Ersatzgeschwächte Eispiraten nahmen am Abend den Kampf auf, eine erneute Überraschung zu schaffen und gegen Bietigheim zu punkten. An Ende setze sich der souveräne Spitzenreiter verdient durch, weil sie ihre Überzahlsituationen und Torchancen cleverer ausnutzten und die Gastgeber anfangs zu viel Respekt zeigten. Beide Teams boten den 1706 Zuschauern ein abwechlungsreiches und schnelles Spiel mit wechselnder Führung und packenden Torszenen, leider immer wieder von absurden Entscheidung des Schiedsrichtergespanns, unter den beide teams zu leiden hatten. Erst mit dem 6:4 in der Schlussminute durch Heatley ins verwaiste Eispiratentor konnte der Meisterschaftsanwärter und DEL-Aspirant den Sack zumachen und die Punkte mit ins Ellental nehmen.
Das Team der Eispiraten spielte in folgender Aufstellung:
Nie
Kirschbauer – Schietzold / MacQueen – Forster – Lampe
Opree – Tramm / Tepper – Heinisch – MacKay
Card – Neumüller / Walsh – Bucheli – Gollenbeck
– / Rinke – (Guts)
Coach Lee mußte aufgrund Knieproblemen bei Körner und Hutchings, der erstmals mit dem Goldhelm aufgelaufene wäre, auf zwei Leistungsträger der ersten Reihe verzichten, sein team demzufolge umbauen und sah seine Mannschaft sofort unter Druck geraten. Der Spizenreiter überrannte förmlich die Eispiraten und nahm das Tor von Ryan Nie erfolgreich unter Dauerbeschuss. Zuerst gelang Cabana ein Traumtor der Marke „schießt du nur im Training“, als er seitlich vorm Tor angespielt sich zur Seite drehte und von der Grundlinie mit der Rückhand Nie überraschte. Nach einem Bullygewinn passte Pinizzotto klug quer auf den freistehenden McKnight, der wenig Mühe hatte, ins halbleere Tor zu schießen. Die Eispiraten waren sichtlich überfordert und es musste einem Angst & Bange werden ob der Höhe der drohenden Niederlage. Aber zu schnell geirrt, denn die Hausherren schafften es, ins Spiel zurück zu finden. Nachdem zuvor der blass agierende Tepper eine klare Gelegenheit kläglich vergab, traf MacQueen an den Pfosten und Forster, der für Hutchings in die erste Reihe aufrückte, setzte nach und traf zum Anschluss. Nach je einer Überzahl für beide Teams mit guten Chancen, gestalten die Rot-Weißen das Spiel halbwegs ausgeglichen, obgleich die Steelers stets brandgefährlich blieben. Bis zur ersten Sirene hatten Heinisch und Lampe sowie Skalbeck und Hüfner noch gute Gelegenheiten. Notiz am Rande, dass Hüfner ausgerechnet im ersten Gastspiel in Crimmitschau sein erstes und bislang einziges Tor schoss, im Trikot der Grün-Weißen, für Rot-Weiß traf er leider nie.
Das zweite Drittel wurde dann spektakulär und reich an Höhepunkten. Eine doppelte Überzahl nutzen die Eispiraten sofort zum Ausgleich durch Walsh, der nach einem Blueliner von Card schnell reagierte und abstauben konnte. Das Spiel begann somit von vorn, was nach 5 Minuten keiner zu hoffen gewagt hätte. Im folgenden Powerplay hatten erst Card und Forster beste Gelegenheiten, bevor McKnight eine klare Chance für die Gäste vergab. Besser machten es da die Eispiraten, als Forster einen Blueliner von Tramm unhaltbar abfälschen konnte und die erstmalige Führung für sein Team erzielte. Bange Minuten begannen nun für die Eispiraten aufgrund mehrere Strafen, die zum Teil absurd schienen. Nach mehrfacher Provokation von Just gegen MacQueen, auffälligster Spieler auf dem Eis, reichte es Card, der seinen Teamkollegen rächte und somit eine doppelte Unterzahlsituation in Kauf nahm, brannte es lichterloh vor Nie, doch erst im anschließenden 5-4 gelang Pinizzotto mit einem verdeckten Schuss der erste Ausgleich. Als MacQueen bei seinem Konter nur mit Stockschlag bearbeitet wurde, durfte er im Penalty nochmals den Torerfolg suchen, scheiterte aber mehr an seiner Unentschlossenheit als am starken Silo, der immer wieder gern nach Crimmitschau zu kommen und auch willkommen scheint. Aber die Eispiraten agierten weiter jetzt auf Augenhöhe und im nächsten penaltykilling setzte Lampe eine Duftmarke mit seinem shorthander zur erneuten Führung. Und die Eispiraten gerieten erneut in Bedrängnis in Unterzahl, die Strafe gegen Forster war der Witz des Abends. Aber zum Lachen hatte nur jemand Gelegenheit, der ein grün-weißes Trikot an hatte. Nach einem Blueliner von Gleich setzte Rückkehrer St. Jaques seinen bulligen Körper geschickt ein und vollendete den Abpraller aus Nahdistanz zum erneuten Ausgleich. Ihrerseits hatten die Gastgeber das erste Mal Pech im Spiel, als ein vermeintlicher Treffer von Walsh, dessen Schuss von der Lattenunterkante ins Tor und dann blitzschnell heraus sprang die Anerkennung verweigert wurde und weitere Hochkaräter den Weg ins Tor verfehlten oder vom Gehäuse abprallten.
Konnten die Eispiraten zu Beginn des Schlussdrittels ihr kurzes Powerplay nicht ausnutzen, gestalten die Gäste im Stil einer Spitzenmannschaft ihres dann eben erfolgreich. Zwei diagonale Pässe durch den Viererblock und eine Direktabnahme von Skalbeck durch die Schoner von Nie brachten den Favoriten endgültig auf die Siegerstrasse. Die kurzfristige Entscheidung verpasste Auger, der am leeren Tor vorbeischoss. Die steelers stellten ihrerseits nun auf zwei Reihen und schnelle Wechsel um und verwalteten ihre Führung. En Solo von Mackay konnte nur strafwürdig gestoppt werden und die Eispiraten schlugen im Powerplay zurück. Denkste ! Erst entschied „Punte“Klau auf Tor, um nach Protesten sich mit dem Linesman zu beraten, der ihm erzählt haben will, dass ein Eispirat ihm gesteckt habe, dass dem Tor ein Handpass vorausging – lächerlich, auf dieser „Faktenbasis“ eine derartige Entscheidung zu fällen und das Tor nun nicht anzuerkennen. Weitere Chancen durch Card und MacQueen verpufften ohne Veränderung an der Anzeigetafel. Auch das 8. Überzahlspiel brachte keinen zählbaren Erfolg und man hätte sich mehr Mut von Lee gewünscht, eine frühere Auszeit und den Keeper heraus zunehmen als nach Ablauf des powerplays. Als dann ein erneuter Stockschlag vor den Augen von HSR Klau keinen Pfiff nach sich zog, gelang Heatley das dann logische empty net goal und der schlussendlich verdiente Sieg für sein team.
Dass der HSR „Punkt“Klau jedesmal unter Regenschirmen die Eisfläche verlassen muss, sollte allen Entscheidungsträgern auch mal sehr zu Bedenken geben….
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