Das Eröffnungsbully gewannen die Gäste aus Ravensburg und setzten die ersten offensiven Akzente des Spiels. Doch der erste Sturmlauf wurde schadlos überstanden, ehe sich die Hausherren auch erstmals in die Offensive begaben und Schietzold einen Schlagschuss knapp am Tor der Gäste vorbei schoss. Danach waren es wieder die Gäste, die den Ton angaben und nach einer eher unübersichtlichen Situation forderte Hauptschiedsrichter Apel den Videobeweis, um nach einer unerklärbar langen Sichtung des Videos einen Lattentreffer festzustellen und auf dem Eis die Arme auszubreiten.
In der Folgezeit waren es dann die Westsachsen, die jetzt im Spiel den Ton angaben. Was folgte, ist eine im Eishockey eher ganz seltene Kuriosität: In einem Konter foulte Schietzold seinen Gegenspieler, der Schiedsrichter zeigte eine Strafe an und Langmann verließ das Tor zu Gunsten eines sechsten Feldspielers. Die Tower Stars zogen ein starkes Powerplay auf und letztlich verpasste ein Abwehrspieler die Scheibe an der blauen Linie und der Puck rutschte unaufhaltsam ins verwaiste Tor der Gäste zum 1:0 für die Eispiraten. Weil Pozivil als letzter Eispirat am Puck war, wurde diesem das Tor zugesprochen, da das Regelwerk im Eishockey keine Eigentore hergibt.
Das Eigentor der Gäste brachte den Hausherren noch mehr Sicherheit, Jonas Langmann hatte mehr und mehr vor anrennenden Eispiraten zu tun. Jedoch war er gegen den Treffer von Vincent Schlenker nach klasse Zuspiel von Daniel Bucheli machtlos. Nachdem sich die Spieler der Tower Stars über das Gegentor beschwerten, forderte der Hauptschiedsrichter erneut den Videobeweis und hier entschied er tatsächlich gegen die Eispiraten und nahm seine Entscheidung nach erneut sehr langen Sichtung des Videomaterials zurück.
Dennoch zeigten sich die Eispiraten eher unbeeindruckt und setzten ihre druckvolle Spielweise weiter um, was den Tabellenneunten sichtlich nicht gefiel. Pohl, Schietzold und Guts hatten Chancen zum Ausbau der Führung, auf der Gegenseite ließ Rachunek mit einem Pfostenschuss kurz vor Ende des Drittels die Fans aufschrecken. Das durch die Gäste erzielte Drittelergebnis ging somit auf Grund der höheren Spielanteile der Crimmitschauer in Ordnung.
Das Mitteldrittel begann mit einem Überzahlspiel der Eispiraten und einer Großchance durch Neuzugang Chris St. Jaques, der in Langmann seinen Meister fand. Kurz nachdem die Gäste wieder komplett waren, zeigte der Hauptschiedsrichter erneut eine Strafe an, diesmal gegen die Eispiraten. Und erneut zeigte Ravensburg bei 6 gegen 5 ein starkes Powerplay und diesmal klingelte es auch aus Ravensburger Sicht auf der richtigen Seite, Ivan Rachunek konnte den Nachschuss zum Ausgleich verwerten.
In der Folgezeit fielen die Gäste durch ihre undisziplinierte Spielweise auf und erhielten folgerichtig Strafen durch den heute sehr kleinlich pfeifenden Hauptschiedsrichter Mischa Apel zugesprochen, was aber die Eispiraten zum Leidwesen der Fans anfangs erneut nicht zu nutzen wussten. Erst die dritte Strafe in diesem Drittel führte zum Treffer der Hausherren, nachdem Bartek die Scheibe aus spitzem Winkel unter die Latte ins Netz beförderte. Eine weitere Strafe gegen die Gäste konnten die Eispiraten trotz gutem Powerplay nicht ausnutzen, weil Langmann im Tor der Gäste einen Sahnetag erwischte und mehrere Großchancen der Hausherren zunichte machte.
Wie bitter sich das Nichtnutzen von ausgesprochenen Strafen gegen den Gegner rächen kann und Special Teams Spiele entscheiden können, zeigten effektive Tower Stars, die in zwei darauf folgenden Strafen gegen die Eispiraten mit einem Doppelschlag binnen 24 Sekunden die Partie kippten.War Henning Schroth beim Ausgleich nach starkem Powerplay machtlos, so machte er beim Führungstreffer der Gäste durch Mychan keine gute Figur, als ihm der Puck durch die Schoner rutschte.
Mit der Führung im Rücken wurden die Gäste aus dem Süden Deutschlands stärker und versuchten, die Führung weiter auszubauen, was aber nicht gelang, da die Eispiraten danach defensiv gut standen und Henning Schroth im Tor sicher hielt. Somit ging es mit einem knappen 3:2 aus Sicht der Gäste in die Kabinen.
Das letzte Drittel begannen die Westsachsen erneut in numerischer Überzahl, was aber erneut nicht zum Treffer führte. Kaum komplett, wurde André Schietzold mit einem rüden Foul in die Bande befördert und blieb verletzt liegen, während sein Gegenspieler Rachunek den Puck aufnahm und auch noch mit einem satten Schuss ins Netz beförderte. Doch der einmal mehr nicht sichere Hauptschiedsrichter entschied unter wütenden Pfiffen der Fans auf Tor, während André Schietzold das Eis verletzt verließ.
Die Tower Stars fingen danach an, das Spiel zu verwalten, während man den Eispiraten die Bemühungen, zurück ins Spiel zu kommen, nicht absprechen konnte. Diese Bemühungen sollten belohnt werden, und diesmal sogar im Powerplay, wo Martin Bartek mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel den verdienten Anschlusstreffer erzielen konnte.
Auch in den letzten Minuten blieb der Hauptschiedsrichter kleinlich, und pfiff Strafen gegen beide Teams, doch in Überzahl gelang den Eispiraten nichts Erwähnenswertes und Ravensburg brachte trotz guter Einschussmöglichkeiten das Tor nicht. Auch die Herausnahme von Schroth in der letzten Minute sollte nichts mehr bringen, so dass Ravensburg den Sahnpark mit 3 Punkten im Gepäck in Richtung Schwaben verließ.
Wenn die Eispiraten ihr Überzahlspiel so ausgenutzt hätten, wie beim Anschlusstreffer durch Bartek, wäre die Partie wohl nicht verloren gegangen. Doch einmal mehr entschied das bessere Überzahlspiel des Gegners das Spiel, wenngleich hier mehrere strittige Entscheidungen des Hauptschiedsrichters im Bezug auf das nicht gegebene Tor oder die Situation vor dem 2:4 nicht unerwähnt bleiben sollten.