Eispiraten Crimmitschau vs. Lausitzer Füchse 3:4 nV (0:1,1:2,2:0)

Gut gefüllte Ränge und gute Stimmung im Sahnpark – Weihnachts- und Derbyzeit im Crimmitschau. Die Vorweihnachtsspiele wurden eingeläutet mit dem Spiel der Eispiraten gegen die Lausitzer Füchse aus Weisswasser.

Crimmitschau begann stürmisch, und gleich die erste Aktion von Lee hätte bei einer 2-zu-1-Situation die frühe Führung bedeuten können, Franzreb parierte allerdings. Auf der Gegeseite kam Swinnen nach einem Abspielfehler von Pohl frei vor Nie zum Schuss, aber auch dort blieb der Goalie der Sieger. Das Spiel wurde erst einmal ruhiger, obwohl eine Strafzeit gegen die Gäste das Gegenteil hätte bewirken sollen. Die Eispiraten präsentierten sich aber derart harmlos, dass nicht einmal ein Torschuss auf Franzreb herauskam. Danach zogen die Gäste – insbesondere deren erste Reihe – das Tempo an, und die Eispiraten mussten ihr Augenmerk auf die Abwehrarbeit legen, was ihnen gut gelang. Und auch nach vorn erarbeiteten sich die Hausherren zunehmend Gelegenheiten, wie etwa durch Pohl, Bartek und den wiedergenesenen Keil. Die Abwehrreihen beider Teams standen allerdings recht sicher, so dass sich ein zwar chancenarmes, aber dennoch interessantes Derby entwickelte. Dass es dennoch nicht beim 0:0 blieb, war einer Strafe gegen Lukas Pozivil und einem klasse Powerplayspielzug der Füchse zu verdanken, die nur Sekunden nach der ausgesprochenen Strafe mit schnellen Pässen Ostwald freispielten, der den Pausenstand besorgte.

Das zweite Drittel begannen die Westsachsen in Unterzahl, da Mike Hoeffel sich kurz vor Ende des ersten Durchgangs eine unnötige Strafe einhandelte. Die Füchse zogen erneut ein gefährliches Powerplay auf, aber letztlich konnten die Eispiraten dieses ohne Konsequenzen überstehen. Doch das sollte nicht lange währen, denn kurz darauf sah der Linienrichter einen Wechselfehler der Eispiraten, welcher für Diskussionsstoff sorgte. Alles Palavern nutzte jedoch nichts, und so mussten sich die Rot-Weissen ein weiteres Mal dem Powerplay der Füchse beugen. Shawn Fischer fuhr seitlich vors Gehäuse und überwand Ryan Nie in der 26. Minute zur Freude des blau-gelben Anhangs zum 0:2. Zur Ausgeglichenheit auf dem Eis sollte es aber immer noch nicht kommen, denn Schiedsrichter Cori Müns, der vor allem in dieser Phase mit einer arg einseitigen Regelauslegung glänzte, stellte erneut einen Eispirat vom Eis. Lukas Pozivil beschwerte sich zu Recht, aber es sollte nichts nützen. Die darauf folgenden Minuten bekam Weisswasser kein wirklich zwingendes Powerplay gebacken. Die Eispiraten ihrerseits steckten nicht auf und kamen, kaum wieder vollzählig, zu Chancen. Und die Bemühungen sollten belohnt werden. In einem diesmal gegen die Gäste ausgesprochenen Powerplay hielt Mark Lee den Schläger in einen Schuss von Dominic Walsh und fälschte unhaltbar ins Gehäuse von Franzreb ab. Der Schwung der Eispiraten wurde mit der bisher unglaublichsten Strafe des Abends ausgebremst, Ivan Ciernik eroberte sich den Puck beim Abwehrspieler der Füchse und bekam dafür zwei Minuten wegen Hakens vom mittlerweile unterirdisch pfeifenden Schiedsrichter Cori Müns. Und Sekunden vor Ablauf der Strafe gegen die stark kämpfenden Eispiraten schlug es dann doch ein im Gehäuse von Nie. Goldhelm Dennis Swinnen hämmerte den Puck per Direktabnahme in den Winkel. Das 1:3 sollte auch schon der Pausenstand sein.

Das letzte Drittel begannen beide Teams konzentriert. Die Eispiraten spielten nun notgedrungen offensiver, was den Füchsen bei Kontern mehr Raum verschaffte. Dennoch waren es die Westsachsen, die den ersten Nadelstich setzten. Jason Pinizzotto wartete klug ab, bis sich seine Sturmpartner aus dem drohenden Abseits gelaufen hatten, tankte sich durch drei Gegenspieler und tunnelte Franzreb zum Anschlusstreffer. Doch damit nicht genug, nur 27 Sekunden später passte Lukas Pozivil perfekt auf den davon laufenden Ivan Ciernik, der in Penaltymanier den umjubelten Ausgleich herstellte. Jetzt war wieder Pfeffer im Spiel, denn die Spieler der Füchse wurden von Coach Järvenpää mittels Auszeit wieder wachgerüttelt, und die Eispiraten mussten wieder mehr in der Defensive aufpassen. Die 2498 Zuschauer im Sahnpark sahen zwei auf Sieg spielende Mannschaften, die sich nichts schenken wollten. Mit zunehmender Spielzeit, die herunterlaufende Uhr vor Augen,  wurden aber beide Teams vorsichtiger, so dass zum Ende des Drittels immer weniger Torchancen herausgearbeitet wurden. Die Eispiraten hatten dann kurz vor Ende der Partie den Sieg auf dem Schläger, denn zwei Minuten vor Ultimo brachte Marius Schmidt seine Füchse in Bedrängnis, als er Martin Bartek umrannte und zurecht eine Strafe bekam. Die Rot-Weissen aber konnten die Überzahl einmal mehr nicht in Zählbares umwandeln, so dass die Füchse das 3:3 locker in die Verlängerung brachten.

Die begann gleich mit einer guten Chance für die Hausherren, als Bartek  – schön von Pohl angespielt – nur die Schoner von Franzreb traf. Auf der Gegenseite verlor Pinizzotto hinter dem eigenen Tor ohne Not den Puck an Jakub Svoboda, und dessen Pass versenkte André Mücke, der den Puck optimal zum Siegtreffer in den Winkel schweisste. Somit siegten die Füchse zum dritten Mal in dieser Saison gegen die Eispiraten, wenngleich es ihnen diesmal schwerer gemacht wurde.

(Text: Matthias Henkel/Frank Becher)