Wer hätte vor der Saison gedacht, dass die Wölfe Freiburg vier Spiele vor Ende der Hauptrunde von Platz 7 grüßen und mit 6 Punkten Rückstand auch noch theoretische Chancen auf die direkte Play-Off-Teilnahme haben? Kaum einer, denn das Saisonziel der Breisgauer war Klassenerhalt mit sicherlich schielendem Auge auf die Pre-Play-Offs. Höchst unwahrscheinlich bei 9 Punkten Vorsprung auf Platz 11 und vier verbleibenden Spielen ist damit das Aufeinandertreffen mit den Eispiraten in den Play-Downs, wenngleich sich so mancher Fan dieses Aufeinandertreffen gewünscht hätte, sieht doch die Bilanz in dieser Saison für die Eispiraten recht gut aus. Das Gastspiel der der Eispiraten im Schwarzwald ist somit nur als weiteres Trainingsspiel zu sehen, angesichts des am kommenden Dienstag stattfindenden Aufeinandertreffen mit den Heilbronner Falken aber auch als letzte Chance, diese noch bis Ende der Hauptrunde abzufangen.

Den aktuellen Tabellenrang haben sich die Wölfe nämlich hart erarbeitet, da sie im Laufe der Saison, wenn es darauf ankam, immer die jeweiligen Verfolger abschütteln konnten und auch so mancher Favorit die Wolfszähne im Allerwertesten spüren durfte. Und so stehen die Breisgauer mit derzeit 74 Punkten und 156:159 Toren nach 48 Spieltagen auf dem 7. Rang und erzeugen trotz 6 Punkten Rückstand noch Druck auf den letzten direkten Play-Off-Platzierten Lausitzer Füchse.

Das souveräne Goaliegespann der Wölfe ist der erste Schlüssel zum diesjährigen Erfolg. Neben der etatmäßigen Nummer 1 Lukas Mensator (32 Sp, 3.13 GT/Sp, 91.02%, 2 SO) hat Trainer Leos Sulak mit Maco Wölfl einen guten und sicheren Backup (18 Sp, 2.95 GT/Sp, 91.24%).

Die wie aus vergangenen Saisons gewohnt aus Osteuropa verpflichteten Kontingentspieler wie Radek Duda (47 Sp, 18+28) und Petr Haluza (43 Sp, 20+21) im Sturm und Marton Vas (48 Sp, 16+26) in der Verteidigung können sich hierbei getrost als Garanten für den bisherigen Tabellenplatz sehen.

Aber auch die deutschen Spieler trugen hier beträchtlich bei, allein Nikolas Linsenmaier (48 Sp, 20+33) hat sich seinen Topscorer-Goldhelm vor allem in den letzten Spielen erarbeitet und verdient. Zu ihm gesellen sich mit Christian Billich (48 Sp, 14+34) einer der gefährlichsten Vorlagengeber der Liga außerdem Tobias Kunz (48 Sp, 17+20) und Marc Wittfoth (47 Sp, 13+16) als erwähnenswerte Spieler.

In der Rolle des Underdogs fühlten sich die Wölfe in dieser Saison offenbar pudelwohl und konnten so manche Favoriten damit ärgern. Auch die Eispiraten bekamen im vergangenen Dezember eindrucksvoll gezeigt, wie man im letzten Drittel aus einem 1:4-Rückstand noch einen Sieg herausholen kann.

Dennoch sind die Wölfe eine der wenigen Mannschaften in dieser Saison, die den Eispiraten in der Spielweise liegen, konnte doch in beiden Heimspielen ein Dreier eingefahren werden und bei voller Konzentration wäre im Dezember auch ein Auswärtsdreier drin gewesen, doch hier schlugen sich die Eispiraten einmal mehr selbst und nahmen nur einen Punkt mit.

Von daher ist der Ausgang des Spiels völlig offen. Die Westsachsen können bei konzentrierter Spielweise durchaus im Breisgau punkten und wenn dies gelingen sollte, hat man bei Schützenhilfe anderer Teams durchaus die Chance, die rote Laterne kurz vor Ende der Hauptrunde doch noch loszuwerden.