Die Partie begann mit einer viertelstündigen Verspätung, da die Gäste auf der Anfahrt eine Buspanne hatten. Wer jedoch glaubte, dass die Crimmitschauer die erschwerte und ohnehin sehr lange Anreise der Breisgauer nutzen könnten, wurde eiskalt erwischt, denn nach nur 29 Sekunden zappelte die Scheibe im Tor von Henning Schroth. Nach einem eigenen Angriff offenbarten die Crimmitschauer einmal mehr ihr schwaches Backchecking und Assistgeber Radek Duda sowie Torschütze Petr Haluza nutzten die viel zu größen Räume zur Führung.

Crimmitschau war sichtlich geschockt und die gewohnte Verunsicherung war zu spüren. In den Anfangsminuten brachten die Hausherren kaum ein Bein aufs Eis. Freiburg blieb am Drücker und war bei einem frühen Powerplay am 0:2 dran. Die Eispiraten überstanden die Strafe gegen Olleff aber schadlos und ebenjener Verteidiger war es, der etwas überraschend das 1:1 in der 7. Minute aus halbrechter Position erzielen konnte. Den Puck durfte er behalten, da es Olleffs erstes Profitor war.

Der Ausgleich brachte aber in das von Fehlabspielen geprägte Spiel der Rot-Weißen wenig Beruhigung und Freiburg hatte weiterhin die klareren und deutlich gefährlicheren Offensivaktionen. Mit Glück fiel kein weiteres Gegentor.

Besser machten es die Crimmitschauer in ihrem ersten Powerplay. Von Pinizzottos Fuß sprang die Scheibe direkt auf den Schläger von Keil, der Mensators Bewegung ins falsche Eck gedankenschnell ausnutzte (19.).

Der Starschuss ins Mitteldrittel war wohl auch der Startschuss für die Eispiraten, denn mit einem feinen Alleingang gelang Ivan Ciernik bereits nach etwas mehr als einer gespielten Minute das 3:1 und auch in der Folgezeit waren die Pleißestädter am Drücker und drängten auf das 4:1. Freiburg ist aber kein Fallobst und konnte nach etwa 5 Minuten den Faden wieder aufnehmen.

Ein Eisentreffer der Gäste hätte beinahe das 3:2 bedeutet und die Sachsen mussten auch in der Folge alles in die Waagschale werden, um dem Anschlusstreffer der Südwestdeutschen zu entkommen. Es entwickelte sich Hin und Her im Sekundentakt, das erst durch eine 2+2 Strafe gegen den Freiburger Billich unterbrochen wurde. Bernhard Keil nutzte dies im Slot zum 4:1 (31.) und belohnte sich für seine kämpferischen Auftritte in den letzten Spielen.

Trotz des inzwischen deutlichen Rückstands zerrten die Wölfe weiter an den Ketten und es entwickelte sich ein richtig rassiges und körperbetontes Spiel mit offenem Visier, das auch die ein oder andere Nickligkeit der leicht fallenden Freiburger Fliegengewichte hervorbrachte. Tore sollten bis zur Drittelpause allerdings keine mehr fallen, Chancen waren auf beiden Seiten jedoch zuhauf vorhanden, mit leichtem Plus für die Crimmitschauer, die ihr bestes Drittel seit langem zeigten und verdient in Führung lagen.

Dass die Bäume für die Westsachsen aber weiterhin nicht in den Himmel wachsen, wurde im Schlussdrittel deutlich. Gäste-Coach Leos Sulak zog alle Register und wechselte in der Pause als erste Maßnahme den Goalie, Wölfl rückte nun zwischen die Pfosten. Und seinen Spielern gab Sulak außerdem die klare Marschrichtung ins Eispiraten-Drittel vor. Die Freiburger schossen nun aus allen Lagen und brachten jede noch so unmöglich erscheinende Scheibe schnörkellos vor das Gehäuse von Schroth, der vor lauter Beinen und Stöcken Mühe hatte, den Durchblick zu behalten. Der Backup der Eispiraten stand aber seinen Mann und hielt sein Team im Spiel.

Den Crimmitschauern gelang es indes nicht, gegen die anrennenden Schwarzwälder die Lücken im Konter zu finden. Und so dienten die Gegenangriffe der Rot-Weißen meistens nur zur Entlastung und zum Wechseln. Mit fortschreitender Spielzeit wuchs Henning Schroth immer mehr über sich hinaus und als Freiburg knapp zwei Minuten vor dem Ende eine Strafe kassierte, waren die Messen gelesen. Der Spielstand sollte sich aber trotzdem noch einmal ändern, weil Dominic Walsh an der gegnerischen blauen Linie ein fataler technischer Fehler unterlief, der Jannik Herm zum Alleingang einlud. Der Wölfe-Stürmer netzte bei genau 59:00 zum Endstand ein.

Die Eispiraten standen phasenweise auf wackligen Füßen, konnten aber über die gesamte Spielzeit die notwendige Lauf- und Einsatzbereitschaft abrufen, was in der jetzigen Situation das A und O ist. Die zwischendurch aufblitzenden spielerischen Ansätze lassen den Mut auf eine nicht ganz so düster endende Hauptrunde zumindest nicht verblassen.