Für die Eispiraten Crimmitschau hält der Derbydezember noch einen allerletzten Höhepunkt bereit, denn nachdem in diesem Monat bereits drei Duelle gegen die sächsische Konkurrenz auf dem Programm standen, geht es für die Rot-Weißen im letzten Spiel des Jahres in die Landeshauptstadt nach Dresden.

[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 32.Spieltag – Mittwoch, 30.12.2015, 19.30 Uhr
Dresdner Eislöwen vs. Eispiraten Crimmitschau

Schiedsrichter: Andre Schrader (Dominic Borger, Matthias Starke)

Das Spiel ist LIVE auf Sprade TV zu sehen!

Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
08.Spieltag, 04.10.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Dresdner Eislöwen 2:5
23.Spieltag, 04.12.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Dresdner Eislöwen 6:2[/box]

dresdenDort erwartet das Team von Chris Lee eine recht launische Diva, denn die bisherige Saison der Eislöwen ist ein einziges Auf und Ab – mit mehr Ab in den letzten Wochen. Denn nachdem die Elbstädter einen etwas holprigen Saisonstart schnell vergessen machten und zum Ende des ersten Saisonviertels gar auf den 2. Platz stürmten, rieben sich manche verwundert die Augen, fühlten sich aber gleichzeitig darin bestätigt, dass dieser prominente Kader reif sei. Aber: Coach Thomas Popiesch muss seither ansehen, wie es sukzessive und Platz für Platz nach unten geht. Aktuell belegen die Eislöwen Rang 7 mit 47 Punkten und 116:109 Toren in 32 Spielen. Riessersee, Rosenheim und Kaufbeuren sitzen den Dresdnern mit jeweils einem Spiel weniger spürbar im Nacken und so sind die Mittelsachsen theoretisch gar der ärgste Konkurrent der Crimmitschauer im Kampf um die Pre-Playoffs. Aber dies nur als Rechenspielerei.

Was dem Team fehlt, ist die Konstanz, denn was es leisten könnte, zeigte es bislang regelmäßig in den Special Teams (Powerplay Platz 2 mit 22.6%, Penaltykilling Platz 3 mit 83.7%) und in der 7 Spiele anhaltenden Siegesserie Ende September / Anfang Oktober. Aber es mehren sich eben auch die Ausreißer nach unten wie zuletzt die Penalty-Niederlagen zuhause gegen Freiburg oder die verlorenen Auswärtsderbies in Weißwasser und Crimmitschau. Einem Team gespickt mit überaus gut bezahlten DEL2-Stars darf sich so etwas eigentlich nicht erlauben. Und so wandeln angesehene Cracks wie das Sturmduo Harrison Reed (CAN, 32 Sp, 12+20) und Max Campbell (CAN, 32 Sp, 12+17) sowie die Verteidiger Patrick Baum (31 Sp, 6+5) und René Kramer (25 Sp, 1+13) stets zwischen Genie und Wahnsinn. Meist etwas mehr Wahnsinn angesichts deren +/- Bilanz (-9, -7, -13, -6). Auch dem Antreiber Mark Cullen (US, 28 Sp, 10+25) mit seinem Sturmpartner David Rodman (SVN, 32 Sp, 12+21) und dem Abwehrchef Petr Macholda (29 Sp, 8+14) gelingt es nicht ausreichend oft, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Der kürzlich nachverpflichtete deutsch-kanadische Clubsammler Jeffrey Szwez (5 Sp, 2+1) soll hierbei für Abhilfe sorgen.

Sollte es Team und Trainer aber noch gelingen, den Schalter – nicht zu spät – umzulegen, dann dürfte von den Eislöwen in dieser Saison noch einiges zu erwarten sein. Schließlich sind es nicht nur die bereits genannten 8 Starspieler, sondern mit Arturs Kruminsch (31 Sp, 0+16), Marius Garten (32 Sp, 9+9), Steven Rupprich (26 Sp, 3+7) und Tomas Schmidt (28 Sp, 3+8) vier Mittzwanziger im besten Eishockeyalter, die sich bereits in der DEL 2 einen Namen gemacht haben.

Im Tor kann Popiesch auf den mit Meistermeriten ausgestatteten Brett Jaeger (17 Sp, 2.91 GT/Sp, 1 SO, 90.06%) sowie 1b Marvin Cüpper (15 Sp, 3.37 GT/Sp, 0 SO, 86.51%) bauen. Nimmt man die Talente von Föli-Partner Eisbären Berlin noch hinzu, besonders positiv stechen hier sicherlich Jonas Schlenker (30 Sp, 6+16), Vladislav Filin (27 Sp, 6+11), Dominik Grafenthin (30 Sp, 8+3) und Kai Wissmann (18 Sp, 2+2) hervor, so verfügt der Kader der Eislöwen eigentlich über alles, was ein Playoff-Team benötigt.

Wie eingangs erwähnt, erhaschen die Crimmitschauer die Eislöwen aus Dresden, wenn sie ihren Blick auf die Pre-Playoffs lenken. Ganz ernst gemeint ist dies aber nicht, denn es dürfte keinem verborgen geblieben sein, dass der Abstand der Eispiraten zum „rettenden Ufer“ in den letzten Wochen Punkt für Punkt angewachsen ist und eigentlich nur noch theoretische Chancen bestehen. Und wenn man dann das Team aus Dresden zu seinen ärgsten Konkurrenten zählen muss, dann sagt das schon viel, schließlich trennen beide Teams nicht nur auf den Lohnabrechnungen der Spieler mehrere huntdertausend Euro in einer Saison, sondern auch qualitativ und quantitativ haben die Eislöwen die Nase vorn. Die Westsachsen werden sich daher auf einen heißen Fight in der Eisarena Dresden einstellen müssen, aus dem sie nur erfolgreich hervorgehen können, wenn sie ihre tadellose kämpferische Einstellung beibehalten, weitere Kraftreserven ausschöpfen und vor allem im spielerischen Bereich zulegen können.