[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]DEL 2 – Saison 2015/16
5. Spieltag am 25.09.2015[/box]
Die von Personalsorgen gebeutelten Crimmitschauer sind schneller als befürchtet wieder dort angelangt, wo sie keiner, der mit den Eispiraten in Verbindung steht, gerne sehen möchte: im dunklen, ungemütlichen Tabellenkeller. Nach dem 2:4 in Garmisch-Partenkirchen haben nur noch die Heilbronner Falken noch weniger Punkte als die Eispiraten, die mit der 4. Niederlage am Stück von einem völlig verkorksten Saisonstart nur noch einen Hauch entfernt sind.
Gerade einmal drei Reihen konnte Chris Lee am Fuße der Zugspitze aufbieten, wobei Dominic Walsh erneut in den Sturm rückte, um hier wenigstens drei volle Angriffsformationen aufbieten zu können. Walshs Position in der Verteidigung nahm Tryout-Spieler Richard Jares ein. Eins vorneweg: Jares beendete die Partie mit einer Plus/Minus Statistik von -3, zeigte jedoch eine solidere Leistung, als dieser Wert auf den ersten Blick hergibt. Dennoch stellt sich die Frage, ob die Eispiraten solch einen Typ Verteidiger in ihrer jetztigen Situation wirklich brauchen.
Zum Spiel selbst ist zu sagen, dass die Garmischer von Beginn an die Marschrichtung vorgaben. Zur Überraschung der rund 50 ETC-Fans tat aber schon der allererste Nadelstich der Eispiraten den Hausherren gehörig weh, denn nach rund 2 1/2 Minuten setzte Martin Heinisch seinen Sturmpartner Daniel Bucheli geistesgegenwärtig in Szene und dessen Schuss ins lange Eck sorgte für die Gäste-Führung. In der Folgezeit standen die Sachsen ganz gut und hielten den SCR mit einer kämpferischen Leistung in Schach bzw. vom eigenen Tor fern. Letzlich mussten die Hausherren aber nur auf die Fehler der Eispiraten warten. In der 8.Spielminute konnte André Schietzold im Vorwärtsgang die Scheibe im Zweikampf nicht behaupten und Mark Heatley konnte zu einem 2-1 Konter ansetzen. Sein direkter Abschluss landete zum Ausgleich in den Maschen. Der SCR nutzte dies, um die Partie wieder an sich zu reißen, während die Eispiraten sich auf ein von Zerstörung geprägtes Eishockey verlagerten, bei dem jegliche kreativen Momente ausblieben. Den Spielanteilen angemessen fiel kurz vor der Pause die SCR-Führung als Schultz nach Bullygewinn direkt abzog und die Scheibe im rechten oberen Winkel einschlug.
Im Mittelabschnitt änderte sich am Spielgeschehen recht wenig. Der SCR startete in der 22.Minute mit einem Pfostenschuss, doch bereits in der 25.Minute war das Visier besser justiert. Nach einer abermaligen Unachtsamkeit der Eispiraten-Defensive in der neutralen Zone entwischte Mattias Beck und der agile Schwede zog nordisch-nüchtern zum 3:1 ab. Die Westsachsen hatten nun kaum noch etwas entgegen zu setzen und konnten nur noch reagieren. Wäre der SCR in dieser Phase effizienter und vor allem druckvoller geworden, weitere Tore wären zwangsläufig gefallen. So taten die Blau-Weißen aber offensichtlich nur das Nötigste, um die Pleißsestädter auf Distanz zu halten. Die Rechnung ging jedoch nur bedingt auf, denn Erik Gollenbeck kämpfte die Scheibe in der 39.Minute zum schmeichelhaften 3:2-Anschlusstreffer für Crimmitschau ins Tor. Das Ergebnis zur zweiten Drittelpause gab Zuversicht, die Unterlegenheit der Westsachsen aber eher weniger.
Im letzten Drittel stellten die Garmischer die Weichen recht zeitig auf Sieg, denn die Eispiraten konnten sich in der 47.Minute einmal mehr nicht befreien und das muntere Scheibenschießen wurde letzlich durch den Treffer von Verteidiger Wilhelm gekrönt. Danach bot das Spiel nichts mehr Erwähnenswertes. Garmisch verwaltete das Ergebnis, Crimmitschau konnte nur in den letzten 1 1/2 Minuten ohne Torhüter noch einmal etwas Verwirrung im gegnerischen Drittel erzeugen. Am Ende konnten sich die Rot-Weißen bei ihrem Torhüter Ryan Nie bedanken, dass das Ergebnis so knapp blieb.
Alles in allem wird einem bei der gezeigten Leistung der Crimmitschauer an diesem 5. Spieltag Angst und Bange vor der Zukunft. Nicht nur, dass der SCR über die gesamte Spielzeit eigentlich nie richtig in Gefahr war, auch die deutliche Überlegenheit der Gastgeber stimmt äußerst nachdenklich. Crimmitschau war spielerisch, technisch, läuferisch und konditionell in allen Belangen unterlegen und man weiß im Moment gar nicht so recht, wo man eigentlich ansetzen soll. In allen Bereichen herrschen unübersehbare Defizite, die nicht so einfach im Handumdrehen auszumerzen sind. Natürlich kämpfen die Eispiraten aufopferungsvoll und bis zum Ende – auch in Garmisch kann man dem Team in dieser Hinsicht keinerlei Vorwürfe machen -, aber das allein reicht bei weitem nicht, um in der DEL 2 eine Rolle in der Vergabe der Playoff-Plätze mitzuspielen. Angesichts des aktuellen Leistungsvermögens der Crimmitschauer stehen wir wohl vor einem düsteren Herbst.
[box type=“success“ align=““ class=““ width=““]Torfolge:
0:1 (02:33) Daniel Bucheli (Martin Heinisch, Erik Gollenbeck)
1:1 (08:00) Mark Heatley (Louke Oakley, Stephan Wilhelm)
2:1 (18:20) Jesse Schultz (Eric Johansson)
3:1 (24:14) Mattias Beck (Jesse Schultz, Julian Eichinger)
3:2 (38:45) Erik Gollenbeck (Bernhard Keil)
4:2 (46:11) Stephan Wilhelm (Louke Oakley, John Rogl)[/box]
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Strafen:
SC Riessersee – 2 Minuten
09:55 – 2 Min – Josef Staltmayr (Unkorrekter Körperangriff)
Eispiraten Crimmitschau – 2 Minuten
33:47 – 2 Min – Daniel Bucheli (Stock-Check)[/box]
[box type=“shadow“ align=““ class=““ width=““]Aufstellung:
SC Riessersee
Tor: Jochen Vollmer (Ilya Sharipov) – Abwehr: John Rogl, Josef Staltmayr, Stephan Wilhelm, Christian Hummer, Benedikt Kastner, Julian Eichinger – Angriff: Florian Vollmer, Sean Fischer, Eric Johansson, Florian Imminger, Louke Oakley, Tim Richter, Philipp Wachter, Jesse Schultz, Nico Tolle, Mark Heatley, Mattias Beck, Michael Rimbeck
Eispiraten Crimmitschau
Tor: Ryan Nie (Niklas Deske) – Abwehr: André Schietzold, Jakub Körner, Philipp Halbauer, Danny Pyka, Jan Tramm, Richard Jares – Angriff: Dominic Walsh, Alexander Höller, Erik Gollenbeck, Vincent Schlenker, Bernhard Keil, Valerij Guts, John Tripp, Martin Heinisch, Daniel Bucheli[/box]
[box type=“info“ align=““ class=““ width=““]Zuschauer: 1.607
Schiedsrichter: Carsten Lenhart (Thomas Haas, Stefan Bertele)[/box]
Schüsse:
SC Riessersee | 9 | 18 | 14 | 41 |
Eispiraten Crimmitschau | 6 | 8 | 6 | 20 |