Totgesagte leben länger und so stehen die Eispiraten trotz noch beachtlichem Rückstand auf Platz 10, aber dank der Neuzugänge Kabitzky und Pohl sowie zuletzt zwei Auswärtssiegen und einer tollen Leistung in Bietigheim wieder im Rampenlicht ihrer Fans. Eine Art Ruck ist durch die Reihen der Eispiraten-Anhänger gegangen und so fiebert man nun dem Spiel gegen Tabellennachbarn Riessersee entgegen. Eine immens wichtige Partie, die den Crimmitschauern einen weiteren Schub verpassen könnte.

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 35.Spieltag – Freitag, 08.01.2016, 20.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. SC Riessersee

Das Spiel ist Live auf SpradeTV zu sehen!

Schiedsrichter: Carsten Lenhart (Dominic Borger, Markus Eberl)

Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
26.Spieltag, 13.12.2015 – SC Riessersee vs. Eispiraten Crimmitschau 5:2
45.Spieltag, 18.11.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. SC Riessersee 8:1
05.Spieltag, 25.09.2015 – SC Riessersee vs. Eispiraten Crimmitschau 4:2
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Logo_riesserseeDie Gäste aus Garmisch-Partenkirchen kommen als aktueller Tabellenneunter in den Sahnpark. 48 Punkte und 111:125 Tore verbuchte das Team aus dem Werdenfelser Land bislang in 35 Spielen auf seinem Konto. Der Abstand auf die direkten Playoff-Ränge sowie die Playdown-Plätze beträgt für die Garmischer derzeit jeweils 9 Punkte, so dass das Saisonziel bis zum Ende der Hauptrunde mehr oder minder feststehen dürfte: Erreichen der Pre-Playoffs. Hierzu hat das Team von Tim Reagan sicherlich gute Chancen, darf sich zu sicher aber auch nicht sein. Vor allem die Defensive der Blau-Weißen mit den viertmeisten Gegentoren der Liga (fast 3.6 Gegentore pro Spiel) dürfte auf dem Weg unter die 10 besten Teams die größte Hürde sein. Das Powerplay (Platz 4, 20.0%) sowie das Penaltykilling (Platz 8, 81.0%) hingegen bewegen sich in einem guten bis durchschnittlichen Rahmen und qualifizieren den SCR schon eher für die Meisterrunde.

Um die Anzahl der Gegentore zu reduzieren, müssen die Garmischer vor allem ihre Schussstatistik verbessern, denn von 9 Schüssen landet einer hinter den Goalies Jochen Vollmer (27 Sp, 3.21 GT/Sp, 0 SO, 90.11%) und Ilya Sharipov (13 Sp, 4.27 GT/Sp, 0 SO, 85.2%), was immerhin den viertschlechtesten Wert der Liga bedeutet.

Ansonsten ist die rein bayerisch besetzte Defensive in erster Linie auf ihre primäre Aufgabe, die Abwehrarbeit, ausgerichtet. Lediglich Julian Eichinger (35 Sp, 6+21) hat sich in dieser Saison zum Offensivverteidiger der Garmischer gemausert, während sich Stephan Wilhelm (34 Sp, 4+10), Sean Fischer (34 Sp, 4+9), Christian Hummer (27 Sp, 1+6), Josef Staltmayr (23 Sp, 2+2) sowie die jungen John Rogl (15 Sp, 0+4) und Simon Mayr (32 Sp, 0+3) mit spektakulären Offensivaktionen eher zurückhalten.

Dafür sind dann schon eher die Kontingentspieler, deren vier Coach Tim Teagan im Sturm aufbieten kann, zuständig. Allen voran sicherlich der Toptorjäger der Liga, Mattias Beck (34 Sp, 24+22). Der Schwede hat in der Liga ordentlich eingeschlagen und steuert die 40-Tore-Marke an. Damit er diese auch schafft, leisten seine nordamerikanischen Kollegen Jesse Schultz (CAN, 35 Sp, 13+18), Louke Oakley (CAN, 26 Sp, 15+14) und Eric Johansson (CAN, 23 Sp, 7+19) reichlich Schützenhilfe. Auch der erfahrene Mark Heatley (35 Sp, 12+18) ist ein wichtiger Leader im Team. Reagan hat also eine handvoll überdurchschnittlicher Zweitligaspieler für die Offensive zur Verfügung, die von Florian Vollmer (35 Sp, 4+19), Tim Richter (35 Sp, 9+9) und Michael Rimbeck (33 Sp, 2+10) so gut ergänzt werden, dass die Pre-Playoff-Teilnahme für den SCR absolut realistisch ist. Mit den jungen Spielern Philipp Wachter (35 Sp, 0+6), Kai Herpich (15 Sp, 3+2), Andreas Eder (12 Sp, 3+2) und Valentin Gschmeißner (23 Sp, 2+2) erhält auch die Jugend ausreichend Einsatzgelegenheiten.

Ganz ganz ganz wichtig ist die Partie der Eispiraten gegen den SC Riessersee. Nicht nur, dass die Crimmitschauer ihre derzeit gute Form weiter unter Beweis stellen können – der Weihnachts-Neujahrs-Marathon lief angesichts der Verletztenmisere dann doch besser als erwartet -, sie können dabei sogar den Anschluss nach vorne allmählich wieder herstellen. Die Konkurrenz tut den Westsachsen derzeit den Gefallen und „wartet“ auf die Lee-Schützlinge. Das Zwischenhoch der Tabellenregion 6-10, die sich vor der heißen Dezemberphase Punkt für Punkt von den Pleißestädtern entfernte, ist vorerst beendet. Dennoch heißt es für die Sachsen auch weiterhin, von Spiel zu Spiel zu denken. Mit dem SCR gastiert dabei ein offensiv talentierter und routinierter Gegner im Sahnpark, der aber hinten so seine Schwierigkeiten hat und nicht wenige Lücken offenbart. Hier zur Stelle zu sein, wird für Lampe & Co. der Schlüssel sein, denn zum Punktgewinn werden gegen die von Bomber Beck angeführten Garmischer wahrscheinlich mehr als 3 Tore nötig sein.