[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
47. Spieltag am 14.02.2016[/box]
Nachdem die Eispiraten am Freitag überraschend in Dresden gewannen und der ESV Kaufbeuren gegen Frankfurt punktlos blieb, stand für die Gäste aus dem Allgäu bei ihrem Auftritt im Sahnpark schon mehr auf dem Spiel als vorher vermutet. Mit entsprechend voller Kapelle von 20 Feldspielern wollten die Gäste ihre Playoff-Chancen wahren.
Auf Seiten der Eispiraten kehrte Philipp Halbauer nach seinem Ausflug zur U19 ins Team zurück. Aber mit einem Pensum von 5 Spielen zwischen Dienstag und Samstag in den Knochen waren die Kraftsreserven des jungen Verteidigers sicherlich am Anschlag. Leider fehlten neben den bekannten Spielern auch noch Daniel Bucheli, der noch an den Auswirkungen eines Checks in Dresden litt. 14 Feldspieler und ein ausgelaugter Halbauer hatten also die schwere Aufgabe Kaufbeuren vor der Brust.
Und nach nur 9 Sekunden sollten es gar noch ein Feldspieler weniger sein, denn John Tripp kassierte die wohl schnellste Spieldauerstrafe der Crimmitschauer Eishockeygeschichte. Was war passiert? Vom Bully weg ging wollte Tripp zeigen, wer in den größeren Siegeswille hat und setzte gegen Martin Heider zu einem ordentlichen Bandencheck an. Leider bekam Heider dabei den Stock von Tripp ins Gesicht und trug eine Gesichtsverletzung davon. Schiedsrichter Lenhart blieb angesichts der Regelen nichts anderes übrig, als Tripp zum Duschen zu schicken – nach 9 gespielten Sekunden. Schlechter kann ein Spiel kaum beginnen, aber im Endeffekt war dies vielleicht sogar schon die Schlüsselsituation des Spiels, denn während der gesamten 5 Minuten Powerplay sprang bei Kaufbeuren nicht wirklich viel heraus und Crimmitschau stoppte die Angriffe der Gäste souverän. Kaum komplett, übernahmen die selbstbewussten Sachsenmeister dann das Zepter und waren die spielbestimmende Mannschaft. Besonders hochkarätige Chancen sprangen dabei aber nicht heraus, weil Kaufbeuren eng stand und mit 4 Reihen intensives Laufspiel aufbieten konnte. Lediglich Eric Lampe hatte in der 13. Minute bei einem Unterzahlbreak die große Chance, wurde aber beim Abschluss noch regelwidrig gestoppt. Nach kurzem 4-4 waren die Eispiraten ihrerseits zum ersten Mal im Powerplay und nutzten die Situation prompt zum 1:0. Patrick Pohl zimmerte die Scheibe zur verdienten Führung in die Maschen (15.), gleichzeitig der Pausenstand.
Für das Mitteldrittel hatten sich die Gäste aus dem Allgäu etwas mehr vorgenommen und setzten Crimmitschau noch zeitiger unter Druck. Die numerische Überlegenheit machte sich phasenweise deutlich bemerkbar, weil die Eispiraten mit ihren Kräften haushalten mussten und Kaufbeuren sich im 4-Reihen-System austoben konnte. Etliche brenzlige Situationen sprangen dabei zwangsläufig heraus, etwa ein Alleingang von Oppolzer, der aber noch folgenlos blieb. Der Ausgleich fiel dennoch unglücklich. Ein Schlagschuss in Überzahl von David Elsner ging vorbei, der Puck sprang von der Bande aber direkt auf die Kelle von St. Jacques, der einnetzen konnte (33.). Weitere Chancen für Kaufbeuren folgten und die Partie lag zu diesem Zeitpunkt auf Messers Schneide. Gegen Drittelende gelang den Crimmitschauern ein wenig die Befreiung, so dass es beim inzwischen leistungsgerechten 1:1 zur zweiten Pause blieb.
Der Schlussabschnitt sollte wie schon am Freitag in Dresden an Dramatik kaum zu überbieten sein. Die Rot-Weißen kamen zunächst wieder etwas frischer aus der Kabine, das Tor schoss aber Kaufbeuren. Marc Schmidpeter lenkte – abermals in Überzahl – einen flachen Schuss von Baldwin unhaltbar unter die Latte (47.). 13 Minuten vor Ende gerieten die Eispiraten also erstmals in Rückstand und mussten sich gegen die 4 aggressiv zu Werke gehenden Kaufbeurer Reihen zur Wehr setzen. Ein schweres Unterfangen, hier noch einmal ein Comeback zu schaffen. Aber die Eispiraten brachten erneut diesen Willen auf, um das Unmögliche möglich zu machen. Ein Dirty Goal von Danny Pyka, der im Powerplay in der 53. Minute die Scheibe irgendwie über die Linie bugsierte, sorgte für den umjubelten Ausgleich, dem aber knapp eine Minute später eine weitere Schrecksekunde folgte. Gästespieler Mitch Versteeg streckte Christoph Kabitzky mit einem üblen Check gegen den Kopf nieder, so dass dieser mehrere Minuten liegen blieb und unter Begleitung in die Kabine gebracht werden musste. Versteeg kam mit einer Spieldauer noch gnädig davon. Und weil die Strafe nicht wegen Check gegen den Kopf ausgesprochen wurde, wird der Disziplinarausschuss die Aktion wohl auch nicht weiter beleuchten. Die Crimmitschauer steckten aber auch diesen weiteren personellen Rückschlag weg. Wie zwei taumelnde Boxer standen sich beide Teams im Drittel der Kaufbeurer fast 3 Minuten ohne Wechsel und ohne Unterbrechung gegenüber, ehe Vincent Schlenker den Bann brach und einen Schuss im Slot abfälschte (57.). Dreieinhalb Minuten vor Ende hatten die Sachsen mit einer wahren Energieleistung die Partie wieder gedreht und gegen die anrennenden Gäste machte Olli Julkunen in der 60. Minute mit einem Empty Net Goal den Deckel drauf.
Der Kampfsieg gegen den direkten Konkurrenten könnte am Ende noch Gold wert sein, denn für die Eispiraten folgen nun in den letzten 5 Partien der Hauptrunde 4 Spiele gegen Teams aus den Top 6. Da ist das Polster von 8 Punkten auf Kaufbeuren und 7 Punkten auf Weißwasser sicherlich nicht verkehrt.
[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:
1:0 (14:13) Patrick Pohl (Dominic Walsh, Olli Julkunen) PP1 5-4
1:1 (32:20) Chris St.Jacques (David Elsner, Daniel Menge) PP1 5-4
1:2 (46:09) Marc Schmidpeter (Lee Balwin, Josh Burnell) PP1 5-4
2:2 (52:11) Danny Pyka (Alexander Höller, Ty Wishart) PP1 5-4
3:2 (56:25) Vincent Schlenker (Eric Lampe, Patrick Pohl) PP1 5-4
4:2 (59:42) Olli Julkunen (Alexander Höller, Ty Wishart) ENG 5-6[/box]
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:
Eispiraten Crimmitschau – 33 Minuten
00:09 – 5 Min. – John Tripp (Hoher Stock)
05:09 – 20 Min. – John Tripp (Hoher Stock)
11:47 – 2 Min. – Bruce Becker (Haken)
32:00 – 2 Min. – Philipp Halbauer (Halten)
45:26 – 2 Min. – André Schietzold (Stockschlag)
56:29 – 2 Min. – Alexander Höller (Haken)
ESV Kaufbeuren – 35 Minuten
12:42 – 2 Min. – Lee Baldwin (Stockschlag)
29:07 – 2 Min. – Lee Baldwin (Haken)
37:15 – 2 Min. – Lee Baldwin (Haken)
41:25 – 2 Min. – Chris St. Jacques (Wechselfehler)
50:36 – 2 Min. – Daniel Oppolzer (Beinstellen)
53:00 – 5 Min. – Mitch Versteeg (Unkorrekter Körperangriff)
58:00 – 20 Min. – Mitch Versteeg (Unkorrekter Körperangriff)[/box]
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:
Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Florian Neumann) – Abwehr: Ty Wishart, Dominic Walsh, André Schietzold, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm – Angriff: Collin Lejdborg, Alexander Höller, Vincent Schlenker, John Tripp, Eric Lampe, Patrick Pohl, Olli Julkunen, Christoph Kabitzky, Bruce Becker
ESV Kaufbeuren
Tor: Stefan Vajs (Marc-Michael Henne) – Abwehr: Jannik Woidtke, Lee Baldwin, Stephan Kronthaler, Martin Heider, Mitch Versteeg, Matthias Bergmann, Gregor Stein, Simon Schütz – Angriff: Max Lukes, Max Schmidle, Florian Thomas, Marc Schmidpeter, Maximilian Hadraschek, David Elsner, Maximilian Schäffler, Daniel Oppolzer, Daniel Menge, Daniel Pfaffengut, Josh Burnell, Chris St. Jacques[/box]
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 2.603
Schiedsrichter: Carsten Lenhart (Florian Fauerbach, Robert Ruhnau)[/box]
Schüsse:
Eispiraten Crimmitschau | 8 | 11 | 16 | 35 |
ESV Kaufbeuren | 7 | 10 | 5 | 22 |
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Video zum Spiel und zur Pressekonferenz