Nun brennen also schon 4 Kerzlein am Kranz und die besinnliche Zeit rückt ihrem Höhepunkt näher. Alles andere als besinnlich geht es aber bei den beiden Duellanten Crimmitschau und Frankfurt zu. Die einen kämpfen mit einem Minikader am Tabellenende ums Überleben, den anderen versagen gerade die Nerven im Rennen um die direkte Playoff-Teilnahme und müssen sich in den letzten Wochen reihenweise von den Gegnern zähmen lassen.
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 Saison 2015/16 – 28.Spieltag – Sonntag, 20.12.2015, 17.00 Uhr
Eispiraten Crimmitschau vs. Löwen Frankfurt
Schiedsrichter: Robert Paule (Thomas Gemeinhardt, Gregor Sochiera)
Das Spiel ist LIVE auf Sprade TV zu sehen!
Die bisherigen Spiele in dieser Saison:
4.Spieltag, 20.09.2015 – Eispiraten Crimmitschau vs. Löwen Frankfurt 3:4
19.Spieltag, 20.11.2015 – Löwen Frankfurt vs. Eispiraten Crimmitschau 7:2[/box]
Die Zahlen an sich sind eigentlich gar nicht so übel, denn 48 Punkte, 96:71 Tore (drittbeste Abwehr!) und damit PLatz 5 lesen sich außerordentlich gut, zumal die Frankfurter nur 1 Punkt hinter dem Dritten liegen. Wenn da nicht das Aber wäre, denn die 48 Punkte verteilen sich äußerst ungleichmäßig. Waren nach 9 Spieltagen schon 22 auf dem Konto, wurden in den restlichen 17 Spielen bis dato nur noch 26 Punkte eingefahren. Der Punktschnitt sank von 2.44 auf mittelmäßige 1.53. Überzeugend aufgetreten sind die Frankfurter zuletzt Mitte November mit zwei 7:2-Siegen an einem Wochenende. Die Gegner allerdings überschaubar: Crimmitschau und Heilbronn.
Coach Tim Kehler und Manager Rich Chernomaz sind also seit dem Aufstieg der Löwen die DEL 2 erstmals als Krisenmanager gefragt und man darf gespannt sein, wie sie sich dabei anstellen. Baustellen gibt es jedenfalls genug. Eher kleinere sind dabei das Powerplay (Platz 5, 20.0%) und das Penaltykilling (Platz 4, 84.7%).
Mulmiger wird den Verantwortlichen sicherlich auf der Torhüterposition, denn die Lebensversicherung der Löwen, Antti Ore (FIN, 21 Sp, 2.50 GT/Sp, 1 SO, 90.96%) hat sich kürzlich schwer verletzt und wird voraussichtlich für den Rest der Saison ausfallen. Chernomaz ist auf der dringenden Suche nach einem gleichwertigen Ersatz bislang nicht fündig geworden, so dass einstweilen Philip Lehr (3 Sp, 2.66 GT/Sp, 0 SO, 89.04%) und Henning Schroth (3 Sp, 2.57 GT/Sp, 0 SO, 82.35%) in die Bresche springen, bei den Ambitionen der Frankfurter aber über die gesamte Saison wohl keine Option sind.
So hängt in der derzeitigen Situation umso mehr an den Defendern, um den jungen Torhütern den Rücken frei zu halten. Offensivverteidiger Matthew Tomassoni (USA, 26 Sp, 9+17) ist hier ebenso gefordert wie die Routiniers Mike Card (26 Sp, 2+10), David Cespiva (22 Sp, 1+6) und Patrik Vogl (22 Sp, 0+5). Aber auch Felix Thomas (25 Sp, 0+8), Henry Martens (25 Sp, 1+6), Nico Oprée (26 Sp, 1+4) und der junge Andreas Schwarz (23 Sp, 0+2) leisten aus einer tief und breit aufgestellten Defensiver heraus ihren Beitrag, dass die Löwen bislang erst 71 Gegentore hinnehmen mussten.
Etwas mehr Sand ist da schon in der Abteilung Attacke im Getriebe. Dies liegt zum einen an einer hin und wieder auftretenden Ladehemmung eines Sturms, der eigentlich der beste der Liga sein sollte, zum anderen aber auch daran, dass Coach Kehler aufgrund von Verletzungen zuletzt immer wieder improvisieren und Leistungsträger ersetzen musste. Immerhin kann Kehler nun aufgrund des Ore-Ausfalls all seine drei Kontingentstürmer aufbieten. Der wichtigste ist dabei zweifelsfrei Nick Mazzolini (USA, 23 Sp, 14+15), der als Denker und Lenker auftritt. Von David Brine (CAN, 24 Sp, 2+13) und dem nachverpflichteten Stephane Chaput (CAN, 6 Sp, 2+1) haben sich die Verantwortichen sicherlich mehr erwartet. Aber gerade Chaput scheint sich noch mit Anpassungsschwierigkeiten herumzuschlagen. „Er will zu viel und spielt zu umständlich“ lautet auch der Tenor von Chernomaz in Sachen Kris Sparre, der seit wenigen Wochen nach überstandener Verletzung wieder ins Geschehen eingreift. Mit 3 Toren und 9 Vorlagen in 8 Spielen liegt Sparre aber dennoch mehr als gut im Rennen, wäre hochgerechnet sogar Liga-Topscorer. Die beiden Breitkreuz-Brüder Brett (24 Sp, 13+15) und Clarke (26 Sp, 12+12) bilden zusammen mit Richard Mueller (21 Sp, 15+11), Nils Liesgang (20 Sp, 6+12) und dem Shootingstar Lukas Laub (26 Sp, 6+14) eine für die Gegner der DEL 2 sehr anspruchsvolle Offensive, die von Norman Martens (26 Sp, 3+5), Dennis Reimer (25 Sp, 2+5), Marc Schaub (21 Sp, 0+3) und Christoph Kabitzky (20 Sp, 1+2) sinnvoll ergänzt wird.
Auf dem Papier sind die Crimmitschauer Eispiraten gegen das Starensemble vom Main eigentlich chancenlos, denn wer es mit solchen Namen zu tun bekommt, braucht schon einen ganz besonderen Tag, was die Sachsen sowohl im ersten Spiel im Sahnpark als auch zuletzt in der Mainmetropole zu spüren bekamen. Für die Eispiraten spricht im Moment eigentlich nur, dass sie trotz ihrer Personalsorgen in jedem Spiel bis zum Schluss um die Punkte kämpfen und dass die Frankfurter sich offenbar mitten in einer tieferen Sinnkrise befinden. Können die Crimmitschauer diese Mini-Chance nutzen, könnte Weihnachten im Eispiraten-Umfeld sicherlich schon etwas besinnlicher werden.
[box type=“download“ align=““ class=““ width=““]André Schietzold zum Spiel gegen Frankfurt
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