Erneuter Ausflug in die Vergangenheit: Crimmitschau, 17.03.2013, eine durch die NHL-Euphorie um Chris Stewart, Marc MacArthur und Wayne Simmonds aufgewertete Saison ging zu Ende und Crimmitschau stand seit langer Zeit einmal wieder auf Platz 8, was bedeutete, dass Play-Off-Bärte einmal wieder in Westsachsen zu bewundern sein konnten. Mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten aus Garmisch wäre man aus eigener Kraft im Fernduell mit den Lausitzer Füchsen, die beim Tabellenvierten Ravensburg eine schwere Aufgabe vor sich hatten, in die 5. Jahreszeit des Eishockeys gestartet. Das Ende des Spieltags ist bekannt, der SC Riessersee zerlegte den Play-Off-Aspiranten in eigener Halle mit 6:1 und die Fans hörten den imaginären Jubel der Füchsefans bei der Vorbeifahrt an Crimmitschau auf der Autobahn angesichts des 3:2-Auswärtssieges bei den Tower Stars. Ein kleines Deja-Vú steht heute Abend an, doch diesmal diesmal mit dem Unterschied, dass Crimmitschau dem SC Riessersee die Play-Offs versauen kann…
Dem Team von Trainer und SCR-Spieler-Ikone Tim Regan hat sicher andere Vorstellungen gehabt, als bis zum letzten Spieltag zittern zu müssen, um den sportlichen Klassenerhalt zu erarbeiten, denn ebensowenig wie man dem EC Bad Nauheim auf der Liste der Play-Down-Kandidaten hatte, war hier mit dem SCR zu rechnen. Dennoch haben es die Garmischer noch in der eigenen Hand, denn mit einem Sieg im Sahnpark ist man definitiv durch – egal, was in Bad Nauheim passiert.
Zwischen den Pfosten steht bei den Werdenfelsern Matthias Nemec (39 Sp, 2.56 GT/Sp, 91.39%, 4 SO) als klare Nummer 1 fest, während sich Ilya Sharipov (15 Sp, 2.86 GT/Sp, 90.22%, 1 SO) dabei als verlässliche Nummer 2 erwiesen hat.
In der Abwehrverbund stehen mit Stephan Wilhelm (51 Sp, 4+18), Benjamin Hüfner (51 Sp, 0+7), Felix Thomas (51 Sp, 2+17) und Simon Mayr (51 Sp, 2+1) vier Spieler, die wohl die komplette Hauptrunde ohne Krankheit oder Verletzung gespielt haben werden, während Tobias Draxinger (39 Sp, 1+6) und Christian Hummer (42 Sp, 1+9) ein paar weniger Spiele haben.
Das zweite Jahr an der Zugspitze ist für den Schweden Mathias Beck (42 Sp, 12+25) nicht mehr ganz so erfolgreich wie die Vorsaison. Dennoch ist die Torgefährlichkeit durch den während der Saison aus der Lausitz gewechselten schnellen Finnen Roope Ranta (36 Sp, 17+17) gegeben, der die Rolle Becks aus der Vorsaison problemlos übernehmen konnte. Während von den Kontingentspielern der Kanadier Louke Oakley (31 Sp, 14+15) noch beständig scort, hat man sich von den diesjährigen Neuzugängen Ryan McDonough (14 Sp, 0+6) und Scott Campbell Ryan (14 Sp, 3+3) wohl mehr erwartet, was während der Saison zur Trennung führte. Für diese holte man die Kanadier Alexis Loiseau (15 Sp, 5+8) und Jared Gomes (15 Sp, 6+10), doch richtig eingeschlagen haben diese Nachverpflichtungen doch nicht, was sich dann letztlich auch am Tabellenstand widerspiegelt. Auf den deutschen Positionen kann man beim SCR auf Michael Rimbeck (49 Sp, 8+8), Andreas Driendl (46 Sp, 21+16), Florian Vollmer (44 Sp, 13+21) und Andreas Eder (27 Sp, 3+15) bauen.
Wer liegt den Eispiraten besser in dieser Saison und somit gegen wen könnte man das Unmögliche möglich machen? Ist es der SC Riessersee, gegen den man in dieser Saison drei Niederlagen einfuhr oder sind es die Roten Teufel aus Bad Nauheim mit ebenso drei Niederlagen? Will man auf die Hessen und dem damit verbundenen kürzeren Anreiseweg treffen, braucht man nur dem Team von Tim Regan die Punkte zu überlassen, was aber dazu führen kann, dass die Roten Teufel gehörig (und zurecht) Wut aufstauen lassen könnte, die sich in den Play-Downs dann entlädt. Mit einem Sieg würde man aber für den kommenden Gegner eine Duftmarke setzen und den SCR zitternd nach Bad Nauheim schauen lassen angesichts des dort stattfindenden Spiels gegen die Tower Stars Ravensburg. Eigentlich ist der Gegner egal und eins steht fest, für keinen werden die Play-Downs es eine ruhige Kutschfahrt werden…