Bereits vor der Partie gegen die in dieser Saison deutlich erstarkten Kaufbeurer hatten die Eispiraten einige Hiobsbotschaften wegzustecken, denn neben den ohnehin verletzten Daniel Bucheli, Christoph Kabitzky, Danny Pyka und André Schietzold reihten sich auch noch Niclas Lucenius, Jakub Körner (beide Grippe) und Mark Lee (Sperre) ein, so dass Coach Tripp auf 7 Cracks verzichten musste und nur 13 Feldspieler zur Verfügung hatte.

Davon wollten sich die verbliebenen Eispiraten aber nicht beeindrucken lassen und gingen durchaus forsch in die Begegnung. Gerade in den Anfangsminuten standen sie hier und da in durchaus aussichtsreicher Position, die ESVK-Abwehr samt dem besten Goalie der Liga, Stefan Vajs, war aber auf dem Posten.

Es entwickelte sich in der Folgezeit, etwa ab der 10.Minute, ein recht ausgeglichenes Match, in dem sich beide Teams neutralisierten und die Defensivarbeit Vorrang hatte. Besonders ansehnlich wurde es dadurch freilich nicht, aber das ist in der derzeitigen Situation der Crimmitschauer auch eher zweitrangig. Erst gegen Drittelende wurde Kaufbeuren etwas gefährlicher.

In dieser Phase sprach der gut leitende Schiedsrichter Daniel Ratz eine Strafe gegen Kaufbeuren aus. Weil jedoch Martin Bartek insistierte, nahm der Referee seine Entscheidung kurzerhand zurück. Hätte Bartek mit einer fulminanten Leistung das Spiel in der Folgezeit eine entscheidende Prägung gegeben, er wäre wohl als Held des Tages gefeiert worden. Allerdings fügte der lauffaule und offenkundig teilnahmslose Slowake nur eine weitere schwache Vorstellung in eine ganze Reihe schwacher Vorstellungen in den letzten Wochen hinzu, so dass er sich für das Streichen einer Crimmitschauer Powerplaychance dann doch eher Unmut zuzog.

Im Mitteldrittel konnten die Hausherren nicht an die guten Auftaktminuten des ersten Abschnitts anschließen und verloren mehr und mehr den Zugriff auf die Partie. Kaufbeuren nahm folglich das Heft in die Hand und kam zu mehreren guten bis sehr guten Torchancen, bei denen aber stets Ryan Nie zur Stelle war und die Lücken und Zweikampfprobleme, die seine Vorderleute offenbarten, ausbügelte.

In der 38. Minute musste sich aber auch der Eispiraten-Schlussmann geschlagen geben. Nach einem eigenen Angriff, den Ivan Ciernik mit einem Pass anstelle eines Schusses zu vergolden versuchte, schnappten sich die Gäste die Scheibe im eigenen Drittel, hatten Platz… und Platz… und Platz und konnten schließlich durch Laaksonen die nicht unverdiente Führung erzielen, gleichzeitig der Pausenstand.

Die Eispiraten hechelten also 40 Minuten lang einem Torerfolg hinterher, im Schlussabschnitt ging es dann aber flotter. Im Powerplay behielt Pinizzotto die Übersicht und bediente Halbauer, der von der blauen Linie stramm abzog. Keil fälschte die Scheibe noch leicht ab und es stand 1:1. Crimmitschau war auf dem Tableau plötzlich wieder mitten im Spiel, irgendwie aber dann doch nicht, denn Kaufbeuren hatte auch nach dem Ausgleich das Zepter weiter in der Hand. Es sollte sich von Minute zu Minute deutlicher bemerkbar machen, dass die Allgäuer anfangs mit 4 Sturmreihen spielten und nun noch mehr Kraftreserven hatten als die Pleißestädter.

Jedenfalls schwand unter den nicht einmal 1.100 Fans im Sahnpark mehr und mehr der Eindruck, dass die Eispiraten in dieser Partie etwas holen könnten. Man hätte sich dazu über die Zeit retten müssen. Die Entlastung der eigenen Verteidigungszone reichte dafür aber schlichtweg nicht mehr aus und der ESVK kam folgerichtig zum 1:2 in der 54. Minute. Leider unter Mitwirkung von Nie, der diesen Schuss aus äußerst spitzem Winkel eigentlich nicht durchlassen sollte. Kaufbeurens nachverpflichteter Finne Sami Blomqvist machte der 57. Minute den Deckel drauf, als auch er viel zu ungestört und einfach zum Abschluss eingeladen wurde.