Dass solch eine Frage mal in Zusammenhang mit dem Crimmitschauer Eishockey gestellt wird. Eigentlich unglaublich! Und in der Tat, ganz ernst gemeint ist sie nicht. Dennoch kann den Crimmitschauern keiner mehr den besten Saisonstart seit 2001/02 (!!!) wegnehmen. Beim Auswärtsspiel in Bad Nauheim können die Sachsen nun ein weiteres positives Kapitel hinzufügen.

Ein Spaziergang wird das in der Kurstadt freilich nicht. Die Nauheimer sind mit 13 Punkten und 20:19 Toren aus 7 Spielen in die Saison gestartet. Keine schlechte Bilanz für das Team von Petri Kujala, das nach dem haarscharfen Verpassen der Pre-Playoffs im Frühjahr nun wieder in die Playoffs einziehen will.

DEL-Erfahrung zwischen den Pfosten

Dazu hat es im Kader einige Änderungen gegeben. So etwa auf der Goalie-Position, für die Felix Bick von der Düsseldorfer EG losgeeist wurde und bislang mit 2.55 GT/Sp und einer Fangquote von 81.71% voll zu überzeugen weiß. Im ersten Saisonspiel gelang dem 25jährigen auch gleich ein Shutout zum Einstand.

Solide Abwehrreihen

Die Abwehrreihen haben Verstärkung in Person des Finnen Esa Lehikoinen (6 Sp, 0+2) und dem Deutsch-Italiener Alex Trivellato (7 Sp, 1+3) erhalten. Ersterer ist erstmal nur übergangsweise da, bis der eigentliche Nr. 1 Verteidiger Eric Meland (USA) wieder fit ist.

Ansonsten findet man mit Daniel Ketter, Steve Slaton, Marius Erk und Benedikt Kohl verlässliche Verteidiger des Vorjahres wieder.

Deutsche Karte sticht

In Bad Nauheim längst zur Institution geworden sind auch Dusan Frosch (7 Sp, 2+1), Radek Krestan (7 Sp, 2+3) und Andreas Pauli (7 Sp, 4+1), die das Offensivspiel in gewohnter Manier ankurbeln. Routinier Harald Lange (7 Sp, 0+0) miemt eher den defensiven Stürmer.

Die beiden deutschen Neuzugänge Thomas Brandl (7 Sp, 0+4) und Noureddine Bettahar (7 Sp, 1+3) sorgen zusammen mit Dominik Meisinger (7 Sp, 0+3) nicht nur für Quantität im Kader, sondern bringen auch qualitativ einiges mit.

Kanada-Trio will DEL2 erobern

Neu im Colonel-Knight-Stadien sind die drei Kontingentstürmer, die allesamt aus dem Mutterland des Eishockeys stammen. Der nimmermüde Cody Sylvester (7 Sp, 3+4) und Mike McNamee (7 Sp, 3+3) können bis dato voll überzeugen, während James Livingston (7 Sp, 1+2) noch nachlegen darf – aber gerne erst nach dem Spiel gegen Crimmitschau.

Ausgeglichenheit als Trumpf

Das Team der Bad Nauheimer ist wie schon in der Vergangenheit schwer einzuschätzen bzw. recht gleichmäßig besetzt. Ohne Top-Stars ausgestattet, dafür mit Ausgeglichenheit und einer vorteilhaften Kadertiefe, sind die Cracks aus der Wetterau wieder für jede Überraschung gut – in beide Richtungen. So setzte es am letzten Wochenende erst eine 1:6-Klatsche in Dresden, ehe im Hessen-Derby die Kassel Huskies mit 5:3 nach Hause geschickt wurden.

Man weiß also nicht genau, was die Eispiraten in Hessen erwarten wird, so dass über die Favoritenrolle im Vorfeld nur spekuliert werden kann. Mit dem Wind von 6 Siegen aus den ersten 8 Spielen im Rücken brauchen sich die Westsachsen aber keinesfalls verstecken.