Den unrühnlichen Auftritt in Kassel können die Eispiraten hoffentlich ganz schnell abschütteln, denn am 38.Spieltag steht das immens wichtige Duell gegen die Buron Joker aus Kaufbeuren auf dem Programm, die derzeit der ärgste Konkurrent der Crimmitschauer im Kampf um den direkten Klassenerhalt sind. Das 6-Punkte-Spiel im Sahnpark wird nichts für schwache Nerven, haben die Eispiraten doch beide Duelle gegen Kaufbeuren in dieser Saison verloren.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 38.Spieltag – Sonntag, 17.01.2016, 17.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. ESV Kaufbeuren
Das Spiel wird LIVE auf SpradeTV übertragen!
Schiedsrichter: Alfred Hascher (Andreas Flad, Thorsten Lajoe)
Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
16.Spieltag, 01.11.2015 – ESV Kaufbeuren vs. Eispiraten Crimmitschau 2:0
07.Spieltag, 02.10.2015 – ESV Kaufbeuren vs. Eispiraten Crimmitschau 4:1[/box]
Dass dieses „ewige“ Duell gegen Kaufbeuren überhaupt noch in Richtung Pre-Playoffplätze interessant wird, liegt natürlich an den Eispiraten, die zuletzt häufiger auf die Siegerstraße einbogen und mit Leistung überzeugten, aber zu einem Teil auch den den Kaufbeurern, die in den vergangenen Wochen nicht mehr richtig überzeugen konnten. Zwar liegen die Allgäuer mit 44 Punkten und 116:140 Toren nach 36 Spielen voll im Rennen, doch das Team von Coach Mike Muller holte in den vergangenen 9 Spielen lediglich 3 Punkte und verlor dabei z. B. zuhause 1:7 gegen Kassel und 1:9 gegen Bietigheim und stellte sich auch bei der 2:3-Niederlage in Heilbronn nicht gerade glücklich an.
Die Schwächephase zuletzt wirkte sich auch auf die Special Teams Kaufbeurens aus, die nur hintere Plätze belegen (Überzahl Platz 14, 13.2% – Unterzahl Platz 11, 80.6%). Auch wegen der inzwischen zweitmeisten Gegentore der Liga dürften die Rot-Gelben keinweswegs vor Sicherheit und Selbstvertrauen strotzen. Doch gewarnt sein müssen die Eispiraten allemal, denn die Duelle beider Teams sind traditionell immer auf Augenhöhe und Crimmischau tat sich nicht erst ein Mal schwer gegen die Allgäuer.
Auf dem steinigen Weg in Richtung Pre-Playoffs müssen Lampe & Co. vor allem erst einmal an Stefan Vajs (28 Sp, 3.06 GT/Sp) vorbeikommen. Die zweitmeisten Gegentore der Liga haben jedenfalls nichts mit den Leistungen des „Hexers“ zu tun, der mit einer Fangquote von 91.71% glänzen kann und seinen bisher einzigen Shutout in dieser Saison ausgerechnet gegen Crimmitschau feierte.
Vor Vajs stehen mit Lee Baldwin (36 Sp, 5+15) und Mitch Versteeg (18 Sp, 3+7) zwei kanadische Kontingentverteidiger sowie die erfahrenen und DEL2-erprobten deutschen Cracks Martin Heider (31 Sp, 4+12) und Matthias Bergmann (31 Sp, 0+4). Nimmt man noch Jannik Woidtke (36 Sp, 4+11), der schon in der DEL aktiv war, hinzu, so kommt man immerhin auf ein Quintett an ligatauglichen Verteidigern. Warum es dennoch pro Partie fast 4 mal im Kasten der Allgäuer scheppert, bleibt die entscheidende Frage. Die übrigen festen Verteidiger Gregor Stein, Simon Schütz und Phillip Messing können darauf aber auch keine Antwort liefern.
Die Offensive der Buron Joker ist stark von den einheimischen Cracks geprägt, denn ein Daniel Menge (36 Sp, 15+24), Max Schmidle (31 Sp, 10+23) und Michael Baindl (24 Sp, 6+15) stünde jedem Team der Liga gut zu Gesicht und so geben diese Drei auch zumeist den Ton in der Offensive an. Kapellmeister ist jedoch ein anderer, Chris St. Jacques nämlich. Der 32jährige Kanadier, der im vergangenen Jahr Meister mit Bietigheim wurde, hat die lange vermisste Routine, Erfahrung und Führungsqualität in den Angriff der Kaufbeurer gebracht. Mit 16 Toren und 26 Vorlagen in 33 Einsätzen ist er Topscorer des Teams und nahezu unverzichtbar, auch wegen seiner starken Bullyquote von annähernd 60%. Die beiden weiteren Stützen Daniel Oppolzer und Michael Fröhlich werden zum Leidwesen Mike Mullers in der weiteren Saisonplanung wegen Verletzungen keine Rolle mehr spielen können. Umso mehr kommt es da nun auf Josh Burnell (32 Sp, 15+7), den vierten Kanadier im Team, sowie Florian Thomas (34 Sp, 6+6), Max Lukes (36 Sp, 6+6), Marc Schmidpeter (21 Sp, 4+7), Maximilian Schäffler (36 Sp, 1+4), Maximilian Hadraschek (22 Sp, 1+3) und Daniel Pfaffengut (20 Sp, 0+4) an, die die Lücken entsprechend schließen müssen.
Wie sehr arbeitet das Kassel-Debakel in den Köpfen der Crimmitschauer? Das ist die vordergründige Frage vor dem Duell mit Kaufbeuren, denn so haben sich die Sachsen nun wieder selbst unnötig unter Druck gesetzt. Vor heimischem Publikum sollte deshalb gegen die Gäste aus dem Allgäu nichts anbrennen. Der Kampf um die Pre-Playoffplätze wird zwar in diesem Match noch nicht entschieden, der Weg aber allemal geebnet und so werden die Crimmitschauer alles in die Waagschale werfen müssen, um in einem Spiel ohne wirklichen Favoriten bestehen zu können.
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]Dominic Walsh zum Spiel gegen Kaufbeuren
[/box]