihres Teams sicherlich anders vorgestellt.
Vosvrda, immer wieder Vosvrda
Eindeutig zu viel Last liegt auf den Schultern von Goalie Tomas Vosvrda (CZE, 12 Sp, 2.62 GT/Sp, 93.28%, 1 SO), der nach einer herausragenden letzten Saison bislang sogar noch einmal eine Schippe drauflegt.
Die Tigers sind aber zu abhängig von ihm, weil offensiv mitunter recht wenig zustande gebracht wird. Zwar funktioniert die Top-Reihe der Schwarz-Gelben um Ivan Kolozvary (SVK, 12 Sp, 6+4), Michael Bartosch (12 Sp, 4+6) und Andreas Geigenmüller (12 Sp, 3+5) nach wie vor wie ein Uhrwerk, aber eben wie eines, das eine Schaufel Sand abbekommen hat.
Dass der 19jährige Luca Gläser (10 Sp, 3+7), der letzte Saison noch in der Nachwuchsliga DNL gespielt hat, Topscorer der Bayreuther ist, sagt schon einiges über die derzeitige Offensivkraft aus.
Sand im Offensivgetriebe führt zu zwei Entlassungen
Die Brüder Sebastian (12 Sp, 4+4) und Valentin Busch (9 Sp, 2+4) können zwar noch ein bisschen was auffangen, aber unter dem Strich ist die Offensive nicht stimmig genug. Dies liegt sicherlich auch an den enttäuschenden Kontingentspielern Michal Barta (CZE) und Ziga Pesut (SLO), dies es in zusammen 19 Spielen gerade einmal auf 7 Scorerpunkte gebracht haben. Seit Mitte dieser Woche sind die beiden folglich auf Vereinssuche und die Bayreuther nur mit 2 Kontingentspielern unterwegs.
Aus der Defensive heraus ist es ausgerechnet der Älteste im Team, Jozef Potac (12 Sp, 1+5), der mit seinen 39 Jahren das Spiel immer wieder ankurbeln muss. Martin Heider, Felix Linden und Jonas Gerstung sind deutlich defensiver unterwegs.
Freiburg reloaded
Das Derby gegen Bayreuth dürfte von deutlichen Parallelen zum Spiel der Crimmitschauer gegen Freiburg geprägt sein. Denn auch die Tigers haben mit Sergej Waßmiller einen „listigen“ Taktierer hinter der Bande, der einer gegnerischen Mannschaft mit seinem auf Schnelligkeit, Schnörkellosigkeit und Aggressivität ausgerichtetem Spiel mächtig auf den Nerv gehen kann. Von den Bayreuther Spielern wird man also keine feine Eishockeykunst zu sehen bekommen, sondern harte und unermüdliche Arbeit.
Die Eispiraten haben ihre Erfahrungen im Spiel gegen Freiburg gemacht und können diese nun hoffentlich gegen Bayreuth verwerten. Die intensive Spielweise der Wagnerstädter entsprechend bedingungslos zu erwidern und dabei die Geduld für eigene Erfolgserlebnisse aufzubringen werden die Schlüssel zum Erfolg sein. Coach Kim Collins hat einen Sieg gegen den Tabellennachbarn schon zur Pflichtaufgabe ausgerufen.