Passend zum Valentinstag war im Sahnpark empfingen die Eispiraten ihren Lieblingsgegner der Saison, den Klassenprimus und Tabellenführer Steelers Bietigheim-Bissingen, gegen welche die Eispiraten in der Saison kurioserweise schon zweimal gewinnen konnten.

Doch mit Austausch von Zärtlichkeiten war nicht zu rechnen, dem ersten Sturmlauf der Westsachsen folgten mehrere schnell und pucksicher vorgetragene Spielzüge der Gäste, die Hausherren hatten in den Anfangsminuten immens zu tun, Henning Schroth konnte seinen Kasten sauber halten, ein schneller Konter der Eispiraten führte zu einem Pfostenschuss durch Lee. Keine Minute später war Sinisa Martinovic im Tor der Steelers geschlagen, denn schon der nächste Konter saß, nachdem Bartek den Rückpass von Pohl ansatzlos in die Maschen feuerte und den Steelers das 100. Gegentor der Saison bescherte.

Die Eispiraten übernahmen das Zepter und kurz darauf setzte Ciernik den Puck knapp am Gehäuse der Steelers vorbei. Offenbar wohlwissend der Harmlosigkeit der Eispiraten im Powerplay leistete sich Prommersberger ein Foul und tatsächlich war der Schwung erst einmal wieder weg. Kaum waren die Gäste komplett, mussten sich die Eispiraten einem Sturmlauf der Extraklasse erwehren, es brannte mehrfach lichterloh vor Schroth, der ein ums andere Mal stark parierte.

Die Steelers spielten um Bestnoten in ihrer Verspieltheit und im Auslassen bester Chancen, während die Eispiraten mit ihren vorhandenen Mitteln dagegen kämpften, wie es die Fans in dieser Saison gern öfter gesehen hätten. Und so erkämpften sie sich das Drittelergebnis von 1:0 auf eine gewisse Art auch verdient.

Das zweite Drittel begann ähnlich, die Steelers scheibenbestimmend, während die Eispiraten die Zerstörer spielten, um nebenbei immer wieder Nadelstiche zu setzen. Die führte zu einer Ausgelichenheit auf dem Spielfeld, was sich auch im Gegensatz zum ersten Durchgang in der Anzahl der Torschüsse widerspiegelte.

Bitter für die Eispiraten, dass ausgerechnet der Schlittschuh von Pozivil den anrennenden Steelers den Ausgleich bescherte, nachdem Brown diesen mit einem scharfen Pass vor das Tor traf. Der Ausgleich brachte die Steelers so richtig in Schwung, jetzt war die Dominanz aus dem ersten Drittel wieder auf selben Level, wenngleich die Eispiraten offensiv deutlich mehr dagegen hielten und Martinovic ein ums andere Mal zum Eingreifen zwingen mussten.

Die Eispiraten standen eng am Mann und gingen den Spielern der Steelers damit so richtig auf den Sack. Und das sollte letztlich auch belohnt werden, ein schneller Konter über Bartek (der von John Tripp in die Verteidigung beordert wurde und dort seine Sache richtig gut machte) ging knapp am Tor vorbei, der Puck kam von der Bande zurück vor das Tor, wo Martinovic auf dem falschen Fuß erwischt wurde und Ciernik mit einem schnellen Schuss den Puck nur noch ins leere Tor befördern durfte. Und somit gingen die Steelers trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs ohne wirklich eigenes Tor vom Eis und die Eispiraten mit einer Führung in die Drittelpause.

Die Steelers kamen mit viel Elan aus der Kabine und drückten dem Spiel sofort wieder ihren Stempel auf, die Eispiraten wurden sofort unter Druck gesetzt und kamen lediglich zu einem Konter, den Gollenbeck knapp am Tor vorbei setzte. Als dann auch noch André Schietzold ein Strafe zog, kam es, wie es eigentlich schon jeder erwartete und der wiedergenesene Justin Kelly glich unter Zuhilfenahme von Jakub Körners Schienbein im Powerplay nach einer schönen und schnellen Kombination aus.

Doch die Eispiraten fingen entgegen der zuletzt gezeigten Spiele nicht an zu schwimmen, sondern versuchten ihrerseits, Martinovic ein drittes Mal zu überwinden, was aber nicht gelang. Die Steelers auf der Gegenseite kombinierten weiter und kamen letztlich durch einen abgefälschten Schuss von Lukes mit dem ersten wirklich mit eigenen mitteln erzielten Tor zum Führungstreffer.

Die Eispiraten geschockt? Denkste, nicht heute!!! Denn schon der nächste Angriff, den Henning Schroth einleitete, führte zum Ausgleich durch Christoph Kabitzky, der mit einem super Move den Verteidiger aussteigen lies und Martinovic mit einem satten Schuss in den Winkel keine Chance lies. Und plötzlich waren es die Eispiraten, die die Entscheidung suchten. Der Tabellenführer wackelte die letzten Minuten und Martinovic bekam mehr zu tun, als ihm lieb war. Die Steelers brachten aber das Unentschieden über die Zeit, so dass der angesichts des bisherigen Saisonverlaufs traurigen Minusrekordkulisse von 564 Zuschauern eine Verlängerung eines guten und mit jeweils 2 Strafminuten äußerst fairen Eishockeyspiels geboten wurde.

Und die hatte es in sich, es ging hin und her, beide Mannschaften schenkten sich nichts und beide Goalies hatten viel zu tun. Dennoch waren es die Steelers, die letztlich den vom gesamten Spiel her gesehenen verdienten Siegtreffer erzielten. In der vorletzten Minute der Verlängerung war es Steingroß, der Henning Schroth mit einem platzierten Schuss überwinden konnte. Die zufriedenen Zuschauer applaudierten den Eispiraten angesichts der engagierten Leistung, welche im bevorstehenden Spiel gegen Dresden durchaus zu einem Erfolg führen kann.