Kevin Gaudet, Trainer der Bietigheim Steelers, dürfte im Sommer drei Kreuze gemacht haben, als der Wechsel von Ryan Nie nach Schottland bekannt wurde, hat der ehemalige Eispiraten-Goalie die Steelers doch in den letzten Jahren immer wieder verzweifeln lassen. Und nun?

Nach Nie soll es nun Olivier Roy richten. Und die Eispiraten-Fans hoffen natürlich, dass sich auch diese drei Buchstaben schnell ins Gedächtnis der Bietigheimer brennen.

Die Besten der Besten im Angriff

Dabei gilt es aber, eine geballte Portion Offensivpower zu entschärfen. Das Who is Who der DEL2-Stürmerschaft tummelt sich im Ellental und trägt Namen wie Matt McKnight (CAN, 11 Sp, 10+8), dem aktuellen Liga-Topscorer, Shawn Weller (USA, 11 Sp, 6+8), Tyler Mc Neely (CAN, 11 Sp, 4+7) und Justin Kelly (CAN, 11 Sp, 3+6).

Damit sind aber erst einmal nur die Kontingentspieler aufgezählt, doch damit ist es noch längst nicht genug, schließlich bringen auch der Deutsch-Kanadier Marcus Sommerfeld (9 Sp, 2+7), Norman Hauner (11 Sp, 4+4), Allrounder René Schoofs (11 Sp, 1+6) sowie die jungen Wilden Benjamin Zientek (11 Sp, 5+1) und Max Lukes (9 Sp, 3+3) die gegnerischen Abwehrreihen ein ums andere Mal in Verlegenheit.

Damit sind schon 9 Stürmer mit besten Referenzen aufgezählt und man möchte sich nicht ausdenken, wenn die derzeit verletzten deutsch-kanadischen Routiniers Andrew McPherson und Frédérik Cabana auch noch zum Team stoßen.

In die Jahre gekommen

Die Scoringqualitäten des Angriffs sind in dieser Saison noch ein Stück mehr gefragt, denn die Abwehr der Steelers ist inzwischen doch deutlich in die Jahre gekommen und scheint nun auch nicht mehr ganz so sattelfest wie man sie kennt.

Dominic Auger (11 Sp, 1+8), Max Prommersberger (11 Sp, 1+3), Rob Brown (7 Sp, 0+2), Adam Borzecki (7 Sp, 0+2) und Bastian Steingroß (11 Sp, 0+0) sind zwar jedem Fan in der DEL2 ein fester Begriff, doch mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren ist der graue Haaransatz bei den Defensivcracks mittlerweile unverkennbar.

Mit Kodi Schwarz und Benjamin Hüfner bekam die Abwehr im Sommer zwar eine Blutauffrischung verpasst, das Gefüge in der Steelers-Hintermannschaft wird sich aber zukünftig stetig verändern, wenn die Alt-Stars ihre Schlittschuhe nach und nach an den Nagel hängen.

Generationenwechsel zwischen den Pfosten

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch im Tor, wo der inzwischen 36jährige Sinisa Martinovic (6 Sp, 2.79 GT/Sp, 87.50%, 1 SO)  an seinem Zenit nagt und schon deutlich weniger spielt als in der Vergangenheit. Mit dem 22jährigen Neuzugang Ilya Sharipov (5 Sp, 2.53 GT/Sp, 90.97%, 0 SO) scheinen die Steelers aber auch einen überaus guten Fang gemacht zu haben, der das Zeug hat, die Rolle als Nummer 1 mittelfristig zu übernehmen.

Crimmitschau traditionell in der Außenseiterrolle

Auch wenn die Steelers das mit Abstand älteste Team der Liga stellen (Durchschnittsalter 28,37), so sollte man nicht glauben, dass die Cracks ihre beste Zeit hinter sich hätten. Coach Kevin Gaudet ist seine Mannschaft sind auf Erfolg gepolt und so stehen die Steelers mit 27 Punkten und 42:30 Toren aus 11 Spielen auch wie gewohnt an der Tabellenspitze der Liga.

Dementsprechend werden die Eispiraten ihr Gastspiel in Baden-Württemberg auch als Außenseiter angehen müssen. Das kennt man nicht anders. Der dezimierte Crimmitschauer Kader hat sich auf eine ausgeglichen und aus jeder Reihe Gefahr versprühende gegnerische Mannschaft einzustellen, die noch dazu sehr robust zu Werke geht und mit Zweikampfstärke glänzen kann.